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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Oberfläche kamen.
    Stimmen in seinem Kopf versuchten, vernünftige Gründe dafür vorzubringen, seinen törichten Widerstand aufzugeben und sich einfach den Reizen dieses wundervollen Geschöpfs hinzugeben, das ihm mehr als überdeutlich zu verstehen gab, daß es ihn wollte, das ihn geradezu anflehte. Er verzehrte sich so sehr nach ihr, daß ihm ein Kloß im Hals saß. Er war den Tränen nahe, aus Verzweiflung, weil er immer noch versuchte, Gründe zu finden, sich zurückzuhalten.
    Sein ganzes Denken trat auf der Stelle. Ein Teil von ihm, der größere, bemühte sich verzweifelt darum, den Widerstand aufzugeben. Ein kleiner, schwacher Teil jedoch kämpfte wie besessen um Zurückhaltung, versuchte ihn zu warnen, daß irgend etwas nicht stimmte. Es ergab keinen Sinn. Was sollte denn nicht stimmen? Was war daran falsch? Was war es, das versuchte, ihn zu stoppen?
    Geliebte Seelen, helft mir.
    Ein Bild von Kahlan erschien vor seinem inneren Auge. Er sah, wie sie lächelte, ein Lächeln, das sie keinem anderen schenkte als ihm. Er sah, wie ihre Lippen sich bewegten. Sie sagte, daß sie ihn liebte.
    »Ich muß unbedingt mit Euch alleine sein, Richard«, sagte Cathryn. »Ich halte es nicht länger aus.«
    »Gute Nacht, Cathryn. Schlaft gut. Ich sehe Euch morgen früh.« Er zog die Tür zu.
    Vor Erschöpfung keuchend trat er in sein Zimmer und schloß hinter sich die Tür. Sein Hemd war schweißdurchtränkt. Kraftlos hob er den Arm und schob den Türriegel an seinen Platz. Er zerbrach, als er ihn kraftvoll vorschob. Richard starrte auf die baumelnde, an einer Schraube hängende Halterung. Im schwachen Schein des Kaminfeuers konnte er die anderen Schrauben auf den kunstvollen Teppichen nicht sehen.
    Ihm war so heiß, daß er kaum atmen konnte. Richard zog den Waffengurt über seinen Kopf und ließ das Schwert auf dem Weg zum Fenster zu Boden fallen. Mit der letzten Kraft eines Ertrinkenden drehte er den Fenstergriff und drückte japsend das Fenster auf, als könnte er nicht mehr atmen. Kalte Luft füllte seine Lungen, verschaffte ihm aber kaum Linderung.
    Sein Zimmer lag im Erdgeschoß, und einen kurzen Augenblick spielte er mit dem Gedanken, über das Fensterbrett zu steigen und sich im Schnee zu wälzen. Er verwarf die Idee und begnügte sich damit, die kalte Luft über sich hinwegstreichen zu lassen, während er hinaus in die Nacht starrte, in den vom Mond beschienenen, abgeschiedenen Garten.
    Irgend etwas stimmte nicht, aber er konnte sich nicht überwinden, es zu begreifen. Er wollte bei Cathryn sein, doch etwas in seinem Inneren kämpfte dagegen an. Warum? Er verstand nicht, wieso er den Wunsch verspürte, gegen das Verlangen nach ihr anzukämpfen.
    Er mußte wieder an Kahlan denken. Deshalb also.
    Aber wenn er Kahlan liebte, wieso empfand er dann ein so intensives Verlangen nach Cathryn? Er konnte fast an nichts anderes mehr denken. Er hatte Mühe, die Erinnerung an Kahlan in seinem Gedächtnis zu bewahren.
    Richard schleppte sich zum Bett. Instinktiv wußte er, daß er am Ende war, daß er seinem leidenschaftlichen Verlangen nach Cathryn nicht länger widerstehen würde. Wie benommen hockte er auf der Bettkante, während sich ihm der Kopf drehte.
    Die Tür ging auf. Richard sah auf. Sie trug ein so hauchdünnes Etwas, daß sich im schwachen Licht des Korridors ihr Körper darunter abzeichnete. Sie kam durch das Zimmer auf ihn zu.
    »Richard, bitte«, flehte sie mit jener sanften Stimme, die ihn lähmte, »schickt mich diesmal nicht fort. Bitte. Ich sterbe, wenn ich nicht bei Euch sein kann.«
    Sterben? Geliebte Seelen, er wollte doch nicht, daß sie starb. Schon bei dem Gedanken wäre Richard fast in Tränen ausgebrochen.
    Sie schwebte näher, in den Schein des Feuers. Das sanft plissierte Nachthemd reichte bis zum Boden, verhüllte jedoch kaum, was sich darunter befand, sondern formte ihren Körper zu einer Vision von Schönheit, die alles übertraf, was er sich je hätte vorstellen können. Der Anblick entflammte ihn. Er konnte an nichts anderes denken als an das, was er sah und wie sehr es ihn nach ihr verlangte. Wenn er sie nicht bekam, würde er an unerfüllter Sehnsucht sterben.
    Sie stand über ihm, eine Hand hinter dem Rücken, und streichelte ihm lächelnd mit der anderen über das Gesicht. Er spürte die Wärme ihrer Haut. Sie beugte sich vor und streifte seine Lippen mit ihren. Er glaubte, vor Wonne zu sterben. Ihre Hand wanderte zu seiner Brust.
    »Legt Euch hin, mein Geliebter«, hauchte Cathryn und

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