Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
Vom Netzwerk:
Falle wären die Kleinsten gewissermaßen die Säuglinge gewesen, gerade erst vom Baume abgefallen aber schon genau so gehässig wie die Größeren und Älteren. Wenn die Kleinsten unter ihnen jedoch keine Kinder waren, dann haben wir nie Marskinder zu Gesicht bekommen.
    Wir haben nie herausbekommen, ob sie aßen oder tranken und überhaupt Speise und Trank zu sich nahmen. Irdische Nahrung hätten sie selbstverständlich nicht zu sich nehmen können; sie hätten nicht damit umgehen können aus demselben Grunde, aus dem wir sie nicht packen oder greifen konnten. Die meisten Leute glaubten, daß sie sich auf den Mars begaben, wenn sie Hunger oder Durst verspürten, da ihr Kwimmen ein Augenblicksprozeß zu sein schien. Zum Schlafen auch, falls sie überhaupt schliefen, denn auf Erden hatte noch niemand einen schlafenden Martier gesehen.
    Wir wußten erstaunlich wenig über sie.
    Wir wußten nicht einmal genau, ob sie wirklich in Person hier waren. Viele Leute, besonders Wissenschaftler, behaupteten, daß eine Lebensform ohne Dichtigkeit nicht existieren kann. Und daß daher das, was wir sahen, nicht die Martier selber wären, sondern Projektionen von ihnen, daß die Martier Körper von derselben Dichtigkeit wie wir besäßen und sie nur auf dem Mars zurückgelassen hätten, und daß Kwimmen nichts weiter als die Fähigkeit wäre, einen Astralkörper zu projizieren, der zwar sichtbar aber nicht greifbar war.
    Wenn sie stimmte, erklärte diese Theorie eine ganze Menge, aber eines erklärte sie nicht, wie selbst ihre leidenschaftlichsten Verfechter zugeben mußten. Wie konnte eine unkörperliche Projektion sprechen? Laute sind Bewegungen oder Schwingungen der Luft oder anderer Moleküle – wie konnte dann also eine bloße, in Wirklichkeit gar nicht vorhandene Projektion Laute erzeugen?
    Und sie erzeugten ganz zweifellos Laute. Wirkliche Laute, nicht nur im Geiste des Hörers; die Tatsache, daß die von ihnen erzeugten Laute sich auf Band aufnehmen ließen, war ein Beweis dafür. Sie konnten tatsächlich sprechen und auch anklopfen (obwohl sie das selten taten). Der Martier, der in jener ersten Nacht an Luke Devereauxs Tür geklopft hatte, stellte in dieser Hinsicht eine Ausnahme dar. Die meisten waren einfach ohne anzuklopfen in Wohn- und Schlafzimmer, in Fernsehstationen, Nachtklubs, Theater, Kneipen (in den Kneipen müssen sich in jener Nacht wundervolle Szenen abgespielt haben) Kasernen, Schneehütten, Gefängnisse und überall hinein gekwimmt.
    Sie waren auch auf Fotografien zu sehen, wie Luke Devereaux gemerkt haben würde, wenn er sich je die Mühe gemacht hätte, jenen Film entwickeln zu lassen. Ob vorhanden oder nicht, jedenfalls waren sie lichtundurchlässig. Zur Verzweiflung der Wissenschaftler jedoch nicht für Radar.
    Die Martier behaupteten, namenlos zu sein und hielten Namen für lächerlich und überflüssig. Keiner von ihnen redete je einen Menschen mit Namen an. In den Vereinigen Staaten nannten sie jeden Mann „Mack“ und jede Frau „Puppe“; anderswo gebrauchten sie die entsprechenden Bezeichnungen.
    Auf einem Gebiet zum mindesten legten sie eine erstaunliche Begabung an den Tag – für Sprachen. Lukes Martier hatte nicht übertrieben, als er behauptete, innerhalb einer Stunde eine neue Sprache erlernen zu können. Die Martier, die unter verschiedenen primitiven Völkerschaften auftauchten, deren Sprachen nie im Radio gesprochen worden waren, kamen ohne die Kenntnis eines einzigen Wortes an und beherrschten die betreffenden Sprachen in wenigen Stunden. Und welche Sprache sie auch sprachen, sie sprachen sie stets idiomatisch und gebrauchten sogar Slangausdrücke.
    Viele Wörter aus ihrem Vokabular stammten offensichtlich nicht aus Radiosendungen. Aber das ist nicht schwer zu erklären, da sie schon kurz nach ihrer Ankunft genügend Gelegenheit hatten, mit sämtlichen Flüchen und dem gesamten Schimpfwortregister Bekanntschaft zu machen.
    Geistig waren sich die Martier noch ähnlicher als physisch, obwohl es auch hier kleine Unterschiede gab – manche waren noch schlimmer als die übrigen.
    Aber in ihrer Gesamtheit waren sie beleidigend, unangenehm, lästig, frech, brutal, streitsüchtig, sarkastisch, grob, abscheulich, unhöflich, scheußlich, teuflisch, vorlaut, keck, störend, gehässig, feindselig, schlecht gelaunt, unverfroren, schamlos, spitzzüngig, höhnisch, elende Spielverderber. Sie waren lüstern, ekelhaft, boshaft, feindselig, widerlich, anstößig, mürrisch, pervers, streitsüchtig,

Weitere Kostenlose Bücher