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Die großen Vier

Die großen Vier

Titel: Die großen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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mischen, bevor er ihn zwecks Analyse weitergab. Er gibt Auskunft über seine Wahrnehmungen beim Besuche des alten Herrn und erwähnt beiläufig die Strychnininjektion für den Fall, dass der Einstich in den Arm bemerkt wird. Es besteht einmal der Verdacht eines Unfalls, und andererseits ein solcher, dass Ah Ling den Curry vergiftet hat.»
    «Aber Dr. Quentin kann doch unmöglich Nummer vier sein?»
    «Ich nehme sogar mit Bestimmtheit an, dass er es ist. Es gibt zweifellos einen richtigen Dr. Quentin, der sich wahrscheinlich irgendwo in Übersee aufhält. Nummer vier hat sich einfach vorübergehend für ihn ausgegeben. Dr. Bolithos Abmachungen wurden brieflich getroffen, und der Stellvertreter, der ursprünglich vorgesehen war, war im letzten Augenblick verhindert.»
    In dem Moment stürzte Japp mit hochrotem Kopf herein.
    «Haben Sie ihn erwischt?», rief Poirot besorgt.
    Japp schüttelte den Kopf, ganz außer Atem. «Bolitho kam heute Morgen vom Urlaub zurück – durch ein Telegramm zurückgerufen. Niemand weiß, wer es ihm sandte. Der andere ist gestern Abend verschwunden. Aber wir bekommen ihn noch, trotz allem.»
    Poirot schüttelte traurig den Kopf.
    «Ich glaube nicht daran», sagte er geistesabwesend und zeichnete mit der Gabel eine große Vier auf den Tisch.

11
     
    P oirot und ich speisten öfter zusammen in einem kleinen Restaurant in Soho. Als wir uns an einem Abend wieder einmal dort einfanden, erblickten wir einen Bekannten an einem Nebentisch. Es war Inspektor Japp, und da an dem unseren noch Platz war, baten wir ihn zu uns herüber. Es war bereits einige Zeit vergangen, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten.
    «Sie lassen sich überhaupt nicht mehr bei uns blicken», begann Poirot vorwurfsvoll. «Seit dem Fall mit dem gelben Jasmin sind wir nicht mehr zusammengekommen, und das ist beinahe einen Monat her.»
    «Ich bin hoch oben im Norden gewesen, das ist der Grund. Wie steht die Sache bei Ihnen? Haben Sie die Großen Vier noch immer nicht zur Strecke gebracht?»
    Poirot drohte vorwurfsvoll mit dem Finger. «Sie machen sich wohl über mich lustig, aber die Großen Vier – sie existieren wirklich.»
    «Oh, das bezweifle ich nicht im Geringsten, aber sie stehen nicht im Blickpunkt der Welt, so wie Sie es darstellen.»
    «Mein Freund, Sie befinden sich in einem großen Irrtum. Die größte Macht, das größte Übel, welches heute auf der Welt existiert, das sind die Großen Vier. Was sie beabsichtigen, weiß niemand, aber noch nie hat es eine derartige Verbrecherorganisation gegeben. Ihr intelligentester Kopf hat in China die Leitung, ferner gibt es noch einen amerikanischen Millionär, eine Französin, übrigens eine wissenschaftliche Kapazität, und – was den vierten betrifft –»
    Japp unterbrach ihn.
    «Ich weiß, ich bin völlig im Bilde. Das ist nun einmal Ihr Steckenpferd. Nach und nach wird Ihnen diese Angelegenheit zur Manie, Monsieur Poirot. Aber lassen Sie uns das Gesprächsthema wechseln. Interessieren Sie sich für Schach?»
    «Ja, ich habe zuweilen Schach gespielt.»
    «Haben Sie denn gestern das merkwürdige Spiel mit angesehen? Ein Meisterschaftsspiel zwischen zwei weltbekannten Größen, einer davon ist während des Spiels gestorben.»
    «Ich habe etwas darüber gelesen, Dr. Savaronoff, der russische Meister, war einer der Spieler, und der andere, der einem Herzschlag erlegen ist, war ein flotter junger Amerikaner namens Gilmour Wilson.»
    «Ganz recht. Savaronoff schlug vor einigen Jahren Rubinstein und wurde Weltmeister. Von Wilson behauptet man, er sei ein zweiter Capablanca.»
    «Ein sehr merkwürdiger Fall», bemerkte Poirot gedankenvoll. «Wenn ich nicht irre, haben Sie also Interesse an der Sache?» Japp stieß ein verlegenes Lachen aus.
    «Sie haben es erraten, Monsieur Poirot. Es bedeutet für mich ein Problem. Wilson war gesund wie ein Fisch im Wasser, keine Spur eines Herzleidens. Sein Tod gibt uns Rätsel auf.»
    «Verdächtigen Sie etwa Dr. Savaronoff, ihn aus dem Wege geräumt zu haben?», rief ich.
    «Kaum», sagte Japp trocken. «Ich glaube, dass nicht einmal ein Russe seinen Rivalen beseitigen würde, nur um im Schach nicht zu unterliegen; jedenfalls, soweit ich feststellen konnte, war Savaronoff der Favorit – man sagt, nur Lasker sei ihm überlegen.» Poirot nickte gedankenverloren.
    «Was ist nun, genau genommen, Ihre Ansicht?», fragte er.
    «Warum sollte Wilson vergiftet worden sein? Denn, wie ich annehme, denken Sie doch dabei an Gift?»
    «Natürlich.

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