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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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mit grimmigem Gesicht, plötzlich Gas gab und leicht einkurvte, um die Reihe der Martier zu durchbrechen. Die Martier hatten jedoch nur einen halbmeterbreiten, zu Kanalisationszwecken ausgehobenen Graben verdeckt. Der Cadillac bockte wie ein Wildpferd, das rechte Vorderrad sprang ab und rollte, dem Wagen voraus, Pine Avenue hinunter. Der Fahrer flog mit dem Kopf durch die Windschutzscheibe und stieg blutend und fluchend aus dem demolierten Wagen. Die Martier kreischten vor Vergnügen.
    An der nächsten Ecke kaufte Luke eine Zeitung. Er nahm auf einem Schuhputzerstand Platz und schlug das Blatt unter der Rubrik STELLENANGEBOTE FÜR MÄNNER auf. Zuerst glaubte er, es gäbe überhaupt keine, doch dann entdeckte er eine Viertelspalte. Ein flüchtiger Blick genügte, um festzustellen, daß für ihn nichts Passendes darunter war. Die angebotenen Stellen zerfielen in zwei Kategorien – hochqualifizierte technische Stellungen, die eine Spezialausbildung sowie Erfahrung voraussetzten und kleine Vertreterposten auf Kommissionsbasis. Luke hatte diese Tätigkeit als junger Mensch für eine Weile ausgeübt, damals, als er gerade anfing zu schreiben, und sich davon überzeugt, daß er nicht einmal freie Warenproben an den Mann bringen, geschweige denn etwas verkaufen konnte. Und das war in „guten Zeiten“ gewesen. Es noch einmal zu versuchen, war völlig sinnlos, gleichgültig, wie hoffnungslos sich seine Lage gestaltete.
    Er blätterte zur Titelseite zurück und fragte sich, ob er einen Fehler begangen hätte, Long Beach zum Aufenthaltsort zu wählen. Was mochte ihn eigentlich dazu bewogen haben? Bestimmt nicht der Umstand, daß sich die Heilanstalt, in welcher seine frühere Frau Margie arbeitete, hier befand. Er dachte nicht daran, sie aufzusuchen; er war fertig mit den Weibern. Zum mindesten für eine längere Zeitspanne. Eine kurze aber heftige Szene mit der schönen Rosalind am Tage nach seiner Rückkehr nach Hollywood hatte die Bestätigung dafür erbracht, daß der Martier nicht gelogen hatte; es hatte sich alles genau so abgespielt, wie er es dargestellt. (Die verdammten Schwätzer schwindelten merkwürdigerweise nie; man war gezwungen, ihnen zu glauben.)
    War Long Beach ein Fehler gewesen?
    Auf der Vorderseite der Zeitung stand zu lesen, daß es überall böse aussah. Der Präsident kündigte DRASTISCHE KÜRZUNGEN IM VERTEIDIGUNGSHAUSHALT an. Ja, er gab zu, daß sich die Anzahl der Arbeitslosen dadurch noch erhöhen würde, aber man benötige die freiwerdenden Gelder dringender zur Sozialfürsorge. Unterstützungsmaßnahmen wären wichtiger als Verteidigungsausgaben, hatte der Präsident auf einer Pressekonferenz erklärt.
    In Wirklichkeit wären Ausgaben zur Landesverteidigung im Augenblick das Unwichtigste von allen. Die Russen und Chinesen hätten ihre eigenen Sorgen und wären noch übler dran als wir. Außerdem wären wir im Besitz all ihrer Geheimnisse und sie im Besitz der unsrigen – und, hatte der Präsident mit einem schiefen Lächeln hinzugefügt, auf diese Art könne man keinen Krieg führen.
    Luke, der vor zehn Jahren selber bei der Marine gedient hatte, dachte mit Schaudern an einen Krieg, in dem die Martier zu ihrem Vergnügen beiden Seiten helfen würden.
    EFFEKTENBÖRSE NOCH IMMER SCHWACH, war ein anderer Artikel überschrieben. Dabei hatten sich einige Papiere der Vergnügungsindustrie wie Radio, Film, Fernsehen und Theater leicht erholt. Nachdem sie in der vergangenen Woche als vollkommen wertlos gegolten hatten, boten Spekulanten in der Hoffnung, daß die Martier nicht lange bleiben würden, jetzt etwa ein Zehntel ihres einstigen Wertes. Aber alle anderen Aktien waren als Reaktion auf die Kürzung der Verteidigungsausgaben zum mindesten um einige Punkte gefallen. Die hohen Kursrückgänge auf der ganzen Linie waren bereits in der Woche vorher erfolgt.
    Luke bezahlte den Schuhputzer und ließ die Zeitung auf dem Sitz liegen.
    An einer Ecke hatte sich eine Menschenschlange gebildet, und Luk ging um die Ecke herum, um zu sehen, wohin sie führte. Es war ein Arbeitsnachweis. Für einen Augenblick erwog er, ob er umdrehen und sich mit anstellen sollte, doch dann erblickte er im Fenster ein Schild mit der Aufschrift REGISTRATIONS-GEBÜHR 10 DOLLARS und dachte, zum Teufel damit. Da sich Hunderte von Leuten registrieren ließen, so war die Aussicht, eine Stellung durch diesen Vermittler zu bekommen, bestimmt keine zehn Dollars seiner schrumpfenden Barschaft wert. Aber Hunderte von Leuten bezahlten

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