Die groeßten Faelschungen der Geschichte
allerdings nie die Juden aufs Korn genommen, sein Werk war gegen Napoleon
III. gerichtet. Eifrig wurden nun ganze Passagen (176 Stellen!) von Joly abgeschrieben, uminterpretiert und auf die Juden umgemünzt. Langsam entstanden auf diese Weise die Protokolle. Auch andere Vorlagen wie etwa ein Buch von Herrmann Goedsche spielten eine Rolle. Es handelt sich bei den Protokollen also um ein Plagiat (= Diebstahl geistigen Eigentums) und eine Fälschung.
Mit diesen gefälschten Dokumenten, mit den Protokollen der Weisen von Zion , in der Tasche reiste Raschkowski eilig zurück nach Russland. Hier wurden die Protokolle rasch vervielfältigt und unters Volk gebracht. Natürlich gaben sich die Ochrana/Raschkowski nicht selbst als Urheber zu erkennen. Sie benutzten erneut Helfershelfer und verdeckten ihre Urheberschaft: Sergej Alexandrowitsch Nilus publizierte im Jahre 1901 ein Buch mit dem Titel Das Große im Kleinen . 1905 erschien eine stark veränderte Neuausgabe, die als Anhang erstmals den Text der Protokolle der Weisen von Zion enthielt. Die Fälschung war ihm von der zaristischen Geheimpolizei/von Raschkowski zugespielt worden. Später wurde Nilus in zahlreichen Übersetzungen als Quelle zitiert. Gleichzeitig erfand man das Märchen, die Protokolle seien von den Juden selbst verfasst worden – man wies also eine falsche Urheberschaft zu und erfand einen falschen Autor.
So begannen die Protokolle, ihr Gift zu verspritzen. Allenthalben empörte man sich in Russland über die üblen Machenschaften, die den Juden angedichtet worden waren. Weitere Märchen wurden erfunden, wie dass die Protokolle in Südafrika von einem Dieb aus einer Synagoge entwendet worden waren. Die Lüge nahm Gestalt an, sie wurde ausgeschmückt, wurde größer und umfangreicher.
Raschkowski benutzte diese Protokolle in der Folge, um Juden noch weiter und heftiger zu verunglimpfen. Ganze Pogrome und zahlreiche Morde wurden durch diese Protokolle abgesegnet! In Russland wurden die Juden noch übler verfolgt als zuvor. Jetzt verfügte man ja über den Beweis, welch böse Absichten sie verfolgten. Nie gab es in der Geschichte der Menschheit eine Fälschung, die einen so verheerenden Einfluss hatte und für so viele Morde verantwortlich war!
DIE BÖSE SAAT GEHT AUF
Was geschah in der Folge? Die Protokolle wurden in aller Herren Länder verbreitet:
Der deutsche Kaiser, Wilhelm II., las begierig die Protokolle. Als der Erste Weltkrieg verloren ging, brauchte er einen Sündenbock. Rasch wies Wilhelm II. auf die Juden, die Protokolle lieferten ihm und anderen Anhängern des Kaiserreiches einen guten Grund für ihr eigenes Versagen.
Adolf Hitler und seine Schergen, allen voran Alfred Rosenberg und Julius Streicher, zitierten ebenfalls eifrig aus den Protokollen. Sie benutzen sie sogar, um ihre verbrecherische Nazi-Ideologie zusammenzuzimmern! Als die Nazis die Macht an sich gerissen hatten, wurden die Protokolle sogar offizieller Lehrstoff an den Schulen! Das Ergebnis haben wir bereits genannt: 6 Millionen ermordete Juden.
Henry Ford, der bekannte US-Industrielle, der von den Nazis äußerst angetan war, machte mit einer Übersetzung der Protokolle in den Vereinigten Staaten gegen die Juden mobil.
Die Protokolle wurden auch ins Japanische übersetzt, mit unglaublichem verlegerischem Erfolg: Millionen Exemplare wurden verkauft, und die Juden wurden sogar im fernen Japan verteufelt.
In arabischen Ländern erschienen ebenfalls zahlreiche Editionen. Sie halfen, auf die verderbten Absichten Israels aufmerksam zu machen. Tatsächlich werden die Protokolle hier bis heute dazu benutzt, Juden zu diskriminieren und ihnen die unglaublichsten Missetaten zu unterstellen. Islamische Widerstandsbewegungen
haben die Protokolle ebenso in ihrem Repertoire wie islamische Terroristen heute (!) die Protokolle als Glücksbringer bei sich führen. 13 In Ägypten, im Libanon und in Jordanien feierten die Protokolle fröhliche Urständ, von den radikaleren islamischen Staaten, wie Syrien oder dem Iran, ganz zu schweigen.
In Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Griechenland oder Polen wurden die Protokolle wieder und wieder aufgelegt, und fast immer mit beträchtlichem verlegerischen Erfolg.
In Russland, dem Ursprungsland der Protokolle , benutzten die Kommunisten nach 1917 die Protokolle sogar dazu, die Juden zu verteufeln, die angeblich mit dem Welt-Kapitalismus unter einer Decke steckten (obwohl im Zarenreich die Protokolle dazu missbraucht worden waren,
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