Die groeßten Faelschungen der Geschichte
v. Chr.) war der Glaube an ein jenseitiges Reich weit verbreitet. Die Seele ging nach griechischen Glaubensvorstellungen nach dem Tod in eine Unterwelt ein, in der der Gott Hades herrschte. Auch die Unterwelt selbst wurde als Hades bezeichnet.
Zunächst hören wir noch von keinem Letzten Gericht, aber mit den verschiedenen Mysterienreligionen im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr., allen voran den geheimnisvollen Orphikern, fand diese Idee auch in Griechenland Eingang. Das „Wissen“, dass die Seele im Jenseits Rede und Antwort stehen musste und aufgrund ihres schlechten Lebenswandels verurteilt werden konnte, wurde gut gehütet. Es war streng geheim, nicht anders als im alten Ägypten.
Fragen wir ein wenig hartnäckiger nach. Um wen handelte es sich bei diesen mysteriösen Orphikern, die jahrhundertelang alles taten, um kein Wort über ihre Lehre und ihr religiöses Geheimwissen nach außen dringen zu lassen? Die Orphiker führten ihre Lehren auf einen sagenhaften Sänger (Orpheus) zurück. Sie nahmen an, dass der Mensch sowohl Gutes als auch Böses in sich trage. Der menschliche Körper wurde als Kerker für die Seele empfunden, aus dem er jedoch entfliehen könne, wenn er mehrere Körperleben hintereinander ein sittlich einwandfreies Leben geführt habe.
Die Wiedergeburt oder die Reinkarnation war also eines der ganz großen Geheimnisse der Orphiker. Ein zweites Geheimnis bestand darin, dass man nach einem sündhaften Leben zunächst vor einen Richter zitiert werde, dem man Rede und Antwort stehen müsse. Beträchtliche Strafen konnten in der Folge verhängt werden.
Diesen Strafen und dem Zwang, ständig wiedergeboren und erneut in einem Körper eingekerkert zu werden, konnte man entgehen, wenn man sich bestimmten, streng geheimen Einweihungsriten unterzog. Man konnte also dem schmerzhaften Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt entkommen!
Im 4. Jahrhundert v. Chr. begegnen wir schließlich vielerorts in Griechenland dem Glauben, man müsse sich nach dem Leben vor einem Totengericht verantworten. Man nahm an, dass drei Richter an der Seite des Gottes Hades über das Schicksal eines Verstorbenen richten würden. Es handelte sich bei diesen drei Richtern um Aiakos, Minos und Rhadamanthys. Aiakos, ein Sohn des Zeus, war berühmt wegen seiner Weisheit und Gerechtigkeit. Minos war der legendäre
einstige König von Kreta. Bei Rhadamanthys handelte es sich ebenfalls um einen Sohn des Zeus, der Name weist jedoch auf einen orientalischindischen Ursprung hin. Rhadamanthys wurde von Platon wegen seiner Gerechtigkeit gerühmt, der römische Dichter Vergil zeichnete ihn negativ, angeblich erpresste er Geständnisse von den armen Sündern während des Letzten Gerichts.
Die Idee eines Letzten Gerichts wurde also immer weiter ausgeschmückt, bis sie die religiöse Vorstellungswelt halb Griechenlands erfasst hatte. Doch was unternahmen die Griechen?
ETRUSKISCHE RELIGION
Vergessen wir nicht: Die Griechen beherrschten vor den Römern die halbe bekannte Welt, ihre Macht war unvergleichlich. Sie verfügten über starke Heere und die höchste Kultur, in deren Rahmen sie auch ihre religiösen Ideen verbreiteten. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass sie auch die Etrusker mit der Idee des Letzten Gerichts infizierten.
Um wen handelte es sich bei den Etruskern? Die Etrusker waren ein antikes Volk, das im nördlichen Mittelitalien siedelte. Spuren der Etrusker sind dort zwischen 1000 und 100 v. Chr. nachweisbar. Nach der Eroberung durch die Römer (300 bis 90 v. Chr.) gingen die Etrusker im Römischen Reich auf.
Die Etrusker hießen auf Lateinisch Etrusci oder Tusci , auf Griechisch Tyrrhenoi – woraus sich später der Begriff des Tyrrhenischen Meeres ableitete, was ursprünglich Etruskisches Meer bedeutete. In dem Wort Etrusci mag, sprachwissenschaftlich gesehen, das Wort Turm stecken, vielleicht auch das Wort Tyrann, aber die Forscher sind sich uneinig. Vielleicht bauten die Etrusker, die Vorläufer der Römer in Italien, mächtige Türme zur Verteidigung, oder sie wurden von starken
Tyrannen, Alleinherrschern oder Königen regiert? Der Begriff Tyrann war damals nicht so negativ besetzt wie heute.
Wenn wir dem griechischen Geschichtsschreiber Herodot (ca. 485–424 v. Chr.) Glauben schenken dürfen, wanderten die Etrusker etwa im Jahre 1000 v. Chr. aus der heutigen Türkei nach Italien ein. Die Behauptung scheint Substanz zu besitzen, denn die Sprache und die Kultur der Etrusker besitzen gewisse Parallelen zu einer antiken
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