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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Würmer….
    Am 11. Juli verließ die »Roland« das Cap, wurde aber gleich darauf von einem furchtbaren Sturme heimgesucht, der ihr zwei Marsstengen, einen Fock, den kleinen Fockmast und den Besan kostete. Endlich erreichte man mit Nothmasten Isle de France.
    An Stelle des Roches’ und Poivre’s, der eifrigen Beförderer der ersten Expedition, waren hier inzwischen de Ternay und der Intendant Maillard getreten. Die Letzteren schienen es sich geradezu zur Aufgabe zu machen, der Ausführung der Aufträge Kerguelen’s alle nur erdenkbaren Hindernisse zu bereiten. Sie lieferten ihm z.B. weder frische Nahrungsmittel, deren die Mannschaft so nothwendig bedurfte, und suchten ihm auch das nöthige Holz vorzuenthalten, das zum Ersatz der verlorenen Maste gebraucht wurde; dazu traten sie ihm für dreiundvierzig im Hospital zurückbleibende Matrosen nur lauter bestrafte und unzuverlässige Soldaten ab, deren sie sich sehnsüchtig zu entledigen trachteten. Eine unter solchen Verhältnissen unternommene Fahrt nach den Südseeländern konnte wohl schwerlich ein gutes Ende nehmen. Leider sollte das zur traurigen Wahrheit werden!
    Am 5. Januar bekam Kerguelen die schon während seiner ersten Reise entdeckten Länder wieder zu Gesicht und besuchte bis zum 16. mehrere Punkte derselben, wie die Inseln de Croy, Rounion und Roland, welche seinen Messungen nach eine Küstenausdehnung von achtzig Meilen besaßen. Die Witterung blieb stets sehr ungünstig; dichte Nebel, Schnee, Hagelschauer und heftige Windstöße wechselten mit einander ab. Am 21. konnten sich die Schiffe nur durch zeitweilig gelöste Kanonenschüsse in der nöthigen Nähe erhalten. Am nämlichen Tage wurde die Kälte so streng, daß mehrere Matrosen auf dem Verdeck bewußtlos zusammenbrachen….
    »Die Officiere, so berichtet Kerguelen, erklärten, daß die bisherige tägliche Ration an Schiffszwieback unzureichend sei und die Besatzung ohne Vermehrung derselben bei diesem kalten, dunstigen Wetter nicht ausdauern könne. Ich legte also der Ration für jeden Mann täglich vier Unzen Zwieback zu.«
    Am 8. Januar 1774 vereinigte sich die »Roland« wieder mit der Fregatte vor der Insel Réunion. De Rosnevet machte dabei die Mittheilung, daß er einen Ankerplatz oder eine Bucht hinter dem Cap der Franzosen gefunden und am 6. ein Boot zum Sondiren ausgesendet habe, wobei seine Leute an’s Land gegangen wären, von demselben Besitz ergriffen und auch mehrere Pinguine und einen Seelöwen erlegt hätten.
    Aber auch diesmal hinderte Kerguelen die tiefe Erschöpfung seiner Mannschaft, die schlechte Qualität der Nahrungsmittel und der klägliche Zustand der Schiffe selbst, diesen verlassenen Archipel eingehender zu untersuchen. Er mußte leider umkehren. Statt aber nach Isle de France zurückzusegeln, steuerte er nach der Bai von Antogil bei Madagaskar. Es war ihm bekannt, daß er daselbst an Citronen, Limonien, Ananas und anderen antiscorbutischen Mitteln, ebenso wie an frischem Fleisch Ueberfluß finden werde.
    Ein Abenteurer mit ziemlich merkwürdiger Lebensgeschichte, Beniowski, hatte hier zu Gunsten Frankreichs eine Niederlassung gegründet, der es freilich selbst am Nothwendigsten fehlte. Kerguelen lieferte ihm Feldlafetten, Ziegelsteine, eiserne Werkzeuge, Hemden und Decken und ließ durch seine eigenen Zimmerer ein Lebensmittel-Magazin errichten.
    Fünfunddreißig Mann von der Besatzung der »Roland« waren schon mit Tode abgegangen, seit er die südlichen Länder verließ. Hätte sich Kerguelen nur noch acht Tage hier aufgehalten, so wären gewiß hundert Mann davon umgekommen.
    Bei seiner Rückkehr nach Frankreich erntete Kerguelen für alle die muthig ertragenen Strapazen nichts als Haß und niedrige Verleumdung, die Erbitterung gegen ihn war so groß, daß einer seiner Officiere selbst nicht vor der Veröffentlichung einer Denkschrift zurückscheute, in der Alles vom ungünstigsten Gesichtspunkte aus angesehen und Kerguelen allein für den Mißerfolg verantwortlich gemacht wurde. Wenn Letzterer auch nicht vollkommen freizusprechen ist, so halten wir doch das kriegsgerichtliche Urtheil, das ihn seiner Stelle entsetzte und mit Gefängniß im Schlosse von Saumur bestrafte, für entschieden ungerecht. Auch die Regierung erkannte diese Verurtheilung als zu hart und mehr von persönlicher Gereiztheit als von lauterer Gerechtigkeit dictirt, denn Kerguelen erhielt schon wenige Monate später seine Freiheit wieder. Die schlimmste ihm beigemessene Beschuldigung bestand in

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