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Die Gruseltour von Schreckenstein

Die Gruseltour von Schreckenstein

Titel: Die Gruseltour von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Tierstudie!“
    Beklemmung lag in der Luft. Niemand lachte mehr. Besorgt sahen Ritter und Mädchen zu Andi hinüber. Wie wollte er da wieder rauskommen? Zuerst grinste er — eine bekannte Reaktion bei Verlegenheit — und sagte dann: „Lesen Sie mal die Marke, die draufsteht!“
    Von der Seite beugte sich die Leiterin über das Foto und buchstabierte laut „Ga-zel-le. “Die Spannung schlug in Begeisterung um, auch die Jury atmete sichtlich auf. Nur Fräulein Doktor
    Horn stand starr, einem ausgestopften Vogel nicht unähnlich.
    „Sty-ro-por!“ buchstabierte Beatrix ihr nach, und Andi fügte, gleichsam entschuldigend, hinzu: „Es soll ja ein scherzhaftes Bilderrätsel sein.“
    Fast alle klatschten Beifall und drängten sich, da die Leiterin nicht weitersprach, um die Bilder, wo es noch manchen Scherz zu entdecken gab.
    Stephan und Beatrix hatten sich gleichzeitig fotografiert, wie sie einander fotografieren; bei Martina stand hinter jedem Motiv ein Spiegel, in dem zusätzlich ein anderes zu sehen war, etwa: Rose in Vase mit nasebohrendem Ritter; Hans-Jürgen hatte unter dem Motiv Architektur in einer Dachrinne entlang fotografiert, daß sie aussah, wie Eisenbahnschienen, die im Hintergrund zusammenlaufen; Sophies Katze war eine Kaffeekanne aus Porzellan, und bei Esther saß in jedem Bild ein kleiner Bär dabei — ihr Talisman — oder anders gesehen: der Bär saß vor wechselndem Hintergrund. Nach kurzer Besprechung der Jury verkündete Fräulein Doktor Horn: „Wir haben uns für zweierlei
    Preise entschieden, einen ernsthaften, von der Jury, und einen scherzhaften, den ihr vergebt.“ Lautstark bekundeten Teilnehmer wie Unterbelichtete ihr Einverständnis.
    Den ernsten Ersten, eine übergroße Kamera aus hausgemachtem Marzipan, bekam der kleine Egon.
    Er hatte nicht nur alles brav nach Vorschrift, sondern auch besonders schön fotografiert. Stolz, als  wären sie seine Eltern, standen die andern drei Minis neben ihm. Mit diesem Sieg auf Rosenfels war die Schlappe für sie erledigt und vergessen.
    Zweite ernste wurde Bettina. Den dritten Platz belegte zu allgemeinem Erstaunen Doris. Bisher war sie vornehmlich als Kratzbürste aufgefallen.
    Die Bestimmung der Sieger bei den Unernsten versackte im allgemeinen Unernst. Ritter und Mädchen verblödelten in Superlaune jeden Vorschlag. Zwar einigten sie sich rasch, daß nur Klaus, Ingrid, Pummel und Andi für Spitzenplätze in Frage kamen, doch die Abstimmung über die Reihenfolge scheiterte an nicht mehr zu dämpfender Albernheit.
    Schlug Hans-Jürgen mit Kürzeln die Reihenfolge: Schuhe — Nummern — Fahrrad vor, widersprach Esther: „Fahrradschuhnummer!“
    „Konservendose!“ trat Dampfwalze trotz allem für Ingrid ein. Doch wie das so geht, war es der bisher nur unangenehm aufgefallene Muskelprotz, der die rettende, alle begeisternde Idee brachte. „Schluß mit dem Quatsch! Machen wir, statt drei dämliche Preise zu verleihen, lieber einen Tanzabend. Mit Marzipan für alle!“

 
    Sache für Feiertage
     
    Welch nachhaltigen Eindruck die Worte der Hellseherin auf Mauersäge gemacht hatten, ahnte die Ritterschaft zunächst nicht. Haben doch gerade sehr alte Familien eine besonders starke Beziehung zu Geistern, weil diese zum Spuken ihre Schlösser und Burgen erfahrungsgemäß jedem Neubau vorziehen.
    Dieser Umstand, durch die Hellseherin ins Gedächtnis zurückgerufen, regte Mauersäge zu seltsamen Gedanken an. Eines Abends erschien er im Eßsaal. Die Ritter, vollauf mit dem Einwerfen von Apfelkuchen mit Sahne beschäftigt — Andis Rekord steht immerhin bei strammen fünfundzwanzig Stück — , bemerkten ihn zunächst gar nicht. Mit vollen Backen erhob sich der Rex und. ging dem unerwarteten Gast entgegen. Nach kurzer Verständigung nickte er, deutete zum Schwarzen Brett und kehrte an seinen Platz zurück.
    „Mauersäge als Schulkapitän!“ alberte Mücke, weil der Burgherr nach der Kuhglocke griff und um Aufmerksamkeit bimmelte. Dann schaltete er erst einmal. „Ks...
    Gleich darauf noch einmal.
    „Aha!“ brummte Klaus. „Hat den Rückwärtsgang erwischt.
    „Ich habe... ks... eine Idee“, begann Mauersäge. „Der nächste Freitag ist ein Feier... ks... tag und der Sonntag, wie allgemein bekannt... ks... auch. Wenn ihr euer Samstagsprogramm irgendwie nachholt... ks..., hätten wir drei Tage für eine kleine Reise nach... ks... nach... ks...“
    „Aha! In die Berge“, flachste Klaus. „Er kommt nicht rauf.“
    „...nach... ks... zu meiner

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