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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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warfen sie auf einen Haufen seitlich an der Steinmauer. Richard prüfte, ob sein Schwert locker in der Scheide saß.
    Die hohe, überwölbte Öffnung, unter der sie hindurchgingen, war gut fünfzig Fuß lang. Richard erkannte, daß es nicht mehr war als eine Bresche in der äußeren Ummauerung. Dahinter führte die Straße über offenes Gelände, bevor sie sich tunnelartig in das Fundament einer hohen Steinmauer bohrte und in der Dunkelheit dahinter verschwand. Wahrscheinlich ging es dort bloß zu den Ställen, redete er sich ein. Kein Grund, dort hineinzugehen.
    Richard mußte seinem Drang widerstehen, sich in sein schwarzes Mriswithcape zu hüllen und unsichtbar zu machen. In der letzten Zeit hatte er dies immer häufiger getan und nicht nur in dem Alleinsein Trost gefunden, das sich dadurch erzielen ließ, sondern in dem seltsamen, unerklärlich angenehmen Gefühl, das fast vergleichbar war mit dem Gefühl der Sicherheit der Magie des Schwertes an seiner Hüfte, welches immer da war, stets auf den leisesten Wink von ihm gehorchte, immer sein Verbündeter und Fürsprecher war.
    Die feinen Fugen der Quader ringsum verwandelten den trostlosen Innenhof in einen schroffen Canyon, dessen Wände von einer Anzahl Türen durchbrochen war. Richard beschloß, einem Pfad aus Trittsteinen über den Schotter aus Granitsplittern zu der größten der Türen zu folgen.
    Plötzlich packte Berdine seinen Arm so fest, daß er vor Schmerz zusammenzuckte und der Tür den Rücken zukehrte, um ihre Finger zu lösen.
    »Berdine«, sagte er, »was tut Ihr da? Was ist los?«
    Er befreite seinen Arm aus ihrem Griff, aber sie schnappte erneut danach. »Seht doch«, meinte sie schließlich in einem Ton, daß sich ihm die Nackenhaare sträubten. »Was glaubt Ihr, was das ist?«
    Alles drehte sich um und blickte in die Richtung, in die sie mit ihrem Strafer gezeigt hatte.
    Irgend etwas versetzte die Gesteinssplitter und Steine in wellenförmige Bewegungen, so als schwämme unter der Oberfläche ein gewaltiger Fisch aus Stein. Als das unsichtbare, unterirdische Etwas näher kam, rückte jeder in die Mitte seines Trittsteins. Der Schotter knirschte und wogte wellenförmig wie das Wasser eines Sees.
    Berdine verstärkte schmerzhaft ihren Griff an seinem Arm, als der Wellenkamm heranrollte. Selbst Ulic und Egan stockte, wie den anderen, der Atem, als er unter den Trittsteinen zu ihren Füßen vorbeizuziehen schien und die Wellen Steinsplitter auf die Felsen spülten, auf denen sie standen. Als die Woge vorüber war, verebbte die Bewegung, und schließlich war alles wieder ruhig.
    »Na schön, und was war das?« stieß Berdine hervor. »Und was wäre mit uns passiert, hätten wir statt dieses Weges zu der Tür dort einen anderen gewählt, zu einer der anderen Türen?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    Sie sah ungläubig zu ihm auf. »Ihr seid ein Zauberer. Ihr solltet so etwas wissen.«
    Berdine hätte eigenhändig gegen Ulic und Egan gekämpft, hätte er den Befehl dazu gegeben, aber gespenstische Magie, das war etwas ganz anderes. Keiner der fünf fürchtete sich vor Stahl, aber sie scheuten nicht im geringsten davor zurück, ihm ihre Ängstlichkeit gegenüber Magie ganz offen zu zeigen. Unzählige Male hatten sie es ihm erklärt: Sie waren der Stahl gegen den Stahl, damit er die Magie gegen die Magie sein konnte.
    »Hört zu, Ihr alle. Ich habe Euch schon einmal erklärt, ich weiß nicht viel darüber, was es heißt, ein Zauberer zu sein. Ich bin noch nie hier gewesen. Ich weiß nichts über diesen Ort. Ich weiß nicht, wie ich Euch beschützen kann. Werdet Ihr jetzt also tun, was ich verlange, und bei den Soldaten auf der anderen Seite der Brücke warten? Bitte?«
    Ulic und Egan verschränkten als Antwort darauf nur die Arme.
    »Wir werden Euch begleiten«, beharrte Cara.
    »Ganz recht«, fügte Raina hinzu.
    »Ihr könnt uns nicht daran hindern«, meinte Berdine, als sie endlich seinen Arm losließ.
    »Aber es könnte gefährlich werden!«
    »Und dann müssen wir Euch beschützen«, sagte Berdine.
    Richard blickte wütend auf sie herab. »Und wie? Indem ihr mir das Blut aus dem Arm preßt?«
    Berdine wurde rot. »Verzeiht.«
    »Hört zu, ich weiß nichts über die Magie hier. Ich kenne die Gefahren nicht, und noch weniger weiß ich, wie man dagegen vorgeht.«
    »Deswegen müssen wir ja mitkommen«, erklärte Cara übertrieben geduldig. »Ihr wißt nicht, wie Ihr Euch selbst schützen könnt. Vielleicht können wir helfen. Wer will behaupten,

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