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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Pichincha. – Ersteigung des Chimborazo. – Die Anden. – Lima. – Der Merkur-Durchgang. – Erforschung von Mexiko. – Mexiko. – puebla und der Cofre Perote’s. – Rückkehr nach Europa.
     
    Wiederholt hatten wir Gelegenheit, gewisser Expeditionen Erwähnung zu thun, welche als Ziel die Erforschung der Gestade Amerikas verfolgten. Wir erzählten die Unternehmungen von Ferdinand Cortez, die Reisen und Untersuchungen Drake’s, Cook’s, Lapérouse’s und Marchand’s. Es empfiehlt sich wohl, hier einige Zeit zurückzugreifen und mit Fleurieu die Reisen kurz zu betrachten, welche bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nach den Westküsten Amerikas ausgeführt wurden.
    Im Jahre 1537 hatte Cortez mit Francisco de Ulloa die große Halbinsel von Kalifornien entdeckt und den größten Theil dieses langen und schmalen Meerbusens untersucht, der heute auch den Namen das Purpurmeer führt.
    Nach ihm gingen Vasquez Coronado zu Lande und Francisco Alarcon zu Wasser darauf aus, die vermuthete Meerenge aufzusuchen, welche man sich als Verbindungsglied des Atlantischen und Pacifischen Oceans dachte; sie gelangten aber nicht über den 36. Grad der Breite hinaus.
    Zwei Jahre später, 1542, erreichte der Portugiese Rodriguez de Cabrillo den vierundzwanzigsten Parallelkreis. Dort angelangt, zwangen ihn aber Kälte, Krankheiten, Mangel an Proviant und der schlechte Zustand seines Schiffes zur Umkehr. Er hatte jenen Durchgang zwar nicht entdeckt, doch aber festgestellt, daß die Küste von dem Nativitäts-Hafen unter 19°40’ bis zu dem von ihm erreichten Punkte eine ununterbrochene Linie bilde. Die Meerenge schien vor den Naturforschern immer weiter zurückzuweichen.
    Man muß wohl annehmen, daß diese geringen Erfolge ihrer Bemühungen die Spanier entmuthigten, denn von jener Zeit ab verschwanden sie aus der Liste der Entdeckungsreisenden. Ein Engländer, Drake, war es, der, nachdem er längs der Westküste von der Magelhaens-Straße aus hingefahren und die spanischen Besitzungen verheert hatte, bis zum achtundvierzigsten Grade vordrang, dann eine Strecke von zehn Graden rückwärts segelte und dieser ganzen, ungeheuren Küstenstrecke den Namen Neu-Albion gab.
    Es folgte nun 1592 die großentheils fabelhafte Reise Juan de Fuca’s, welcher die schon lange gesuchte »Anian-Straße« gefunden zu haben behauptete, während er in Wahrheit nur den schmalen Sund entdeckt hatte, der die Insel Vancouver vom Festland trennt.
    Im Jahre 1602 legte Vizcaino den Grund zu dem Hafen von Monterey in Kalifornien, und vierzig Jahre später fand die vielbestrittene Expedition des Admiral de Fuente oder de Fonte – je nachdem man diesen als Spanier oder als Portugiesen betrachtet – statt, die zu so vielen gelehrten Abhandlungen und geistreichen Auslegungen Veranlassung geben sollte. Dem Genannten verdankt man die Entdeckung des Saint-Lazarus-Archipels über der Insel Vancouver; in das Gebiet des Romans gehört aber alles Uebrige, was er über große Seen, von ihm besuchte weitläufige Städte und über die Verbindung der beiden Oceane berichtet.
    Im 18. Jahrhundert vertraute man schon nicht mehr blind den Aussagen der Reisenden. Man prüfte und controlirte sie und wies Alles zurück, was mit schon bekannten Thatsachen in offenbarem Widerspruche stand. Buache, Delisle und vor allem Fleurieu sind als die Bahnbrecher einer fruchtbaren historischen Kritik anzusehen und verdienen dafür den Dank der Nachwelt.
    Die Russen hatten, wie wir sahen, den Kreis ihrer Kenntnisse schon sehr weit ausgedehnt, und allem Anscheine nach konnte der Tag nicht mehr fern sein, wo ihre Kundschafter und Kosaken Amerika erreichten, wenn überhaupt, wie man jener Zeit annahm, im Norden eine Verbindung zwischen beiden Continenten vorhanden war. Auf keinen Fall wäre das jedoch einer ernsten Expedition gleichzuachten gewesen, und wer von ihnen hätte auch wissenschaftliche Kunde bringen sollen, welche von Seiten der gebildeteren Nationen Glauben verdiente?
    Der Czar Peter I. hatte wenige Tage vor seinem Tode mit eigener Hand den Plan und die Instructionen zu einer, von ihm längst beabsichtigten Reise entworfen; er wollte darüber Gewißheit erlangen, ob Asien und Amerika verbunden oder durch eine Meerenge getrennt seien. In den Arsenalen und dem Hafen von Kamtschatka waren die hierzu nothwendigen Vorbedingungen nicht zu erfüllen. Man mußte also Kapitäne, Matrosen, Ausrüstungs-Gegenstände und Lebensmittel von Europa herbeischaffen.
    Der Däne Vitus Behring und der

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