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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Sniper kann sich nie lange auf nur eine Sache konzentrieren.«
    »Sniper?«
    Die Konferenzkabine schaltete sich ab, und das Abschirmfeld folgte diesem Beispiel. Bloc ging hinaus und wandte sich an die beiden Gefährten. »Wir müssen anscheinend mit dem ›Boss‹ reden«, sagte er.
    Aesop gab zu bedenken: »Das heißt, dass wir den Planeten aufsuchen und eine Fähre nehmen müssen.«
    »Fähre?«, fragte Bloc.
    »Auf der Oberfläche ist keinerlei Antigravverkehr erlaubt«, fuhr Aesop fort. Er und Bones behielten Masken und Kapuzen auf, da Bloc entschieden hatte, dass es so am besten war. Obwohl er fand, dass Leute wie sie es nicht nötig gehabt hätten, sich vor dem Rest der Menschheit zu verbergen, erregte doch das Aussehen seiner beiden reifizierten Begleiter meist mehr unerwünschtes Aufsehen als sogar sein eigenes.
    »Kein AG-Verkehr«, wiederholte Bloc stupide.
    Aesop und Bones gehorchten Blocs Befehlen und lieferten Informationen, wenn er sie brauchte, aber sie zeigten sich niemals zuvorkommend, was solche Dienste anging. Kategorisch erklärte Aesop: »Falls Sie sich erinnern: Aus diesem Grund hatten wir entschieden, ein Schiff zu bauen, das für die massenweise Beförderung von Reifikationen und Fruchtwassertanks geeignet ist. Darüber hinaus soll es ein Monument für den Auferstandenen sein und natürlich für Sie.«
    BEFEUCHT. WARNUNG: ZELLSCHADEN DROHEN.
    Bloc schaltete den Befeuchter wieder ein. Er musterte die beiden Gefährten durch den Sprühnebel, und sein Verstand bequemte sich von neuem dazu, richtig zu arbeiten.
    »Danke, Aesop, ich erinnere mich noch genau«, sagte er und machte sich auf den Weg zum Dock der Planetenshuttles. Keine Spur seiner vorangegangenen Verwirrung war mehr zu sehen, und er verriet jetzt auch nicht mehr die aktuelle Verärgerung, was für einen Toten auch recht einfach war. Aber irgendwas stimmte nicht. Diese Macke mit der Befeuchterwarnung kannte er schon, aber der Gedächtnisaussetzer war neu; Blocs Erinnerungen waren seit zweihundert Jahren perfekt bewahrt, seit Bones und Aesop ihn auf seinem Heimatplaneten ermordet hatten.
     
    Als sich der Deckel des Kälteschlafsargs knirschend vor ihm öffnete und das Gefühl schmerzhaft in die Gliedmaßen zurückkehrte, sagte Janer sich: »Nie wieder!«
    Die Schwarmintelligenz hatte drei gute Grunde dafür, ihn nicht per Runcible herzuschicken. Etwas, das er mitführte, fiel in die Kategorie verbotener Waffen – der genannte Materietransmitter hinderte Reisende daran, Waffen mitzunehmen, die ein bestimmtes Leistungsniveau überstiegen. Zweitens hätte der Herrscher von Spatterjay womöglich Einwände dagegen erhoben, dass Janer hier mit Hornissen auftauchte, und ihn demzufolge abgewiesen. Und letztlich wollte die Intelligenz vermeiden, dass irgendwelche Polis-KIs in ihren Angelegenheiten herumschnüffelten, da es hier um etwas Privates zwischen den Schwarmintelligenzen ging.
    »Hast du diese Mistviecher mitgebracht?«, fragte eine vertraute Stimme.
    »Ron? Käpten Ron?«
    Janer brachte seine Gliedmaßen wieder unter Kontrolle und tat einen wackligen Schritt aus dem Kältesarg hervor. Das Kryolager war von aufrecht stehenden Särgen ähnlich seinem umringt. Der Alte Kapitän beugte sich gerade über eine der Kryokisten, die man in der Mitte des Raums aufs Geratewohl gestapelt hatte. Ron sah immer noch weitgehend so aus, wie Janer ihn in Erinnerung hatte: kahlköpfig, voller Egelnarben, massiv gebaut. Er richtete sich auf und grinste.
    »Was zum Teufel suchst du denn an Bord?«, wollte Janer wissen.
    »Ich bin Kapitän.«
    »Das weiß ich, aber warum bist du an Bord dieses alten Eimers?«
    »Ich bin der Kapitän dieses alten Eimers.«
    Soweit Janer wusste, bedeutete das Kommando über ein Segelschiff auf Spatterjay noch lange nicht die Qualifikation für ein Raumschiffkommando. Zahlreiche Fragen gingen ihm durch den Kopf, aber er brachte nicht mehr hervor als »Ah?«
    »Hab ein paar Jahre lang herumgesucht«, ergänzte Ron, ohne dass das hilfreich gewesen wäre.
    Janer wandte sich einem Automaten zu und holte einen Wegwerfoverall heraus. Dann bestellte er sich einen heißen Kaffee, ehe er in das Kleidungsstück schlüpfte. Damit erhielt er Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Nach einem Schluck Kaffee formulierte er seine Frage.
    »Woher hast du das Know-how, eine von diesen Kisten zu kommandieren?« Er deutete mit dem Becher in die Runde und verschüttete dabei Kaffee.
    »Oh, ich hab das alles schon vor Jahren gelernt, hatte aber nie genug

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