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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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fürchtete, daß er gezwungen war, schon vorher etwas zum Schutz der Burg zu unternehmen. Die Warterei machte ihn rastlos und setzte ihm zu.
    Da die d’Haranische Armee Aydindril besetzt hielt, bestand im Augenblick die größte Gefahr in einem Angriff auf die Burg der Zauberer. Er hoffte, Bücher zu finden, die ihm irgendwelches Wissen vermittelten, ihm vielleicht sogar erläuterten, wie er Teile seiner Magie benutzen konnte, damit er, falls ihn jemand mit Magie angriff, möglicherweise den Schlüssel fand, ihn abzuwehren. Er befürchtete, die Imperiale Ordnung könnte einen Teil der in der Burg aufbewahrten Magie rauben. Auch Mriswiths spielten in seinen Überlegungen eine Rolle.
    Auf dem Tisch lag nahezu ein Dutzend Bücher, alle von derselben Größe. Die Worte auf den Einbänden waren in einer Sprache verfaßt, die er nicht kannte. Ulic und Egan stellten sich mit dem Rücken zum Tisch, während Richard mit dem Finger ein paar Bücher zur Seite schob, um die darunterliegenden besser sehen zu können. Irgend etwas an ihnen kam ihm vertraut vor.
    »Sieht aus, als wären es alles dieselben Bücher, aber in verschiedenen Sprachen«, meinte er, halb zu sich selbst.
    Eines, das ihm auffiel, drehte er um und warf einen Blick auf den Titel. Und plötzlich wurde ihm bewußt, daß er, obwohl er ihn nicht lesen konnte, die Sprache irgendwo schon einmal gesehen hatte. Dann erkannte er die beiden Worte wieder. Das erste, fuer , und das dritte, ost , waren Worte, die er nur zu gut kannte. Der Titel war in Hoch-D’Haran.
    In den Gewölbekellern im Palast der Propheten hatte Warren ihm eine Prophezeiung gezeigt, die sich auf ihn bezog und ihn als fuer grissa ost drauka bezeichnete: der Bringer des Todes. Das erste Wort in diesem Titel war der bestimmte Artikel, und das dritte, ost , stand für die Verknüpfung der beiden Teile.
    » Fuer Ulbrecken ost Brennika Dieser .« Richard stieß einen verzweifelten Seufzer aus. »Ich wüßte zu gerne, was das bedeutet.«
    » Die Abenteuer von Bonnie Day . Glaube ich.«
    Richard drehte sich um und sah, daß Berdine über seine Schulter auf den Tisch blickte. Sie trat zurück und wandte ihre blauen Augen ab, als glaubte sie, etwas Unrechtes getan zu haben.
    »Was habt Ihr gesagt?« fragte er leise.
    Berdine zeigte auf das Buch. » Fuer Ulbrecken ost Brennika Dieser . Ihr sagtet, Ihr würdet gerne wissen, was das bedeutet. Ich glaube, es bedeutet Die Abenteuer von Bonnie Day . Es ist ein alter Dialekt.«
    Die Abenteuer von Bonnie Day war der Titel eines Buches, das Richard seit seiner frühesten Kindheit besessen hatte. Damals war es sein Lieblingsbuch gewesen, und er hatte es so oft gelesen, daß er es praktisch auswendig kannte.
    Erst nach seinem Eintreffen im Palast der Propheten in der Alten Welt hatte er herausgefunden, daß Nathan Rahl, ein Prophet und Richards Vorfahr, das Buch geschrieben hatte. Nathan hatte das Buch, wie er sagte, als Leitfaden für Prophezeiungen geschrieben und vielversprechenden jungen Burschen geschenkt. Nathan hatte Richard erzählt, bis auf Richard hätte alle Besitzer des Buches ein tödliches Schicksal ereilt.
    Bei Richards Geburt waren die Prälatin und Nathan in die Neue Welt gekommen und hatten Das Buch der gezählten Schatten aus der Burg der Zauberer entwendet, um zu verhindern, daß es Darken Rahl in die Hände fiel. Sie hatten es an Richards Stiefvater, George Cypher, weitergegeben und ihm das Versprechen abgenommen, Richard das ganze Buch Wort für Wort auswendig lernen zu lassen und es dann zu vernichten. Das Buch der gezählten Schatten wurde benötigt, um die Kästchen der Ordnung in D’Hara zu öffnen. Richard kannte dieses Buch noch immer auswendig – jedes einzelne Wort.
    Richard erinnerte sich gerne an die glücklichen Zeiten seiner Jugend, als er noch zu Hause bei seinem Vater und seinem Bruder gelebt hatte. Er hatte seinen älteren Bruder sehr gerne gemocht und zu ihm aufgesehen. Wer hätte damals geahnt, welche heimtückischen Wendungen das Leben nehmen würde? Doch zu diesen Zeiten der Unschuld gab es kein Zurück.
    Nathan hatte ihm damals ebenfalls eine Ausgabe von Die Abenteuer der Bonnie Day dagelassen. Auch die Ausgaben hier, in den anderen Sprachen, mußte er bei seinem Aufenthalt unmittelbar nach Richards Geburt hier in der Burg zurückgelassen haben.
    »Woher wißt Ihr, was dort steht?« fragte Richard.
    Berdine schluckte. »Es ist in Hoch-D’Haran, allerdings in einem alten
    Dialekt.«
    An der Art, wie sie die Augen aufriß,

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