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Die Gruseltour von Schreckenstein

Die Gruseltour von Schreckenstein

Titel: Die Gruseltour von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Zeit reichte. Sonja wollte gerade zum Gong greifen, da gaben Beni und Martina als letzte ihre Bilder ab. Die Jury zog sich zurück, die Fotofreunde gesellten sich zum Spiel der Unterbelichteten.
    „Weg mit euch!“ riefen die. „Wir sind eh schon zu viele.“
    „Retourkutsche“, maulte Andi.
    Unschlüssig zogen sich die Lichtbildner auf und um die Bank am Hochufer zurück. Und weil sie nicht wußten, was sie tun sollten, fragten sie einander, was der andere aufgenommen, wie er komponiert habe, mit welcher Auffassung. Bald bogen sie sich vor Lachen, schlugen sich auf die Schenkel, einander auf die Schulter, japsten nach Luft und konnten sich überhaupt nicht mehr beruhigen. Sie verbreiteten so viel ansteckende Laune, daß die Unterbelichteten ihr Volleyballspiel aufgaben und herüberkamen.
    „Was wollt ihr denn?“ preßten die Fotofreunde unter Gelächter hervor. Für euch gibt’s hier nichts zu lachen. Da müßt ihr auf die Jury warten.“ Und sie lachten und lachten weiter, kaum noch fähig, zwischendurch Luft zu holen.
    Ingrid liefen die Tränen herunter, Dampfwalze hatte seinen Karpfenblick, Ottokar lag zuckend am Boden, und der kleine Egon sah mit seiner blauroten Gesichtsfarbe gefährdet aus. „Styro... styro...“ Mehr brachte Stephan nicht heraus.
    Die Unterbelichteten wurden unruhig, weil sie den Grund nicht kannten.
    Plötzlich klatschte jemand in die Hände.
    Moment mal!“ rief Gießkanne und mußte selber grinsen.
    „Alles zur Preisverteilung in den Innenhof.“ Und mit Kopfschütteln zu den Fotofreunden fügte er noch hinzu: „Ihr... ihr Wahnsinnskünstler!“ Quer über den Innenhof trennten zwei nebeneinanderstehende, lange Tische das letzte Fünftel von den andern vier. Auf den Tischen nebeneinander in je einer vertikalen Reihe die Werke der Fotofreunde. Unter Glasplatten.
    Jeder Teilnehmer soll sich hinter seine Bildreihe stellen!“ rief Sonja. Auch sie konnte nur mit Mühe ernst bleiben und schüttelte den Kopf.
    In einer Ecke diskutierte Fräulein Doktor Horn mit dem Rex, Mauersäge und Fräulein Böcklmeler. Dabei fuchtelte sie wild mit den Armen herum.
    „Windstärke sieben!“ meinte Pummel und begab sich mit den anderen Fotofreunden hinter die Tische. Davor drängten sich die Unterbelichteten. Sie staunten nicht schlecht, deuteten auf Bilder und brachen in schallendes Gelächter aus.
    Ottokar faßte Sonja am Arm und fragte mit einer Kopfbewegung zur Leiterin. „Na, was sagt sie?“
    „Diesmal habt ihr sie geschafft“, antwortete die junge Lehrerin. „Sie weiß nicht, was sie sagen soll und will’s nicht zugeben.“
    Der Rex klatschte in die Hände. Das Gelächter ebbte ab, bis Stille herrschte. Fräulein Dr. Horn trat neben ihn und begann ungewohnt sanft: „Ich habe mir meinen Fotowettbewerb eigentlich ernsthafter vorgestellt — aber bitte. Da sich nicht alle um künstlerische Gestaltung wirklich bemüht haben, können nur wenige gewertet werden...
    Unwillen wurde laut. Unartikuliert aber deutlich.
    „Manche Auffassung haben wir vielleicht nicht verstanden“, schränkte sie ein, „oder sie ist überhaupt nicht erkennbar. Hier sollten wir vorab Klarheit schaffen. Es sind auch falsche Nummerierungen dabei.“ Sie wandte sich an Beni. „Bei dir zum Beispiel: Blume in Vase oder im Garten hieß das Motiv Nummer zwei. Statt dessen hast du einfach nackte Erde aufgenommen.“
    Beni schüttelte den Kopf. „Das ist eine Rose.“
    „So? Eine Rose? Und woran sieht man das?“ fragte sie spitz.
    „Das kann man noch nicht sehen“, erklärte Beni seelenruhig.
    „Es ist eine Babyrose. Sie hat die Erdkruste noch nicht durchbrochen.“
    Für diese Antwort erntete er Gelächter und Beifall. Da auch Mauersäge mitklatschte, strengte Fräulein Doktor Horn ihre Lachmuskeln an und ging zum nächsten Fall über. Er betraf den langen Strehlau, wie sie von ihrer Liste ablas: „Motiv drei — ganze Figur — hieß die Aufgabe. Warum hast du da zwei Knaben aufgenommen? Zwei von den Kleinen? Das versteh ich nicht.“
    „Reine Rechenaufgabe“, antwortete der Musterschüler respektvoll. „Zwei Minis geben eine ganze Figur.“
    Diesmal tat sich die Leiterin mit dem Lachen leichter. Auch die Betroffenen lachten mit. Die nächste Unklarheit betraf Ingrid. „Eine Konservenbüchse ist doch kein Stilleben!“ rügte die Leiterin.
    Ingrid winkte ab. „Sie müssen lesen, was draufsteht: Linsen mit Würstchen! Es dürfen ja Esswaren sein, haben Sie gesagt.“
    „Aber nicht in der Dose!“ begehrte

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