Die groeßten Faelschungen der Geschichte
aufruft, zum Landesverrat und zur Erpressung, zu Gewalt, Heuchelei, Bestechung und Raub, so sollten sofort alle Alarmglocken schrillen; etwas stimmt auf jeden Fall nicht. Aufrufe dazu sind in jedem demokratischen Staat strafbar. Wenn zudem noch das Ergebnis Hass und Wut ist, die sich in der Folge auf eine Person, eine Gruppierung oder gar ein ganzes Volk richtet, sollte man sofort innerlich davon Abstand nehmen.
Die intelligenteste Frage, die man sich sofort stellen muss, lautet: Wem dienen solche Dokumente? Speziell Geheimdienste sind Meister darin, zu verleumden und die wahren Drahtzieher zu verschleiern. Das gehört zu ihrem Repertoire. Denunziationen und Diskriminierungen sind gewöhnlich ein probates Mittel, von den eigenen Sünden abzulenken.
Was die Protokolle so anziehend und so gefährlich macht, ist der Umstand, dass eine Ecke politischer Wirklichkeit preisgegeben wird. Manchmal schrammen sie gewissermaßen dicht an der Wahrheit vorbei. Das heißt: Natürlich gab und gibt es üble Machenschaften innerhalb der Hochfinanz, im Kreise internationaler Bankiers. Das hat die Geschichte hinreichend bewiesen und das wurde von seriösen Historikern dokumentiert: beispielsweise in den Jahren 1929 und selbst 2008, als einige Bankiers durchaus nicht unschuldig an den Bankenkrächen waren. 14 Aber diese Machenschaften wurden nicht von Juden in Szene gesetzt.
Selbstverständlich gibt es alle möglichen Techniken und Methoden, die Menschen durch die Medien an der Nase herumzuführen und zu manipulieren. Auch das ist hinreichend in der Literatur belegt. 15 Doch auch diese Sünden kann man nicht den Juden anlasten.
Und schließlich muss man festhalten, dass es ein Know-how gibt, ganze Staaten zu zerstören – von innen heraus: Die Nazis etwa entpuppten sich während der Weimarer Republik als Meister darin, für Unruhe und Chaos zu sorgen; sie schreckten nicht vor Tod und Mordschlag zurück, vor „Gewalt, List, Heuchelei, Bestechung, Betrug, Verrat und Raub fremden Eigentums“ – vor all den Taten also, die den Juden in den Protokollen vorgeworfen worden waren. Sie reorganisierten schließlich Politik und Religion, Presse und Wirtschaft, Währungen und Börse. Oder der kommunistische Geheimdienst, der KGB, die Nachfolgeorganisation des infamen zaristischen Geheimdienstes Ochrana: Er verstand sich meisterhaft darin, Staaten von innen auszuhöhlen und für Unruhe und Chaos zu sorgen. Der Clou: In beiden Fällen waren es wieder nicht die Juden.
Mit anderen Worten: All diese Methoden, all dieses Know-how, all diese Scheußlichkeiten existieren zwar, eine Ecke der Wahrheit wurde gesehen, aber die Untaten wurden den falschen Personen in die Schuhe geschoben. Einem ganzen Volk! Es wurde verallgemeinert. Es wurde verhetzt. Und so erkennen wir: Eine weitere Technik der Lüge besteht darin, zu verallgemeinern und zu verhetzen. Immer wird dabei eine falsche Urheberschaft zugewiesen.
Damit verfügen wir immerhin über 4 Indikatoren, die uns helfen, solche Großlügen in Zukunft leichter zu entlarven. Laufen Sie also nicht mehr jeder Verschwörungstheorie hinterher, sie sind heute an allen Ecken und Enden wohlfeil zu haben. Begreifen und verstehen wir die Methoden, wie gelogen wird und wie die Wahrheit verdreht wird! Denn damit können wir alle eine etwas sicherere Umgebung schaffen. Lernen wir, den Techniken der Lüge auf die Schliche zu kommen!
Die Lüge ist auch in diesem Kapitel unser Thema. Es ist vielleicht nie gesagt worden, aber im Grunde taugt eine nationale Geschichtsschreibung, also eine Historiografie, die von den landeseigenen Historikern zusammengekleistert wird, nichts oder nicht viel. Denn eine Nation oder genauer gesagt ihre Schreiberlinge werden fast immer versuchen, die positiven Eigenschaften, die Sichtweise und die eigenen Siege ihres Volkes oder Landes ungebührlich herauszustreichen – und auf die negativen Seiten und Niederlagen nur verschämt oder am Rande aufmerksam machen. Mit anderen Worten: Sie werden lügen und Geschichte verfälschen.
Will man etwa die Geschichte der deutschen Nation verstehen, so liest man besser die Bücher von französischen, englischen, US-amerikanischen oder italienischen Historikern über dieses Deutschland – sie sind distanzierter, nicht von so vielen Vorurteilen belastet und weniger gefühlsbeladen. Gleiches gilt mit umgekehrten Vorzeichen für andere Länder.
Kaum ein Land urteilt über sich selbst objektiv, und obwohl die eigenen Historiker üblicherweise leichter
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