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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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abgenommen. »Oh, ich danke Euch, Lord Rahl.«
    Richard strich sich die Haare aus der Stirn. »Gleich morgen früh als erstes wird eine Delegation, begleitet von unseren Truppen, nach Kelton aufbrechen. Eure Streitkräfte müssen unserem Kommando unterstellt werden.«
    »Unter … ja, natürlich. Morgen. Sie werden ein persönliches Schreiben von mir bei sich tragen, sowie die Namen all unserer Beamten, die in Kenntnis gesetzt werden sollen. Hiermit ist Kelton ein Teil D’Haras.« Sie neigte den Kopf, daß ihre dunklen Locken über ihre rosigen Wangen fielen.
    Jetzt stieß auch Richard einen mächtigen Seufzer aus. »Ich danke Euch, Herzogin … oder sollte ich Euch Königin Lumholtz nennen?«
    Sie lehnte sich zurück, die Arme ruhten auf der Lehne ihres Sessels, die Hände hingen herab. »Weder noch.« Ihr Bein glitt nach oben, als sie es über das andere schlug. »Ihr solltet mich Cathryn nennen, Lord Rahl.«
    »Gut, also Cathryn – und bitte nennt mich Richard. Ganz ehrlich, ich bin es allmählich leid, daß jeder mich…« Als er in ihre Augen blickte, entfiel ihm, was er sagen wollte.
    Geziert lächelnd beugte sie sich vor, wobei eine Brust über den Rand des Tisches glitt. Richard wurde sich bewußt, daß er auf der Sesselkante saß, während er beobachtete, wie sie eine Locke ihres schwarzen Haars um ihren Finger wickelte. Er versuchte, seinen umherschweifenden Blick in den Griff zu bekommen und konzentrierte sich auf das Tablett mit den Speisen vor ihm.
    »Gut, also Richard.« Sie kicherte, ein Laut, der nicht im geringsten mädchenhaft klang, sondern gleichzeitig derb und fraulich und überhaupt nicht damenhaft. Er hielt den Atem an, um nicht laut aufzustöhnen. »Ich weiß nicht, ob ich mich daran gewöhnen kann, einen so großen Mann wie den Herrscher ganz D’Haras auf so vertrauliche Weise anzusprechen.«
    Richard lächelte. »Vielleicht braucht es einfach nur ein wenig Übung, Cathryn.«
    »Ja, Übung«, erwiderte sie mit rauchiger Stimme. Plötzlich wurde sie rot. »Seht Ihr, ich tue es schon wieder. Bei Euren schmerzhaft schönen grauen Augen kann sich eine Frau nur selbst vergessen. Ich sollte Euch jetzt besser Eurem Abendessen überlassen, bevor es kalt wird.« Ihr Blick verweilte auf dem Tablett, das zwischen ihnen stand. »Es sieht köstlich aus.«
    Richard sprang auf. »Erlaubt, daß ich Euch etwas bringen lasse.«
    Sie zog sich vom Tischrand zurück, lehnte sich wieder nach hinten in den Sessel. »Nein, das könnte ich nicht. Ihr seid ein vielbeschäftigter Mann und habt bereits mehr als Freundlichkeit bewiesen.«
    »Ich bin nicht vielbeschäftigt. Ich wollte nur vor dem Schlafengehen noch einen Bissen zu mir nehmen. Wenigstens könnt Ihr mir beim Essen Gesellschaft leisten und vielleicht ein wenig davon mit mir teilen. Es ist mehr, als ich bewältigen kann – man würde es nur wegwerfen.«
    Sie rückte näher an ihn heran, drückte ihren Körper gegen den Tisch. »Nun, es sieht wirklich köstlich aus … und wenn Ihr nicht alles eßt … also gut, vielleicht einen kleinen Bissen.«
    Richard strahlte. »Was möchtet Ihr? Eintopf, eingelegte Eier, Reis, Lamm?«
    Bei der Erwähnung von Lammfleisch entfuhr ihr ein kehliger Laut des Wohlbehagens. Richard schob den goldgeränderten Teller über das Tablett. Er hatte nicht die Absicht gehabt, das Lammfleisch selbst zu essen. Seit die Gabe in ihm zum Leben erwacht war, konnte er kein Fleisch mehr herunterbringen. Das hatte mit der Magie zu tun, die gleichzeitig mit der Gabe in Erscheinung getreten war: Vielleicht war es aber auch so, wie es die Schwestern ihm erklärt hatten: Magie verlangte stets nach einem Ausgleich. Er war ein Kriegszauberer, vielleicht konnte er kein Fleisch essen, weil er das Töten ausgleichen mußte, zu dem er manchmal gezwungen war.
    Richard reichte ihr Messer und Gabel. Lächelnd schüttelte sie den Kopf und ergriff das Lammkotelett mit den Fingern. »Bei den Keltoniern gibt es ein Sprichwort, das besagt, wenn etwas gut ist, sollte man sich diese Erfahrung um nichts entgehen lassen.«
    »Dann will ich hoffen, daß es gut ist«, hörte Richard sich sagen. Zum ersten Mal seit Tagen fühlte er sich nicht einsam.
    Die braunen Augen auf seine geheftet, beugte sie sich auf ihre Ellenbogen gestützt nach vorn und biß ein winziges Stückchen ab. Richard wartete wie gebannt.
    »Und … ist es gut?«
    Als Antwort rollte sie die Augen nach oben und schloß langsam die Lider, während sie die Schultern hochzog und in völliger

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