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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sehen werdet.«
    »Wesen?«
    »Er nennt sie Mriswiths. Häßliche, schuppige, echsenartige Bestien. Sie haben mehrere Menschen getötet, aber Lord Rahl hat sie eigenhändig in Stücke geschlagen.«
    Mriswiths. Das waren wahrlich keine guten Neuigkeiten.
    »Gibt es eine Ortschaft in der Nähe, wo wir etwas zu essen und eine Unterkunft für die Nacht finden können?«
    »Ten Oaks liegt gleich hinter der nächsten Anhöhe, vielleicht zwei Meilen entfernt. Dort gibt es einen kleinen Gasthof.«
    »Und wie weit ist es bis nach Aydindril?«
    Er betrachtete abschätzend ihre vier Pferde, während sie Bellas Ohr kraulte. »Bei so prächtigen Tieren glaube ich kaum, daß Ihr mehr als sieben oder acht Tage brauchen werdet.«
    »Vielen Dank, Sergeant. Es ist gut, Soldaten in der Nähe zu wissen, für den Fall, daß sich Banditen in der Gegend herumtreiben.«
    Er sah zu Nathan hinüber, betrachtete genau seine hoch aufragende Gestalt, sein langes, weißes Haar, das bis auf seine Schultern reichte, sein kräftiges, sauber rasiertes Kinn und seine durchdringenden dunkelblauen, zusammengekniffenen Augen. Nathan war ein auf derbe Weise gutaussehender Mann voller Lebensenergie, trotz seiner fast eintausend Jahre.
    Der Sergeant wandte sich ihr zu. Es war ihm sichtlich lieber, Blicke mit einer zierlichen alten Frau zu wechseln als mit Nathan. Obwohl er seiner Kraft beraubt war, hatte Nathan etwas Furchteinflößendes an sich. »Wir suchen jemanden vom Lebensborn aus dem Schoß der Kirche.«
    »Lebensborn aus dem Schoß der Kirche? Ihr meint diese überheblichen Narren aus Nicobarese in den roten Capes?«
    Der Sergeant faßte die Zügel seines Pferdes knapper, als es zur Seite trippeln wollte. Andere aus der Gruppe der zwanzig Pferde scharrten im Schnee und suchten nach Gras oder knabberten hoffnungsvoll an den trockenen Ästen neben der Straße, während sie die Schwänze träge in der kühlen Abendluft schwirren ließen. »Genau die. Zwei Männer, einer von ihnen der Lord General des Lebensborns, dazu ein Offizier und eine Frau. Sie sind aus Aydindril geflohen, und Lord Rahl hat angeordnet, sie zurückzubringen. Überall durchkämmen unsere Leute das Land nach ihnen.«
    »Tut mir leid, aber wir haben keine Spur von ihnen gesehen. Wohnt Lord Rahl in der Burg der Zauberer?«
    »Nein, im Palast der Konfessoren.«
    Ann seufzte. »Wenigstens etwas Gutes.«
    Er runzelte die Stirn. »Warum ist das gut?«
    Sie hatte gar nicht mitbekommen, daß sie ihrer Erleichterung laut Ausdruck verliehen hatte. »Oh. Na ja. Es ist nur so, ich hoffe, diesen großen Mann zu sehen, und wenn er in der Burg wohnt, wäre das nicht möglich. Sie ist durch Magie abgeschirmt, wie ich gehört habe. Wenn er im Palast auf den Balkon hinaustritt, um den Menschen zuzuwinken, bekomme ich ihn vielleicht zu sehen.
    Nun, vielen Dank für Eure Hilfe, Sergeant. Ich denke, es wäre das beste, wenn wir in Ten Oaks eintreffen, bevor es stockfinster ist. Ich möchte nicht, daß eines meiner Pferde in ein Loch tritt und sich ein Bein bricht.«
    Der Sergeant wünschte ihr eine gute Nacht und führte seinen Trupp Soldaten die Straße hoch, fort von Aydindril. Erst als sie ein gutes Stück außer Hörweite waren, nahm sie die Sperre von Nathans Stimme zurück. Es war schwierig, eine solche Kontrolle über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Ann machte sich gedanklich auf den unvermeidlichen Wutausbruch gefaßt und ging daran, ihr Gepäck aus dem Schnee aufzusammeln.
    »Wir sollten jetzt am besten aufbrechen«, meinte sie zu ihm.
    Nathan richtete sich auf und setzte eine herrisch finstere Miene auf. »Du verschenkst Gold an Räuber? Du hättest –«
    »Es waren doch nur junge Burschen, Nathan. Sie hatten Hunger.«
    »Und haben versucht, uns auszurauben.«
    Lächelnd warf Ann ein Bündel über Bellas Rücken. »Du weißt ebensogut wie ich, daß es dazu nicht gekommen wäre. Aber ich habe ihnen mehr als Gold gegeben. Ich glaube, sie werden das nicht noch einmal versuchen.«
    Er brummte etwas. »Hoffentlich verbrennt ihnen der Bann, mit dem du das Gold belegt hast, die Finger bis auf die Knochen.«
    »Hilf mir mit unserem Gepäck. Ich will zum Gasthaus. Im Reisebuch stand eine Nachricht.«
    Nathan verschlug es nur für einen Augenblick die Sprache. »Lange genug gebraucht hat sie ja. Wir haben ihr so viele Hinweise hinterlassen, daß ein Kind längst dahintergekommen wäre. Hätte bloß noch gefehlt, daß wir ihr einen Zettel ans Kleid heften, auf dem steht: ›Übrigens, die

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