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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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daß ein Strafer« – sie zeigte mit dem Daumen auf Ulic und Egan – »oder Muskeln nicht gerade das sind, was Ihr braucht? Was, wenn Ihr einfach in ein Loch stürzt, in dem es keine Leiter gibt, und es ist niemand da, der Eure Hilferufe hört? Ihr könntet schließlich auch durch etwas verletzt werden, das nichts mit Magie zu tun hat.«
    Richard seufzte. »Na schön, also gut. Vermutlich habt Ihr nicht ganz unrecht.« Er drohte ihr mit dem Finger. »Aber beschwert Euch nicht bei mir, wenn Euch irgendein steinerner Fisch oder sonstwas den Fuß abreißt.«
    Die drei Frauen lächelten zufrieden. Selbst Ulic und Egan mußten schmunzeln. Richard stieß einen matten Seufzer aus.
    »Also dann kommt.«
    Er wandte sich der zwölf Fuß hohen Tür zu, die sich ein wenig zurückversetzt in einer Nische befand. Das Holz war grau und verwittert und wurde von einfachen, aber massiven Eisenbändern zusammengehalten, aus denen abgesägte Nägel, so dick wie seine Finger, hervorragten. Oberhalb der Tür hatte man Worte in den steinernen Sturz gehauen, in einer Sprache, die keiner von ihnen kannte. Richard wollte gerade nach der Klinke greifen, als die Tür begann, an geräuschlosen Angeln nach innen zu schwenken.
    »Und er behauptet, nicht zu wissen, wie er seine Magie benutzen soll«, meinte Berdine amüsiert.
    Richard vergewisserte sich ein letztes Mal der Entschlossenheit in ihren Augen. »Nicht vergessen, faßt nichts an.« Sie nickten. Er atmete tief durch und drehte sich zum Eingang um. Dabei kratzte er sich hinten am Hals. »Hat Euch meine Salbe nicht gegen den Ausschlag geholfen?« erkundigte sich Cara, als sie durch die Tür in den dahinterliegenden, trostlosen Raum traten. Es roch nach feuchtem Stein.
    »Nein. Jedenfalls bislang noch nicht.«
    Ihre Stimmen hallten in der riesigen Eingangskammer von der gut dreißig Fuß hohen Balkendecke wider. Richard verlangsamte seine Schritte, sah sich in dem beinahe leeren Raum um und blieb dann stehen.
    »Die Frau, von der ich sie gekauft habe, versprach mir, sie werde Euren Ausschlag heilen. Sie erzählte, sie sei aus gewöhnlichen, üblichen Bestandteilen hergestellt, wie weißem Rhabarber, Lorbeersaft, Butter und weichgekochtem Ei. Als ich ihr dann aber sagte, es sei äußerst wichtig, gab sie noch ein paar besondere, kostspielige Zutaten hinzu. Sie sagte, sie habe rote Betonie, ein Schweinegeschwür und das Herz einer Schwalbe hinzugegeben. Und weil ich Eure Beschützerin bin, mußte ich ihr mein Mondblut bringen. Sie rührte es mit einem rotglühenden Nagel unter. Ich blieb und sah zu, um sicherzugehen.«
    »Das hättet Ihr mir sagen sollen, bevor ich sie benutzt habe«, brummte Richard und machte sich auf, tiefer in die düstere Kammer vorzudringen.
    »Was?« Er tat ihre Frage mit einer Handbewegung ab. »Also, jedenfalls habe ich ihr erklärt, bei dem Preis, den ich gezahlt habe, sollte es auch wirken. Denn wenn nicht, würde ich wiederkommen, und sie würde den Tag bereuen, an dem sie versagt hatte. Sie versprach, es werde wirken. Ihr habt doch daran gedacht, ein wenig auf die linke Ferse zu reiben, wie ich Euch gesagt habe, oder?«
    »Nein, ich habe sie nur auf den Ausschlag aufgetragen.« Jetzt wünschte er, er hätte es nicht getan.
    Cara warf die Hände in die Höhe. »Na, kein Wunder: Ich habe Euch doch erklärt, daß Ihr sie auch auf die linke Ferse reiben müßt. Die Frau meinte, der Ausschlag sei vermutlich ein Riß in Eurer Aura, und Ihr müßtet auch die linke Ferse damit einreiben, um die Verbindung zur Erde zu schließen.«
    Richard hatte nur halb zugehört. Er wußte, daß sie sich nur mit dem Klang ihrer Stimme Mut machen wollte.
    Hoch oben zu ihrer Rechten fiel das Tageslicht in langen, steilen Balken durch kleine Fenster in den Raum. Zu beiden Seiten einer überwölbten Öffnung am gegenüberliegenden Ende hielten reich verzierte Holzstühle Wache. Unter der Fensterscheibe hing ein Wandteppich, dessen Bild zu verblichen war, um es zu erkennen. Eine Reihe von Kerzen steckte in einfachen Haltern an der gegenüberliegenden Wand. Ein schwerer, von Böcken gestützter Tisch stand, getaucht in einen strahlend hellen Lichtbalken, fast genau in der Mitte des Raumes. Ansonsten war der Raum leer.
    Sie gingen voran, begleitet vom Echo der Schritte auf den Fliesen. Richard sah, daß auf dem Tisch Bücher lagen. Seine Hoffnung stieg. Bücher waren der Grund, weshalb er hergekommen war. Es konnte noch Wochen dauern, bis Kahlan und Zedd wieder zurück waren, und er

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