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Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Grenzgängerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Sowinskis Stimme. »Schlüssel da?«
    »Kein Schlüssel«, antwortete Dehner seufzend.
    »Welches Fabrikat hat der Lkw?«
    »Volvo«, sagten Müller und Dehner gleichzeitig.
    »Dann greif an der Steuersäule nach unten, dann senkrecht nach oben. Du müsstest jetzt einen Kabelbaum finden. Hast du?« Sowinski klang nervös.
    »Habe ich«, sagte Dehner trocken.
    »Okay. Verfolge den Kabelbaum nach oben zum Zündschloss.«
    »Habe ich«, sagte Dehner. »Vier Drähte, ist das okay?«
    »Völlig okay!«, sagte Sowinski. »Den roten und den schwarzen reißt du raus. Kräftig ziehen.«
    »Okay, habe ich.«
    »Jetzt legst du das Metall frei, damit du zünden kannst. Müsste einfach sein.«
    »Ist einfach. Moment noch.« Er lachte kurz auf. »Ich habe zwar schon einen Lkw gefahren, aber noch nie einen geklaut. Ich zünde jetzt.«
    Es klang, als würde der Motor husten. Dann sprang er an.
    »Moment«, sagte Müller scharf. »Die da am Einlass! Die müssen verschwinden.«
    »Aber ja«, sagte Krause. »Ich habe eine Verbindung dorthin. Ich lasse ihnen Bescheid geben.« Es gab einige Geräusche, dann Wortfetzen, dann brüllte jemand etwas Unverständliches.
    Müller sah, wie die Uniformierten aus dem kleinen Ge bäude kamen und nach rechts hinter der nächsten Mauer verschwanden.
    »Okay«, sagte Müller. »Thomas, alles klar?«
    »Ja. Aber ich habe einen Vorschlag. Ich drücke den Hänger gegen den schweren Sicherungszaun rechts von mir. Dann koppeln wir ihn ab, und ich kann leichter zurücksetzen.«
    »Sehr gut!«, kam Sowinskis Stimme. »Mach das, aber mach es schnell.«
    »Okay.« Dehner gab Gas, dann schaltete er sehr hart und lenkte nach rechts. »Kann ich los?«
    »Fahr los«, sagte Svenja. »Du müsstest mich jetzt im rechten Außenspiegel haben.«
    »Ich sehe dich«, antwortete Dehner.
    »Dann los. Ich kopple den Hänger ab, wenn du stehst.« Svenja lachte und erklärte: »Und dass du mir eng am Körper bleibst, damit wir auch ordentlich zusammen in die Luft fliegen.«
    »Mach ich!«, sagte Dehner etwas zittrig.
    Er gab Gas, zu viel Gas.
    Müller vermutete, dass Dehner herausfinden wollte, wie die Kupplung reagierte.
    Tatsächlich wurde der Motor nach einigen Sekunden leiser, und dann begannen sich die Räder langsam zu drehen. Der Anhänger wurde nach hinten gedrückt, beschrieb eine steile Kurve nach links, bis er gegen den Zaun stieß.
    »Das reicht«, sagte Svenja. »Ich häng das Ding ab. Karl, kannst du mal helfen?«
    »Aber ja«, sagte Müller völlig ruhig.
    »Mann, das dauert, das dauert!« Sowinskis Stimme klang nicht gut.
    »Du kannst vorziehen«, sagte Müller.
    »Okay«, sagte Dehner.
    Das Fahrzeug bewegte sich langsam nach vorn, bis es etwa nach fünfzehn Metern wieder stoppte.
    »So ist es gut«, sagte Müller. »Jetzt kommt die Rolle rückwärts. Alles klar?«
    »Alles klar«, sagte Dehner. Er klang etwas nuschelig, die Nerven machten sich bemerkbar.
    »Das Gebäude ist geräumt«, sagte Krause. »Das Bombenräumkommando kommt. Sie sagen, es dauert noch acht Minuten.«
    »Sollen wir verschwinden?«, fragte Müller.
    »Nein«, sagte Krause. »Weitermachen.«
    »So ein Scheiß!«, sagte Sowinski schrill.
    »Okay, Thomas.« Das war wieder Müller. »Setz zurück. Nicht mehr als Schrittgeschwindigkeit. Ich gehe im Blickwinkel deines linken Außenspiegels.«
    »Ich sehe dich«, sagte Dehner.
    Der Lkw setzte sich langsam in Bewegung.
    »Ich muss es langsam machen«, sagte Dehner leise, als müsse er sich entschuldigen. »Sonst ecke ich irgendwo an.«
    »Wir haben ja Zeit«, murmelte Svenja.
    Nur die ersten Meter waren stockend, dann wurde die Fahrt gleichmäßiger.
    »Gut so«, sagte Müller. »Keine Korrekturen. Wenn du so bleibst, kommst du glatt durch. Langsam, langsam. Weiter so, komm schon, Junge, du bist gut.«
    »Das hat meine Mutter auch immer gesagt«, entgegnete Dehner trocken. In seiner Stimme war jetzt keine Nervosität mehr. Dann fragte er unvermittelt: »Stehen da etwa noch Touristen rum?«
    »Ja, viel zu viele«, sagte Esser. »Ich sehe mindestens dreißig. Scheucht die weg, verdammt noch mal.«
    »Mache ich«, sagte Svenja ruhig. Sie ging schnell und entschlossen auf das Wachhäuschen zu und dann weiter auf der Straßenseite der Schweizer Botschaft. »Bitte, verschwinden Sie!«, schrie sie. »Das ist ein Alarm!« Die Menschen sahen sie verwirrt an. »Hauen Sie ab!«, schrie Svenja.
    Die nächste kleine Gruppe stand auf dem großen Wiesengelände, und eine sehr dicke Frau erklärte ihnen etwas,

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