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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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offenen Armen empfingen. Ihr Leben bekam plötzlich galaktische Dimensionen. Es sollte außerdem nicht vergessen werden, daß die Eich den Velantiern äußerlich sehr ähnelten und daß daher ein Besuch dieser Wesen weniger Aufsehen erregen mußte als beispielsweise ein Besuch von Erdbewohnern. Aus diesem Grunde wurde den Eich nur wenig Beachtung geschenkt, und als Kinnison später zu dem Schluß kam, daß eine solche Visite stattgefunden haben mußte, kostete es ihn viel Mühe, seine Vermutung zu bestätigen.
    Aus Platzgründen ist es dem Chronisten verwehrt, an dieser Stelle näher auf den velantischen Besuch des Neunten von Boskone und seiner Begleiter einzugehen. Jedenfalls fanden sie schnell Kontakt zu den aufgeschlossenen Velantiern, und sie hielten die Augen offen. Natürlich interessierten sie sich besonders für die berüchtigten Overlords von Delgon, doch die Eingeborenen konnten sich für dieses Thema nicht sonderlich erwärmen.
    »Die Macht der Overlords ist gebrochen«, erhielten sie immer wieder als Antwort. »Ihre Höhlen sind vernichtet. Wenn es ein Overlord wagen sollte, sich an einem von uns zu vergreifen, wird er sofort aufgespürt und vernichtet. Wir hoffen, daß wir diese Brut ausgelöscht haben, doch selbst wenn das nicht der Fall ist, stellen sie keine Bedrohung mehr für uns dar.«
    Als sie genug erfahren hatten, begaben sich die Eich nach Delgon, wo sie sich auf die Suche nach den Überlebenden der einstmals so stolzen Overlords machten.
    Die Overlords! Eine monströse Rasse, von der sogar die Eich angeekelt waren – eine Rasse, die in der ganzen Galaxis mit seltener Einmütigkeit verdammt wurde. Die Eich dagegen hatten noch ihre Fürsprecher. Sie waren fehlgeleitet, ungesellig, blutrünstig und von einem Macht- und Eroberungstrieb besessen, der sich nur durch rücksichtslose Gewaltanwendung befriedigen ließ. Ihre Untaten waren Legion. Doch bei allem Vorbehalt konnte man ihnen einen gewissen Mut nicht absprechen. Außerdem konnten sie organisieren. Auf ihre Weise waren sie sogar schöpferisch tätig, und sie hatten das Rückgrat, für ihre Überzeugungen einzustehen und die Konsequenzen zu tragen.
    Von den Overlords konnte man dergleichen nicht behaupten. Sie waren grausam und in einem für eine normale Intelligenz unvorstellbaren Maße entartet. In ihrer natürlichen Umgebung kamen sie ohne Waffen aus. Ihre Opfer erreichten sie allein mit den Mitteln des Geistes – der sogar interplanetarische Entfernungen überbrücken konnte – und zwangen ihre Sklaven, in die dunklen Höhlen zu kommen, in denen sie hausten. Hier wurden die hilflosen Wesen auf unsägliche Weise zu Tode gefoltert, und die grausamen Folterknechte zehrten von den schwindenden Lebenskräften ihrer Opfer.
    Wie diese Energieübertragung funktionierte, ist nicht bekannt, auch gibt es keinen Beweis für ihre physische Wirkung auf die Overlords. Es ist jedoch anzunehmen, daß die Folterorgien für ihr körperliches Wohlbefinden nicht unbedingt notwendig waren, denn zahlreiche Overlords lebten weiter, auch als die entsetzlichen Rituale ein für allemal unterbunden wurden.
    Wie dem auch sei – die Eich stießen auf zahlreiche überlebende Overlords, die natürlich sofort den Versuch unternahmen, die Fremden in ihre Gewalt zu bekommen. Doch die Eich waren nicht nur durch Gedankenschirme geschützt – sie waren auch stark genug, um die hypnotischen Angriffe ohne Schirm abzuwehren. Als jedoch die Verbindung erst einmal aufgenommen war, fanden Overlords und Eich schnell zueinander.
    Viel ist über die bindende Kraft der Liebe geschrieben und gesprochen worden, die in der Tat schon Wunder gewirkt hat. Der Chronist ist jedoch der Meinung, daß dem Haß eine ähnliche Kraft innewohnt, die nicht minder wirksam ist. Und so fanden hier zwei völlig verschiedene Rassen zusammen, die sich nur in ihrem abgrundtiefen Haß auf einen Dritten einig waren. Beide haßten sie die Galaktische Zivilisation und ihre Anhänger. Beide sehnten sie den Augenblick der Rache herbei. Und vor allem richtete sich ihr Haß gegen einen noch unbekannten Träger der millionenfach verfluchten Lens!
    Die Eich waren eine kalte und erbarmungslose Rasse, der Begriffe wie ›Gewissen‹, ›Gnade‹ oder ›Skrupel‹ fremd waren. Ihr Haß auf den unbekannten Lens-Träger war daher von einer gewaltigen Intensität. Er verblaßte gleichwohl zur Bedeutungslosigkeit neben dem leidenschaftlichen Haß der delgonischen Overlords auf das Wesen, das für den Untergang ihrer

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