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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Geld, um mir eine Passage vom Planeten zu kaufen. Aber unter dem Boss hat sich die Lage verändert, und Hooper können sich heute mehr leisten als ihren nächsten Sack kuppelgezüchteter Maden.«
    Vor Jahren!
    Natürlich war es das, was die Alten Kapitäne auszeichnete: Sie waren wahrhaft alt. Ron hatte schon sehr lange auf Spatterjay gelebt. Kenntnisse waren ihm schon immer zugänglich gewesen – anders als die Möglichkeit, sie auch umzusetzen –, denn Raumfahrer hatten diesen Planeten schon lange besucht, ehe vor zweihundert Jahren das Runcible installiert wurde. Mit wie viel Wissen konnte man sich in einer solchen Zeitspanne den Kopf voll stopfen? Vielleicht waren die Verwicklungen der Raumfahrt keineswegs eine große Herausforderung für Ron. Da fiel Janer noch etwas ein: Ron hatte schon im Pradorkrieg gekämpft. Vielleicht hatte er schon ein Raumschiff steuern können, ehe er überhaupt nach Spatterjay kam, was nun auch schon den größeren Teil eines Jahrtausends zurücklag.
    »Du verkehrst auf einer Handelsroute zwischen hier und irgendwo anders?«, fragte Janer.
    »Ne, es ist mehr ein Rundflug.« Ron gab Janer einen Wink. »Komm mit.«
    »Und er hat dich hierher zurückgeführt?«
    »Nee, Junge. Ich habe es so arrangiert.«
    »Warum?«
    Ron blickte ihn an. »Ich möchte nach Hause. Da unten wartet immer noch ein Krug mit meinem Namen auf mich, und ich habe den Durst von zehn Jahren angesammelt.«
    Janer spürte einen stechenden Schmerz im Kopf, fast so etwas wie eine Warnung. Er erinnerte sich daran, selbst schon Seerohr-Rum getrunken zu haben – naja, wie er angefangen hatte, ihn zu trinken. Von einem bestimmten Punkt an waren die Dinge ziemlich unscharf geworden.
    Er blieb an der Tür stehen und deutete auf die Kryokisten. »Die Hornissen …?«
    »Ihnen geht es gut. Ich bringe sie zusammen mit der Fracht hinunter, die ich hier abliefern muss. Und du kannst mich auch begleiten. Du bist unser einziger menschlicher Fahrgast.«
    Janer reagierte nicht auf den fragenden Unterton des Kapitäns.
    Ron ergänzte: »Ich habe nicht viele Fahrgäste, jedenfalls nicht innerhalb des Runciblenetzes.«
    Janer reagierte auch darauf nicht.
     
    Wenn Erlin das ferngesteuerte Unterwasserauge bewegte, um einen besseren Blick auf die Kolonie zu erhalten, griffen die Blutegel das Gerät an, denn sie hatten schnell vergessen, dass es keinerlei Fleisch spendete; deshalb war Erlin froh, dass sie diesen Felsgipfel im Meer gefunden hatte, wo das Auge sich mit seinen drei spitzen Beinen festklammern konnte.
    Die Wellhornschnecken waren alle von ähnlicher Größe und zeigten beinahe identische Hausmarkierungen. Jedes Spiralhaus maß etwa einen halben Meter von der Basis bis zur Spitze, war pyramidenartig strukturiert und glitzerte von irisierenden Wirbeln. Erlin saß in der Öffnung ihres temporären Hauses – ein Produkt der Polistechnik, das man in Minuten aufblasen konnte und das mit entsprechendem Ballast so massiv und undurchdringlich war wie ein gemauertes Haus – und betrachtete das Bild auf dem Klappmonitor, und nichts änderte sich an ihrer Verwirrung und ihrem Überdruss. Bei diesen Mollusken handelte es sich weder um Frosch- noch um Hammerschnecken, und sie waren im Grunde recht langweilig. Erlins Blick wanderte vom Bildschirm weg. Langeweile war etwas, das sie vermeiden musste, falls sie die »lange Gewohnheit des Lebens« entwickeln wollte, von der Ambel häufig sprach. Sie spürte den schwarzen Schlund des Überdrusses tief in sich, der ihr die Willenskraft raubte und alles zu verdrängen drohte. Mit fast körperlicher Anstrengung wandte sie sich wieder dem Bild auf dem Monitor zu.
    Ursprünglich hatte sie erwartet, das ferngesteuerte Auge in Bewegung setzen zu müssen, um die Wanderung der Schnecken rings um die Insel oder weiter ins Meer hinaus zu verfolgen, aber die Tiere blieben an Ort und Stelle. Sie hatte erwartet, viel mehr Aktivität zu sehen. Andere Schneckenarten waren immer auf der Jagd oder sehr darum bemüht, nicht selbst zur Beute zu werden, und obgleich sie die sexuell unreife Form einer größeren Tiefseewellhornschnecke darstellten, manövrierten sie in sehr ausgeklügelter sozialer Hackordnung. Diese Kreaturen hier gaben jedoch nur dann Zeichen von Bewegung zu erkennen, wenn kleine Blutegel, Gleißer oder Prill in ihre Nähe kamen. Die Schnecken packten dann blitzartig mit tintenfischartigen Tentakeln zu, zerrten diese Kreaturen herab und verspeisten sie. Das war alles, was sie taten: fressen,

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