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Die großen Vier

Die großen Vier

Titel: Die großen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Frau, die kleine Cinderella, wie du sie immer nennst, was wird sie dazu sagen?»
    «Ich habe ihr zwar keinerlei Gründe für mein längeres Ausbleiben angegeben, aber sie wird mich natürlich begreifen. Sie dürfte die Letzte sein, die verlangen würde, ich sollte meinen besten Freund im Stich lassen.»
    «Ja, ich weiß, auch sie ist eine Freundin, auf die man sich verlassen kann, aber vielleicht wird ihre Geduld auf eine sehr harte Probe gestellt werden.»
    Ich nickte ziemlich entmutigt. «Sechs Monate sind inzwischen verflossen», sagte ich gedankenvoll, «und wie weit sind wir gekommen? Du weißt, Poirot, dass ich nach wie vor auf dem Standpunkt stehe, wir sollten endlich etwas unternehmen.»
    «Immer noch so impulsiv, Hastings? Und was meinst du, sollten wir tun?»
    Das war eine im Augenblick etwas schwierige Frage, jedoch war ich weit davon entfernt, von einem einmal gefassten Standpunkt abzugehen.
    «Wir sollten endlich zur Offensive übergehen», drängte ich, «was haben wir in Wirklichkeit während der ganzen Zeit unternommen?»
    «Mehr als du denkst, mein Freund. Einmal haben wir die Identität von Nummer zwei und Nummer drei festgestellt, und über Nummer vier haben wir mehr als uns lieb ist, in Bezug auf seine Methoden und seine Aktivität erfahren.»
    Mein Gesicht hellte sich wieder etwas auf. Wie Poirot die Dinge betrachtete, sah es gar nicht so schlecht aus.
    «Mais oui, Hastings, wir haben schon einiges erreicht. Man kann behaupten, dass ich zwar noch keine Beweise in Händen habe, weder um Mr Ryland noch Madame Olivier anzuklagen – wer würde mir auch Glauben schenken? Du wirst dich erinnern, dass ich bereits einmal beinahe sicher war, Ryland eingekreist zu haben?
    Nun, mein Verdacht ist bereits gewissen Kreisen bekannt und zwar den allerhöchsten, Lord Aldington, der meine Hilfe seinerzeit in der Angelegenheit der gestohlenen U-Boot-Pläne in Anspruch genommen hatte, ist vollkommen über meine Feststellungen bezüglich der Großen Vier im Bilde – und während andere noch zweifeln, schenkt wenigstens er mir vollen Glauben. Ryland, Madame Olivier und Li Chang Yen mögen ihre Pläne weiterschmieden, aber nun werden sie dabei beobachtet.»
    «Und Nummer vier?», fragte ich.
    «Wie ich bereits betonte, beginne ich seine Methoden genau zu erkennen und auch zu verstehen. Du magst dich über mich lustig machen, Hastings, aber eines Menschen Persönlichkeit zu durchdringen und genau zu wissen, was er unter gegebenen Umständen unternehmen wird, das ist der Anfang des Erfolges. Wir befinden uns im Duell miteinander, und während er sich mir gegenüber Blößen gibt, bin ich bemüht, ihm so wenig wie möglich Einblick in meine Mentalität zu gewähren. Er befindet sich stets im Lichtkegel, während ich im Schatten verbleibe. Ich sage dir, Hastings, meine Zurückhaltung gibt unsern Gegnern von Tag zu Tag neue Rätsel auf.»
    «Sicher ist jedenfalls, dass sie uns seit langem unbehelligt gelassen haben», bemerkte ich. «Sie haben keinen weiteren Versuch unternommen, uns um die Ecke zu bringen, noch haben sie uns einen Hinterhalt gelegt.»
    «Das ist wahr», bestätigte Poirot gedankenvoll. «Offen gestanden, befremdet mich diese Tatsache etwas. Besonders, da offensichtlich Möglichkeiten vorhanden sind, uns aus dem Weg zu schaffen. Ich kann mit Sicherheit annehmen, dass sie sich mit derartigen Plänen auch beschäftigen. Bist du nicht auch der Meinung?»
    «Vielleicht beehren sie uns demnächst mit einer kleinen Höllenmaschine?»
    Poirot schnalzte mit der Zunge, ein Zeichen, dass er ungeduldig wurde.
    «Jetzt übertreibst du wieder. Während ich an deine Kombinationsgabe appelliere, kannst du mir mit nichts anderem aufwarten als mit Bomben im Kamin! Ach, ich muss mir etwas Bewegung verschaffen und will trotz des schlechten Wetters etwas spazieren gehen. Pardon, mein Freund, aber kann es denn wirklich möglich sein, dass du fünf verschiedene Bücher zu ein und derselben Zeit liest?»
    Ich lachte und musste zugeben, dass mich im Moment nur eines davon interessierte. Poirot schüttelte resigniert den Kopf. «Dann tu doch bitte die übrigen Bände zurück in den Bücherschrank! Nie und nimmer kannst du dich an Ordnung gewöhnen. Mon Dieu, wozu hat man denn eigentlich einen Bücherschrank?»
    Ich murmelte eine Entschuldigung, und nachdem er einen jeden der vier Bände an seinen ganz bestimmten Platz gestellt hatte, verließ Poirot die Wohnung und überließ mich der weiteren Lektüre meines Buches. Ich musste

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