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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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verschwanden, den Schnee mit den Füßen hochschleudernd, fluchtartig im Wald. »Mein Bruder hat sich schon immer mit kleinen Taschenspielereien die Zeit vertrieben.«
    »Meine Dame, haben die beiden Euch auch ganz bestimmt keinen Ärger gemacht?«
    »Ach was«, meinte sie spöttisch.
    Der Sergeant nahm seine Zügel auf. Die zwanzig Mann hinter ihm taten es ihm nach, bereit, ihm zu folgen. »Ich denke, wir werden uns trotzdem ein wenig mit ihnen unterhalten. Und zwar über das Stehlen.«
    »Wenn Ihr das tut, dann laßt Euch auch von ihnen erzählen, wie die d’Haranischen Truppen ihren Eltern die Vorräte gestohlen haben und wie sie deswegen hungern müssen.«
    Der Soldat mit dem kantigen Kinn ließ die Zügel sinken. »Was früher geschah, davon weiß ich nichts. Aber der neue Lord Rahl hat ausdrücklich jegliche Plünderungen seitens der Armee verboten.«
    »Der neue Lord Rahl?«
    Er nickte. »Richard Rahl, der Herrscher von D’Hara.«
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie ein Lächeln in Nathans Mundwinkeln zuckte. Ein Lächeln für die richtig gewählte Gabelung in einer Prophezeiung. Obwohl es nicht anders hätte sein dürfen, wenn sie Erfolg haben wollten, rief es bei ihr kein Lächeln hervor. Statt dessen versetzte es ihr innerlich einen schmerzhaften Stich, als sich bestätigte, welcher Weg vor ihnen lag. Nur die Alternative dazu war schlimmer. »Ja, ich glaube, den Namen habe ich schon gehört, jetzt, wo Ihr ihn erwähnt.«
    Der Sergeant stand in den Steigbügeln und drehte sich zu seinen Männern um. »Ogden, Spaulding!« Den Schnee hochschleudernd, sprangen ihre Pferde nach vorn. »Reitet diesen Jungen hinterher, und bringt sie zu ihren Eltern. Findet heraus, ob es stimmt, was sie erzählen, daß Truppen ihnen ihre Vorräte gestohlen haben. Wenn ja, stellt fest, aus wieviel Personen ihre Familien bestehen und ob es noch andere in der Gegend gibt, die in derselben Lage sind. Bringt einen Bericht zurück nach Aydindril, und sorgt dafür, daß sie bekommen, was sie an Lebensmitteln brauchen, um den Winter zu überstehen.«
    Die beiden Soldaten salutierten mit einem Faustschlag auf das dunkle Leder und den Kettenpanzer über ihrem Herzen, dann ließen sie ihre Pferde die Spuren entlang galoppieren, die in den Wald hineinführten. Der Sergeant drehte sich wieder zu ihr um. »Befehl von Lord Rahl«, erklärte er. »Seid Ihr auf dem Weg nach Aydindril?«
    »Ja. Wir hoffen, dort Schutz zu finden. Wie all die anderen, die nach Norden reisen.«
    »Ihr werdet ihn finden, aber das kostet seinen Preis. Ich erzähle Euch, was ich auch all den anderen sage. Was immer früher Eure Heimat war, jetzt seid Ihr Untertanen D’Haras. Wenn Ihr in ein Gebiet wollt, das unter dem Einfluß D’Haras steht, wird man Eure Ergebenheit verlangen, zusammen mit einem kleinen Teil dessen, was Ihr durch Eure Arbeit verdient.«
    Sie zog eine Braue hoch. »Wie es scheint, raubt die Armee das Volk noch immer aus?«
    »Das mag Euch so erscheinen, nicht aber Lord Rahl, und sein Wort ist Gesetz. Alle zahlen das gleiche, um die Truppen zu finanzieren, die unsere Freiheit beschützen sollen. Wenn Ihr nicht zahlen wollt, steht es Euch frei, auf Schutz und Freiheit zu verzichten.«
    »Wie es scheint, hat Lord Rahl die Dinge fest in der Hand.«
    Der Sergeant nickte. »Er ist ein mächtiger Zauberer.«
    Nathans Schultern zuckten in stummer Amüsiertheit.
    Der Sergeant kniff die Augen zusammen. »Worüber lacht er, wenn er doch angeblich taubstumm ist?«
    »Oh, das ist er. Aber er ist auch ein Schwachkopf.« Ann schlenderte hinüber zu den Pferden. Als sie vor dem breitschultrigen Zauberer herging, rammte sie ihm einen spitzen Ellenbogen in den Leib. »Manchmal lacht er bei den seltsamsten Gelegenheiten so.« Sie hob finster dreinblickend den Kopf, und Nathan hüstelte. »Wenn er so weitermacht, fängt er womöglich jeden Augenblick noch an zu sabbern.«
    Mit sanfter Hand streichelte Ann über Bellas geschmeidige, kräftige, goldene Flanken. Bella tänzelte vor Freude über die Liebkosung. Die große Stute streckte erwartungsvoll die Zunge raus. Nichts mochte sie lieber, als wenn ihr jemand daran zog. Ann tat ihr den Gefallen, dann kraulte sie die Stute hinterm Ohr. Bella wieherte vor Freude und streckte die Zunge erneut aus, in der Hoffnung, das Spiel würde weitergehen.
    »Ihr spracht gerade davon, Sergeant, der neue Lord Rahl sei ein mächtiger Zauberer?«
    »Ganz recht. Er hat die Wesen erschlagen, die Ihr vor dem Palast auf Lanzen aufgespießt

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