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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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»Sie scheint beim Eintritt in den Sockel unterbrochen zu sein. Da muß bei der letzten Überholung jemand gepfuscht haben. Wir werden die Schutzhaube unten links abnehmen müssen – zum Abschrauben ist allerdings keine Zeit mehr. Beschaffen Sie mir einen Schneidstrahl, aber bitte schnell!«
    Das Gerät wurde sofort gebracht, und der Lens-Träger entfernte die Metallplatte, die das Innere der komplizierten Maschine schützte. Er legte einen Asbestschutz über den glühenden Rand und beugte sich in die Maschine hinein. »Licht, bitte!«
    Nach kurzer Inspektion kam er wieder zum Vorschein. »Wie schon vermutet – Zuleitung vier ist unterbrochen. Ich brauche: Ersatzstück, fünfunddreißig Zentimeter; Schlüssel Größe sechs mit Kneifvorrichtung; ein Stück Myerbeer-Isolierung, doppelt, für das Mittelstück, zehn Zentimeter. Schnell, schnell! Dann brauche ich noch einen kurzen, schweren Schraubenzieher!«
    Die Techniker gehorchten widerspruchslos, und in wenigen Sekunden hatte der Lens-Träger das gewünschte Material zur Verfügung. Er verschwand sofort wieder im dunklen Innern der Maschine, in dem er sich ohne seinen Wahrnehmungssinn kaum zurechtgefunden hätte. Die Handlampe, die ihm zur Verfügung stand, wäre ihm jedenfalls keine große Hilfe gewesen.
    »Fertig – Probelauf!« schnappte Kinnison schließlich.
    Zur Überraschung aller Anwesenden funktionierte der Bergenholm sofort wieder. Das Linienschiff ging in den freien Flug über und brachte sich hastig außer Gefahr.
    »Ich konnte den Generator nur notdürftig zusammenflicken, Sir, aber wenn Sie vorsichtig damit umgehen, hält er bis zum nächsten Hafen durch«, berichtete Kinnison dem Kapitän des Linienschiffes in dessen Kabine. Dieser musterte ihn neugierig. Der Lens-Träger überlegte krampfhaft, wie er seine Rolle weiterspielen konnte, ohne unnötig aufzufallen, und kam schließlich auf eine etwas ausgefallene Lösung.
    Von der Anstrengung offenbar mitgenommen, begann er plötzlich zu schwanken und setzte sich dankbar auf einen hastig angebotenen Stuhl.
    »Hier, trinken Sie das«, sagte der Kapitän und reichte ihm ein Glas Brandy.
    Doch Kinnison nahm nicht nur das Glas, sondern auch die Flasche und trank sie auf einen Zug leer – eine Leistung, die ihn noch vor wenigen Monaten ins Krankenhaus gebracht hätte. Dann holte er ein Päckchen Bentlam hervor und begann zum Entsetzen des Kapitäns idiotisch grinsend darauf herumzukauen, bis ihn die Wirkung des Rauschgiftes übermannte.
    »Sie armer Teufel ... Sie bedauernswerter Mensch«, murmelte der Kapitän und ließ den Bewußtlosen in eine Koje bringen.
    Als Kinnison wieder bei Bewußtsein war, kam der Kapitän zu ihm in die Kabine und sagte: »Sie müssen einmal ein vielversprechender Spezialist gewesen sein – ein erstklassiger Ingenieur, wenn mich nicht alles täuscht.«
    »Vielleicht«, erwiderte Kinnison bleich. »Jedenfalls bin ich jetzt wieder in Ordnung. Nur ab und zu überkommt es mich ...«
    »Ich weiß«, sagte der Kapitän. »Ist keine Heilung möglich?«
    »Keine. Ich habe es schon oft versucht.« Und der Lens-Träger breitete hoffnungslos die Hände aus.
    »Sie sollten mir aber trotzdem Ihren Namen sagen – Ihren richtigen Namen –, damit Ihre Leute wenigstens wissen, daß Sie noch am Leben sind, und ...«
    »Das hat keinen Sinn«, erwiderte Kinnison. »Ich gelte überall als verschollen, und daran möchte ich nichts ändern. Ich heiße Williams, Sir. William Williams von Aldebaran II.«
    »Wie Sie wollen.«
    »Wie weit sind wir inzwischen geflogen? Ich möchte in den Asteroidengürtel zurück.«
    »Kein Problem. Weniger als sechshundert Millionen Kilometer. Wir befinden uns jetzt auf dem zweiten Planeten dieses Systems, auf unserer Heimatwelt. Der Asteroidengürtel liegt außerhalb der Kreisbahn von Borova IV.«
    »Dann werde ich mich auf den Weg machen.«
    »Wie Sie wollen«, sagte der Kapitän noch einmal. »Aber wir hätten Ihnen gern eine kleine Entschädigung gezahlt ...«
    »Bitte nicht, Sir. Vielen Dank. Sie verstehen, je länger ich draußen schürfen muß, desto seltener ...«
    »O natürlich. Dann bleibt mir also nichts anderes übrig, als Ihnen im Namen aller unseren Dank abzustatten.« Und der Kapitän half dem Lens-Träger auf die Beine und führte ihn zu seinem Boot, wobei er ihm kaum ins Gesicht zu sehen wagte.
    Doch Kinnison war mit der Rolle, die er hier gespielt hatte, mehr als zufrieden. Auch diese Geschichte würde ihre Zuhörer finden und schließlich auch in

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