Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts
umgehen.
Cook bemühte sich inzwischen, alles nothwendige Material zu beschaffen um eine vollständige Beschreibung seiner Reise zu veröffentlichen; bald erhielt er aber so wichtige Aufträge, daß er seine Anmerkungen und Tagebücher dem Doctor Hawkesworth auslieferte, der Alles ordnen und im Druck herausgeben sollte.
Gleichzeitig wurden die von ihm in Verbindung mit Green angestellten Beobachtungen des Venus-Durchganges, nebst den zugehörigen Berechnungen und astronomischen Aufnahmen der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften übergeben welche deren hohen Werth freimüthig anerkannte.
Die ansehnlichen, von Kapitän Cook erzielten Erfolge waren aber immer noch nicht vollständig, wenigstens insofern, als sie den Glauben an einen südlichen Continent noch nicht zerstörten. Immer lag diese Chimäre den Gelehrten der Zeit noch am Herzen. Da sie nun zugeben mußten, daß weder Neuseeland, noch Australien einen Theil dieses Festlandes bildeten, und daß die »Endeavour« doch unter Breiten gesegelt sei, wo sie jenen hätte auffinden müssen, so behaupteten sie, derselbe liege noch weiter im Süden, und zählten alle Consequenzen auf, welche dessen Entdeckung nach sich ziehen müsse. Die Regierung beschloß also, diese schon seit so langen Jahren schwebende Frage nun endlich zu lösen und deshalb eine neue Expedition auszusenden, über deren Anführer ein Zweifel nicht aufkommen konnte. Die Natur dieser Reise erforderte ganz besonders construirte Fahrzeuge. Da die »Endeavour« schon wieder nach den Falklands-Inseln unterwegs war, erhielt das Marine-Bureau Befehl, zwei Fahrzeuge zu kaufen, die ihm für diese Aufgabe am geeignetsten schienen.
Drei Indianer stürzten aus dem Walde hervor. (S. 165.)
Cook antwortete auf eine diesbezügliche Anfrage, daß dieselben sehr fest sein, doch nur geringen Tiefgang, dagegen hinreichenden Raum haben sollten, um, entsprechend der Zahl der Bemannung und Dauer der Reise Proviant und Munition in genügender Menge aufnehmen zu können. Die Admiralität kaufte zwei in Whitby gebaute Schiffe von demselben Erbauer, der auch die »Endeavour« geliefert hatte. Das größere derselben maß 462 Tonnen und erhielt den Namen die »Resolution«. Das zweite faßte nur 336 Tonnen und hieß die »Aventure«. In Deptford und Woolwich wurden sie zur Reise armirt. Cook übernahm das Commando der »Resolution« und der Kapitän Tobias, Furneaux, früher Officier bei Wallis, wurde mit dem der » Aventure« betraut. Der zweite und dritte Lientenant, sowie mehrere der an Bord befindlichen Unterofficiere und Matrosen hatten schon die Fahrt der »Endeavour« mitgemacht. Wie man sich leicht denken kann, wurde auf die Ausrüstung alle mögliche Sorgfalt verwendet. Lord Sandwich und Kapitän Palliser überwachten dieselbe in allen Theilen persönlich.
Jedes Schiff führte für zweiundeinhalb Jahr Vorräthe aller Art. Man bewilligte Cook sogar ganz außergewöhnliche Dinge, die er als Hilfsmittel gegen den Scorbut bezeichnet hatte. Es waren das z.B. Malz, Sauerkraut, Salzkohl, Bouillontafeln, Saleb und Mostrich, sowie Carottenmarmelade und Würze von eingedicktem Bier, womit er auf Empfehlung des Baron Storch in Berlin und des Herrn Pelham, Secretär im Bureau der Lebensmittel-Lieferanten, Versuche machen sollte.
Eisberge (S. 173.)
Gleichzeitig verfrachtete man auf jedes Schiff die einzelnen Theile eines Fahrzeuges von zwanzig Tonnen, bestimmt zum Transport der Mannschaften, im Falle die Schiffe zugrunde gehen sollten.
Ein Landschaftsmaler, William Hodges, zwei Naturforscher, Jean Reinhold Forster und dessen Sohn Georges, nebst zwei Astronomen, W. Wales und W. Bayley, wurden, mit den besten Instrumenten versehen, auf den beiden Schiffen untergebracht.
Mit einem Worte, es war nichts vernachlässigt worden, aus der Expedition den größtmöglichen Nutzen zu ziehen. In der That sollte sie auch eine unerwartete Menge neuer Nachrichten heimbringen, welche sich für die Fortschritte der Naturwissenschaften im Allgemeinen, wie vorzüglich für die Physik, Ethnographie, Schiffskunde und Geologie höchst förderlich erwiesen.
»Am 25. Juni, sagt Cook, erhielt ich von Plymouth meine Instructionen. Nach diesen sollte ich mich auf kürzestem Wege nach der Insel Madeira begeben, dort Wein an Bord nehmen und nach dem Cap der Guten Hoffnung segeln, wo die Mannschaften ausruhen und ich weiteren Proviant, sowie alles Andere einkaufen konnte, was ich für nöthig erachtete. Dann war mir
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