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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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trugen wie sie die Haare kurz und gingen ganz nackt; nur schien ihre Haut etwas weniger dunkel, wahrscheinlich weil sie nicht so schmutzig war.
    »Inzwischen brannten die Eingebornen ihr Feuer in wechselnden Zwischenräumen wohl vier-bis fünfmal ab. Wir haben nicht die geringste Vorstellung davon, woraus jenes bestand und was sie damit beabsichtigten; sie hielten einen kurzen Stab in der Hand, vielleicht ein hohles Rohr, den sie von einer Seite zur anderen bewegten; und bald sahen wir dann Rauch und Flammen, ganz wie bei einem Gewehrschüsse und ebenso von kurzer Dauer. Auch vom Schiffe aus bemerkte man diese auffallende Erscheinung, und war dabei die Täuschung so groß, daß die Leute an Bord die Indianer im Besitze von Feuerwaffen glaubten; auch wir selbst hätten nicht daran gezweifelt, daß sie auf uns schössen, wenn unser Boot dabei nicht so nahe gewesen wäre, daß wir den Knall der Explosion unbedingt hätten hören müssen.«
    Trotz der vielen Erklärungsversuche, zu denen diese Thatsache Veranlassung gab, blieb sie doch unaufgeklärt, und nur das Zeugniß eines so wahrheitliebenden Seefahrers läßt sie uns glaublich erscheinen.
    Mehrere englische Officiere verlangten sofort an’s Land zu gehen, um Cocosnüsse und andere Früchte zu holen, der Commandant wollte aber das Leben seiner Matrosen nicht um einer so läppischen Genugthuung willen auf’s Spiel setzen. Uebrigens drängte es ihn auch, Batavia zu erreichen, um sein Schiff gründlich ausbessern zu können. Endlich hielt er es für unnütz, noch länger in diesen, von den Spaniern und Holländern schon so oft besuchten Gegenden zu verweilen, wo er voraussichtlich keinerlei neue Entdeckungen zu machen vermochte.
    Nur beiläufig berichtigte er die Angaben der Lage der Inseln Arrow und Veasel, segelte dann nach Timor und rastete ein wenig bei Savu, wo sich die Holländer vor kurzer Zeit festgesetzt hatten. Hier verproviantirte sich Cook wieder frisch und bestimmte mittelst einer sehr sorgfältigen Beobachtung seine Position zu 10°35’ der Breite und 237°30’ westlicher Länge.
    Nach kurzem Aufenthalte gelangte die »Endeavour« nun nach Batavia, wo sie wiederum möglichst gut in Stand gesetzt wurde. Nach so vielen glücklich überstandenen Gefahren sollte jedoch diese Rast in einem ungesunden Lande mit endemischen Fiebern der ganzen Reisegesellschaft sehr verderblich werden. Banks, Solander, Cook und die meisten Matrosen erkrankten; mehrere starben auch, darunter leider der Schiffsarzt Monkhouse, sowie Tupia und der kleine Tayeto. Nur zehn Mann blieben vom Fieber wirklich verschont. Am 27. December stach die »Endeavour« wieder in See und legte am 5. Januar 1772 bei der Prinzeninsel an, um Lebensmittel einzunehmen.
    Die Krankheiten, welche unter der Mannschaft herrschten, nahmen nun einen noch ernsteren Charakter an. Dreiundzwanzig Personen erlagen denselben, unter ihnen auch der Astronom Green.
    Nachdem er am Cap der Guten Hoffnung gehalten, wo er nach allen Seiten einen ausgezeichneten Empfang fand, ging Cook wieder in See, berührte St. Helena und warf am 11. Juni, nach einer Abwesenheit von nahezu vier Jahren, wieder vor Dunes Anker.
    So endete Cook’s erste Reise, » bei welcher er, sagt Kippis, so viele Gefahren überwand, so viele Länder entdeckte und häufig genug den Beweis lieferte, daß er eine hervorragende Befähigung besaß, so gefahrvolle Unternehmungen und aufreibende Anstrengungen durchzuführen und auszuhalten!«

Viertes Capitel.
Zweite Reise des Kapitän Cook.
I.
    Aufsuchung des südlichen Festlandes. – Zweiter Aufenthalt bei Neuseeland. – Der Archipel Pomutu. – Zweiter Aufenthalt in Tahiti. – Besichtigung der Tonga-Inseln. – Dritter Besuch Neuseelands. – Zweite Kreuzfahrt im südlichen Ocean. – Beschäftigung der Osterinsel. – Besuch auf den Marquejas-Inseln.
     
    Hätte auch die Regierung James Cook für die Art und Weise, wie er sich des ihm anvertrauten Auftrages entledigte, nicht belohnen wollen, so verlangte das doch die Stimme des Volkes. Am 29. August zu dem Grade eines »Comanders« ernannt, fühlte sich der große Seefahrer, im Vollbewußtsein seiner Verdienste um England und die Wissenschaften, doch nicht hinreichend belohnt. Er hatte wenigstens gehofft, zum Schiffs-Kapitän erhoben zu werden. Lord Sandwich, der damalige Vorsteher der Admiralität, bedeutete ihm aber, daß man das unmöglich könne, ohne gegen althergebrachten Gebrauch zu verstoßen und die Avancementsordnung im Seekriegsdienste zu

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