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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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ein Mann allein damit beschäftigt blieb, die Sonde auszuwerfen und die Risse zu untersuchen, durch welche sie segelten, wofür man von keinem anderen Schiffe ein ähnliches Beispiel kennt.
    Auch wenn ihnen eine so schlimme Gefahr nicht wieder drohte, hatten die Engländer noch genug Ursache, besorgt zu sein, wenn sie die lange Reise bedachten, die sie noch durch wenig bekannte Meere und auf einem Schiffe, das jede Stunde neun Zoll Wasser einsog, mit Pumpen in schlechtem Zustand und zu Ende gehenden Provisionen, vollenden sollten.
    Uebrigens entgingen die Seefahrer jener schrecklichen Gefahr nur, um am 16. August von einer fast ebenso großen überrascht zu werden. Von der Fluth nach einer Klippenreihe gezogen, über welche das Meer sehr hoch emporschäumte, außer Stande, einen Anker auszuwerfen, und bei vollständiger Windstille blieb ihnen nur das eine Hilfsmittel übrig, die Boote auf das Meer zu setzen und das Schiff durch Rudern zu schleppen. Trotz aller Anstrengung der Matrosen schwebte die »Endeavour« nur noch hundert Schritte vor dem Risse, als sich eine so leichte Brise, daß man sie unter anderen Umständen gewiß gar nicht bemerkt hätte, erhob und es ermöglichte, das Schiff abzutreiben. Schon zehn Minuten später legte sie sich indeß wieder und noch einmal wurde die »Endeavour« bis zweihundert Schritt vor die Brandung gezogen. Nach mehreren ebenso fruchtlosen Versachen entdeckte man zum Glück eine enge Oeffnung zwischen den Rissen.
    »Die Gefahr, welche diese bot, erschien uns weniger grausam, als hier in so schrecklicher Lage noch länger auszuharren, heißt es in dem Berichte. Ein glücklicher Weise wehender leichter Wind, die Ruder der Boote und die Fluth brachten das Schiff bald vor jene Oeffnung, durch welche es mit gewaltiger Schnelligkeit hindurchsegelte. Die Macht der Strömung schützte die ›Endeavour‹ davor, nach einer Seite des Kanals abzuweichen, der übrigens bei nur einer Meile Breite einen sehr sandigen Grund und wechselnde Tiefe zeigte, welche zwischen dreißig und sieben Faden schwankte.«
    Wenn wir bei den Zufälligkeiten dieser Reise etwas länger verweilten, so geschah es, weil sie in bisher unerforschten Meeren und mitten durch Klippen und Strömungen vor sich ging, welche noch gefährlich genug für den Seefahrer sind, jetzt, wo man genaue Karten über dieselben besitzt, es aber noch mehr sein mußten, wenn man, wie Cook es von der Küste Neuseelands aus that, mitten durch unbekannte Hindernisse vordringt, zu deren Vermeidung die Sicherheit des Blickes und der Instinct des Seemannes nicht immer ausreichen.
    Noch harrte eine letzte Frage ihrer Lösung. Bildeten Neu-Holland und Neu-Guinea nur ein einziges Land? Sind sie durch einen Meeresarm oder eine enge Wasserstraße von einander getrennt?
    Cook näherte sich also dem Lande trotz der hier unausbleiblichen Gefahren und folgte der Küste Australiens gegen Norden. Am 21. August umschiffte er die Spitze von Neu-Holland, der er den Namen Cap York gab, und drang in einen Kanal mit vielen Inseln in der Nähe des großen Landes ein, woraus er die Hoffnung schöpfte, endlich eine Durchfahrt nach dem indischen Meere gefunden zu haben. Darauf landete er noch einmal, hißte die englische Flagge, nahm feierlich für König Georg III. von der ganzen Ostküste, vom 38. bis zum 10. Grade südlicher Breite Besitz, gab dem Lande den Namen Neu-Süd-Galles und ließ, um die Ceremonie würdig zu beschließen, drei Kanonensalven abgeben.
    Jetzt drang Cook in die Torres-Straße ein, die er den »Endeavour-Sund« nannte, entdeckte und taufte die am südwestlichen Eingange derselben gelegenen Wallis-Inseln, die Insel Booby, die Prinz von Galles-Gruppe und steuerte nun nach der Südküste von Neu-Guinea, der er, ohne einmal landen zu können, bis zum 3. September folgte.
    An diesem Tage ging Cook mit elf bewaffneten Personen, darunter Solander, Banks und seine Diener, an’s Ufer. Kaum hatten sie sich eine Viertelmeile vom Schiffe entfernt, als drei Indianer mit großem Geschrei aus dem Walde hervor-und auf sie zustürzten.
    »Der uns zunächst Befindliche, sagt der Bericht, schwang irgend etwas mit der Hand, das er vorher an der Seite hängen hatte und das wie Kanonenpulver brannte, doch hörten wir kein Geräusch dabei.«
    Cook und seine Begleiter sahen sich genöthigt, auf die Eingebornen zu feuern, um das Boot wieder erreichen zu können, von dem aus sie jene mit Bequemlichkeit betrachten konnten. Sie glichen vollkommen den Australiern,

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