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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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war auch selbstverständlich niemand im Vollbesitz seiner Sinne mehr daran interessiert, neue Fernsehempfänger oder Radioapparate zu kaufen, und als Folge davon wurden im ganzen Lande Tausende arbeitslos, alle, die etwas mit der Herstellung oder dem Verkauf von Fernseh- oder Radioapparaten zu tun hatten.
    Und die vielen Tausende, die in Theatern, Konzertsälen, auf Sportplätzen oder anderen Massenvergnügungsplätzen tätig gewesen waren. Die Zeit der Massenvergnügungen war vorüber; wo sich Menschen versammelten, versammelten sich auch Martier, und was dem Vergnügen dienen sollte, verwandelte sich in sein Gegenteil.
    Ja, es sah böse aus. Die große Wirtschaftskrise Ende der dreißiger Jahre schien dagegen eine Periode der Prosperität gewesen zu sein.
    Ja, dachte Luke, es wird schwer halten, eine Stellung zu finden. Und je schneller er sich auf die Suche machte, um so besser. Ungeduldig warf er die letzten paar Dinge in das Kommodenschubfach und stellte zu seinem Erstaunen fest, daß sich Margies Y. W. C. A. T-Hemd darunter befand – warum hatte er es bloß mitgebracht? – strich sich über das Gesicht, um sich zu vergewissern, ob er rasiert sei, fuhr sich mit dem Taschenkamm flüchtig durchs Haar und verließ das Zimmer.
    Das Telefon stand auf einem Tischchen in der Diele, er setzte sich davor und griff nach dem Telefonbuch. Zwei Long Beach Zeitungen kamen zuerst. Nicht daß er irgendwelche Hoffnung hatte, bei einer anzukommen, aber Reportertätigkeit war die am wenigsten beschwerliche Arbeit, die er sich denken konnte und eine Anfrage würde ihn nur die Telefongebühren kosten. Außerdem kannte er Hank Freeman von der „News“, der ihm vielleicht einen brauchbaren Tip geben konnte.
    Er wählte die betreffende Nummer. Am Klappenschrank schwatzte ein Martier mit der Telefonistin und versuchte sich in die Gespräche einzumischen, aber endlich kam Luke mit seinem Anruf durch. Hank arbeitete in der Lokalredaktion.
    „Luke Devereaux, Hank. Wie steht’s?“
    „Großartig, wenn man nicht drauf achtet, was man sagt. Wie sind denn die Grünen zu dir?“
    „Nicht schlimmer als zu anderen Leuten, nehme ich an. Nur daß ich eine Stellung suche. Besteht irgendeine Chance, bei der „News“ anzukommen?“
    „Gleich null. Wir haben eine armlange Warteliste. Meistens Leute mit Erfahrung, die von der Presse zum Funk oder zum Fernsehen hinübergewechselt sind. Du hast doch noch nie bei einer Zeitung gearbeitet, wie?“
    „Als Junge hab ich einmal Zeitungen ausgetragen.“
    „Selbst als Zeitungsausträger könntest du jetzt nicht ankommen. Tut mir leid, Luke, aber es ist wirklich nichts zu machen. Es sieht so böse aus, daß wir alle Gehaltskürzungen hinnehmen müssen. Und bei soviel hochtalentierten Kräften auf dem Arbeitsmarkt muß ich befürchten, meine eigene Stellung zu verlieren.“
    „Gehaltskürzungen? Ich dachte, die Zeitungen florierten, ohne Konkurrenz durch den Funk.“
    „Die Auflagen sind so hoch wie noch nie. Aber bei einer Zeitung kommt es nicht so sehr darauf an, wieviel Leser, sondern wieviel Inserate sie hat. Und damit liegt es im Argen. Es sind soviele Leute arbeitslos, daß sie als Käufer ausfallen, und so sehen sich die Firmen gezwungen, ihren Reklame-Etat zu kürzen. Tut mir leid, Luke.“
    Luke machte sich gar nicht erst die Umstände, bei der anderen Zeitung anzurufen.
    Er lief bis Pine Avenue und von dort südwärts in das Geschäftsviertel. Die Straßen waren voll von Menschen – und Martiern. Die Menschen waren zumeist mürrisch und stumm, aber die grellen Stimmen der Martier schufen einen Ausgleich. Es herrschte weniger Kraftfahrzeugverkehr als gewöhnlich, und die meisten Fahrer fuhren sehr vorsichtig; die Martier hatten nämlich die Angewohnheit, plötzlich auf die Schutzhauben der Wagen dicht vor den Windschutzscheiben zu kwimmen. Die einzige Sicherheitsmaßnahme dagegen war, langsam mit einem Fuß auf der Bremse zu fahren, damit man sofort stoppen konnte, wenn einem die Sicht genommen wurde.
    Es war auch gefährlich, durch einen Martier hindurch zu fahren, es sei denn, man war sicher, daß er nicht vor einem Hindernis stand und einem die Aussicht darauf versperrte.
    Luke erlebte ein Beispiel dafür. Ein Stück südlich der Siebenten Straße war Pine Avenue zum Teil durch eine Reihe von Martiern blockiert. Für Martier benahmen sie sich geradezu vorbildlich, und Luke fragte sich, warum wohl – bis ein Cadillac sich mit ungefähr zwanzig Stundenkilometern näherte und der Fahrer,

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