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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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glaube, es ist ein Tagebuch. Ich glaube, es ist das Tagebuch eines Mannes, der hier gestorben ist.«
    Richard spürte, wie ihm eine Gänsehaut die Arme hinaufkroch. »Das ist es, wonach ich gesucht habe, Berdine. Das ist etwas Ungewöhnliches, und kein Buch, das andere gesehen haben, wie die oben in der Bibliothek. Könnt Ihr es übersetzen?«
    »Ein wenig vielleicht, aber viel nicht.« Ihr Gesicht zeigte Enttäuschung. »Tut mir leid, Lord Rahl. Ich kenne einfach keine so alten Dialekte. Mit dem Buch, das wir zuerst gesehen haben, hätte ich die gleichen Schwierigkeiten gehabt. Ich könnte nur raten.«
    Richard zupfte nachdenklich an seiner Unterlippe. Während er das Skelett betrachtete, fragte er sich, was der Zauberer in diesem Raum gesucht haben mochte und warum er ihn hermetisch versiegelt hatte – und schlimmer noch, wer das Siegel gebrochen hatte.
    Richard wandte sich wieder Berdine zu. »Das Buch oben – ich kenne es. Ich kenne die Geschichte. Wenn ich Euch helfen und erklären würde, woran ich mich erinnerte, könntet Ihr die Worte dann entziffern und diese übersetzten Worte dann dazu benutzen, dieses Tagebuch zu übertragen?«
    Sie dachte darüber nach, und ihre Miene hellte sich auf. »Wenn wir gemeinsam daran arbeiten, könnte es funktionieren. Angenommen, Ihr sagt mir, was ein Satz bedeutet, dann wäre ich in der Lage, auf die Bedeutung von Worten zu schließen, die ich nicht kenne. Vielleicht können wir es schaffen.«
    Richard schloß behutsam das Tagebuch. »Haltet es fest, als hinge Euer Leben davon ab. Ich werde das Licht halten. Machen wir, daß wir von hier verschwinden. Wir haben gefunden, weshalb wir hergekommen sind.«
    Als er und Berdine den Durchgang passierten, waren Cara und Raina vor Erleichterung fast völlig aus dem Häuschen. Richard sah sogar, wie Egan und Ulic seufzten und den Seelen mit einem stummen Gebet dafür dankten, daß man sie erhört hatte.
    »Es sind Mriswiths in der Burg«, erzählte Berdine den anderen, die sie mit Fragen überhäuften.
    Cara stockte der Atem. »Wie viele mußtet Ihr töten, Lord Rahl?«
    »Keinen. Sie haben uns nicht angegriffen. Von ihnen drohte uns keine Gefahr. Aber es gab genug andere Gefahren.« Er wehrte ihre hektischen Fragen mit einer Handbewegung ab. »Wir werden später darüber reden. Mit Berdines Hilfe habe ich gefunden, was ich gesucht habe.« Er tippte auf das Tagebuch in Berdines Händen. »Wir müssen zurück und es übersetzen.« Er nahm das Buch vom Tisch und reichte es Berdine.
    Er wollte schon zur Tür, die nach draußen führte, als er sich noch einmal zu Cara und Raina umdrehte. »Äh, dort unten habe ich darüber nachgedacht, daß ich getötet werden könnte, wenn ich etwas Falsches tue, dabei fiel mir ein, daß ich nicht sterben möchte, ohne Euch beiden vorher etwas zu sagen.«
    Richard steckte die Hände in die Taschen und kam näher. »Ich habe Euch noch gar nicht gesagt, daß es mir leid tut, wie ich Euch behandelt habe.«
    »Ihr wußtet nicht, daß Berdine unter einem Bann stand, Lord Rahl«, erwiderte Cara. »Wir können es Euch nicht verdenken, daß Ihr Euch uns alle vom Leib halten wolltet.«
    »Jetzt weiß ich es aber, und Ihr sollt wissen, daß ich zu Unrecht schlecht von Euch gedacht habe. Ihr habt mir keinen Anlaß dazu gegeben. Es tut mir leid. Hoffentlich könnt Ihr mir verzeihen.«
    Ein Lächeln erwärmte die Gesichter von Cara und Raina. Er fand, saß sie noch nie weniger wie Mord-Siths ausgesehen hatten als in diesem Augenblick.
    »Wir verzeihen Euch, Lord Rahl«, sagte Cara. Raina pflichtete ihr nickend bei. »Danke.«
    »Was ist dort unten passiert, Lord Rahl?« erkundigte sich Cara.
    »Wir haben uns über Freundschaft unterhalten«, antwortete Berdine.
    Am unteren Ende der Straße, die zur Burg hinaufführte, dort, wo die Stadt Aydindril begann und mehrere Straßen zusammenliefen, die in die Stadt führten, gab es einen kleinen Markt, kein Vergleich zu dem auf der Stentorstraße, aber offenbar versuchte man hier, bei Reisenden eine Reihe verschiedener Waren an den Mann zu bringen.
    Als Richard inmitten seiner fünf Leibwächter und seines Begleittrupps, der hinterhermarschierte, vorüberzog, fiel ihm im nachlassenden Licht etwas ins Auge, und er blieb vor einem kleinen, wackeligen Tisch stehen.
    »Möchtet Ihr vielleicht einen von unseren Honigkuchen, Lord Rahl?« fragte ein dünnes, vertrautes Stimmchen.
    Richard lächelte das kleine Mädchen an. »Wie viele schuldest du mir denn noch?«
    Das Mädchen

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