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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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ankerte einmal bei Poulo-Toya, wo er eine Sloop mit holländischer Flagge, aber rein malayischer Besatzung antraf. Dann erreichte er Sumatra, hielt sich längs dessen Küste und warf am 28. November Anker vor Batavia, dem Hauptsitze der holländischen Herrschaft in Ostindien.
    Auf der Rhede lagen hier noch mehr als hundert große and kleine Schiffe, so sehr stand jener Zeit der Handel der Indischen Compagnie in Blüthe. Die Stadt selbst erfreute sich damals des höchsten Glanzes. Ihre breiten, wohl angelegten Straßen, die sehr gut unterhaltenen und mit prächtigen Bäumen besetzten Kanäle und die gleichmäßigen Häuser verliehen ihr einen Anblick, der sehr lebhaft an die Städte der Niederlande erinnerte. Portugiesen, Chinesen, Engländer. Holländer, Perser und Malayen belebten die Promenaden und die Geschäftsgegenden der Stadt; Feste, Empfangsfeierlichkeiten und Vergnügungen jeder Art erweckten in jedem, Fremden eine hohe Vorstellung von ihrem Wohlstande und erhöhten den Reiz des Aufenthaltes hierselbst. Der einzige Uebelstand für Seeleute, welche eine so lange Reise hinter sich hatten, freilich nicht der kleinste – war die Ungesundheit des Ortes, wo die Fieber nie aufhören. Da Byron diese Verhältnisse kannte, beeilte er sich, neuen Proviant zu erhalten, und lichtete schon nach zwölftägigem Aufenthalte wieder die Anker.
    Trotz der Kürze dieser Rast hatte sie doch schon zu lange gewährt. Kaum waren die Fahrzeuge durch die Sunda-Straße gekommen, als ein heftiges putrides Fieber die Hälfte der Mannschaft auf das Lager warf und drei Matrosen sogar tödtete.
    Nach achtundvierzigtägiger Reise bekam Byron die Küste Afrikas in Sicht und ging drei Tage später in der Tafelbai vor Anker.
    Die Capstadt lieferte Alles, was er brauchte, Lebensmittel, Wasser, Arzneien, Alles wurde mit einer Eile verladen, welche sich nur durch die Sehnsucht nach der Heimkehr erklärt, und endlich richtete man nun die Schiffsschnäbel nach den Gestaden der Heimat.
    Nur zwei Ereignisse unterbrachen die eintönige Fahrt über den Atlantischen Ocean.
    »Auf der Höhe von St. Helena, sagt Byron, erhielt das Schiff plötzlich bei schönstem Wetter, günstigem Winde und in weiter Entfernung vom Lande einen so harten Stoß, als sei es auf eine Bank aufgefahren. Die Heftigkeit der Bewegung brachte uns Alle auf die Beine und wir eilten schleunigst auf Deck. Da sahen wir das Meer sich im weiten Umkreise blutig färben, was unsere Befürchtungen bald zerstreute. Wir schlossen daraus, daß wir auf einen Walfisch oder ein ähnliches Seesäugethier gestoßen wären und unser Schiff wahrscheinlich ohne Beschädigung davon gekommen sei, was sich auch bestätigte.«
    Einige Tage später befand sich die »Tamar« in einem so schlechten Zustande und hatte vorzüglich am Steuerruder so schwere Havarien erlitten, daß man eine Maschinerie erfinden mußte, dasselbe einstweilen zu ersetzen, und sich genöthigt sah, die Antillen anzulaufen, da es gefährlich erschien, die Reise noch weiter fortzusetzen.
    Am 9. Mai 1766 warf die »Dauphin« bei Dunes Anker, nach einer Reise um die Erde, welche nahezu dreiundzwanzig Monate gedauert hatte.
    Von allen Erdumsegelungen der Engländer war diese die glücklichste gewesen. Bis zu dieser Zeit hatte man auch noch keine solche in ausschließlich wissenschaftlichem Interesse ausgeführt. Wenn die Ergebnisse derselben nicht so reichlich ausfielen, wie man erwartet haben mochte, so ist dafür weniger der Befehlshaber, der ja hinreichende Proben seiner Befähigung ablegte, verantwortlich zu machen, als das Gremium der Lords der Admiralität, deren Instructionen nicht bestimmt genug lauteten, und welche nicht dafür Sorge getragen hatten, wie es später üblich wurde, der Expedition Specialgelehrte für die verschiedenen Fächer der Wissenschaft beizugeben.
    Uebrigens ließ man Byron alle Gerechtigkeit widerfahren. Man belohnte ihn mit dem Admiralstitel und übertrug ihm ein wichtiges Commando in Ostindien. Der letzte Theil seines Lebens, das im Jahre 1786 endigte, bietet keine für unser Thema geeigneten Anhaltepunkte, wir beschäftigen uns mit demselben hier also nicht weiter.
II.
    Wallis und Carteret. – Vorbereitungen. – Beschwerliche Fahrt durch die Magelhaens-Straße. – Trennung der »Dauphin« und der »Swallow«. – Die Insel Whitsunday. – Die Königin Charlotte-Insel. – Cumberland, Henry u. a. m. – Tahiti. – Die Insel Howe, Boskaven und Keppel. – Insel Wallis. – Batavia. – Das Cap. –

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