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Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Titel: Die groeßten Faelschungen der Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Fabian
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dunklen Ort, genannt Sheol, einen Platz tief in der Erde, ein Schattenreich für die Toten, in dem man seine Väter wiedertrifft. Das Wort Sheol stammt aus dem Hebräischen; hier bedeutet sha al so viel wie graben , was abermals auf einen Platz unter der Erde hinweist. Aber dieser Ort lässt sich nicht mit der christlichen Hölle vergleichen. Die heiligen Schriften der Juden sprechen davon, dass man allenfalls ein Jahr dort zu verbringen habe, als Vorbereitungszeit auf den Himmel. Und es existiert auch kein Himmel im christlichen Sinne. Immerhin spricht man von Gan Eiden , dem Garten Eden.
    In der rabbinischen (späteren) Periode sprachen die Juden schließlich von einer anderen Welt, auch Alam ha ba genannt, in der die Seelen der Gerechten Belohnungen, die Seelen der Ungerechten jedoch
Strafen zu erwarten hätten. Und jetzt wird es interessant. Speziell die Pharisäer glaubten, es gebe ein Weltgericht, ein Jüngstes Gericht.
    Die Pharisäer? Vergessen wir rasch unsere christlichen Vorurteile. Im Christentum wurde der Begriff Pharisäer mit Heuchler gleichgesetzt. In Wahrheit handelte es sich bei den Pharisäern jedoch um religiöse Rechtsgelehrte, die genau darauf achteten, dass die jüdischen Gesetze (zum Beispiel rund um die Eheschließung, den Sabbat und die Reinheitsgebote) penibel eingehalten wurden. Sie waren Rechtslehrer, sie sahen darauf, dass die Gesetze korrekt ausgelegt und befolgt wurden, und sie achteten auf die Einhaltung heiliger jüdischer Vorschriften.
    Die Pharisäer waren also religiöse Rechtslehrer mit einem guten Ruf. Im Gegensatz zu anderen jüdischen Gruppierungen lehrten die Pharisäer ein ewiges Leben, sie sprachen von einer Auferstehung der Toten und von einem Letzten Weltgericht. Die meisten beschränkten jedoch die Wiederauferstehung auf Juden, da nur sie von Gott als gerecht eingestuft werden würden. Einige Pharisäer waren gar der Meinung, dass nur in Israel bestattete Juden auch am Jüngsten Tag auferstehen könnten. Deshalb wurde es später üblich, Juden aus aller Welt zusätzlich mit etwas eigens aus Israel importierter Erde beizusetzen, damit sie des ewigen Lebens nicht verlustig gingen.
    Auch im Mittelalter und in der Neuzeit gab es innerhalb des Judaismus recht unterschiedliche Strömungen. Aber immer noch behaupteten wichtige Rabbis (hebr. Rabbi = Lehrer), es werde eine belohnende und eine strafende Gerechtigkeit geben.
    Es ist müßig und bleibt der Spekulation überlassen, wie und auf welche Weise der Glaube an ein Endzeitgericht Eingang in den Judaismus fand. Wir glauben an ägyptische und persische Einflüsse – schließlich hatten sich die Juden lange in Persien aufgehalten und auch in Ägypten, wo sie offenbar als Sklaven lebten. Und genau dort (in Persien und Ägypten) wurde die Lehre vom Jüngsten Gericht verbreitet. Schätzungsweise zwischen 1200 v. Chr. und 540 v. Chr. muss diese Lehre Eingang in das jüdische religiöse Gedankengut gefunden haben, denn
im Jahre 540 endete die Babylonische Gefangenschaft der Juden. Die alten Perser und die alten Ägypter standen also Pate bei dieser Idee.
    Zwar übernahmen offenbar nicht alle jüdischen Schriftgelehrten die Vorstellung von einem Letzten Gericht, aber die mächtigste Gruppe, die Pharisäer, hing ihr ohne Zweifel an.
    Dabei waren die Juden nicht die Einzigen, die von dieser religiösen Kontrollidee fasziniert waren. Tatsächlich gab es ein weiteres Volk, das von den Ägyptern inspiriert wurde – die rührigen, seefahrenden Griechen, die schon eh und je mit den Ägyptern intensive Kontakte gepflegt hatten.
    DAS GUT GEHÜTETE GEHEIMWISSEN GRIECHISCHER KULTE
    Aller Wahrscheinlichkeit nach wanderte die Idee des Jüngsten Gerichts nicht nur aus Ägypten, sondern auch aus Persien in Griechenland ein. Persien lag sozusagen vor der Haustür, nur einen Katzensprung entfernt. Griechenland wurde gleich von zwei Seiten mit dieser Idee bombardiert.
    Forscht man in puncto Letztes Gericht im griechischen Raum nach, so kann man nur staunen. Hier existierten viele Geheimkulte, die teilweise bis heute unerforscht sind. In den meisten Mysterienkulten war es nämlich bei Todesstrafe untersagt, auch nur ein Wort über den Inhalt und die Lehre des Kultes verlauten zu lassen. Man riskierte sein Leben, wenn man die letzten Geheimnisse ausplauderte. In Griechenland waren die meisten geheimen religiösen Gesellschaften zu finden, jedenfalls zur damaligen Zeit.
    Worum handelte es sich bei diesen Geheimnissen?
    Schon zu Zeiten Homers (ca. 800

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