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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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legte ihm sacht die Hand auf den Arm. »Wie denkst du über Richard?«
    »Richard?« Ein Grinsen zog über sein Gesicht. »Ich mochte Richard. Er hat mir teure Pralinen für meine Liebste gekauft.«
    »Ist das alles, was er dir bedeutet? Pralinen?«
    Er kratzte sich die Stirn. »Nein … so habe ich das nicht gemeint. Richard war … ein guter Mensch.«
    »Weißt du, warum er dir diese Pralinen gekauft hat?«
    »Weil er nett war. Er hat sich um die Menschen gekümmert.« Verna nickte. »Ja, das hat er. Er hat gehofft, wenn für ihn die Zeit zur Flucht kommt, würdest du ihn wegen der geschenkten Pralinen als Freund betrachten und nicht gegen ihn kämpfen, so daß er dich nicht töten müßte. Er wollte dich nicht als Gegner, der versucht, ihn umzubringen.« »Ihn umbringen? Prälatin, ich wäre niemals auf –«
    »Wenn er nicht so freundlich zu dir gewesen wäre, hättest du dich möglicherweise zuerst dem Palast gegenüber ergeben gezeigt und versucht, ihn aufzuhalten.«
    Er sah kurz zu Boden. »Ich habe gesehen, wie er mit dem Schwert umgeht. Ich glaube, er hat mir mehr als nur Pralinen geschenkt.« »Das hat er allerdings. Wenn die Zeit kommt, Kevin, und du mußt eine Entscheidung treffen – für Richard oder die Imperiale Ordnung –, für wen würdest du dich entscheiden?«
    Er verzog gequält das Gesicht. »Ich bin Soldat, Prälatin.« Er stöhnte.
    »Aber Richard ist ein Freund. Es würde mir schwerfallen, die Waffe gegen einen Freund zu erheben, wenn ich dazu gezwungen wäre. Das ginge allen Palastwachen so. Sie mögen ihn alle.«
    Sie drückte seinen Arm. »Sei deinen Freunden ergeben, Kevin, dann wird dir nichts geschehen. Sei Richard ergeben, und es wird dich retten.« Er nickte. »Danke, Prälatin. Aber ich habe keine Angst, daß ich mich entscheiden muß.«
    »Hör zu, Kevin. Der Kaiser ist ein schlechter Mann.« Kevin erwiderte nichts. »Merke dir einfach nur das. Und behalte für dich, was ich dir gesagt habe, ja?«
    »Ja, Prälatin.«
    Verna betrat forschen Schrittes ihr Vorzimmer. Phoebe erhob sich halb von ihrem Stuhl, als sie sie erblickte.
    »Guten Abend, Prälatin.«
    »Ich muß um Unterweisung beten, Phoebe. Keine Besucher.«
    Plötzlich kam ihr eine von Kevins Bemerkungen in den Sinn, die ihr nicht recht schlüssig war.
    »Die Wachen Bollesdun und Walsh wurden dem Gelände des Propheten überstellt. Überprüfe, weshalb sie dort sind und wer das angeordnet hat, und erstatte mir gleich morgen früh als erstes Bericht darüber.« Verna drohte ihr mit dem Finger. »Gleich als erstes.«
    »Verna –« Phoebe sank zurück auf ihren Stuhl und blickte auf ihren Schreibtisch. Schwester Dulcinia wendete ihr bleiches Gesicht ab und widmete ihre Aufmerksamkeit den Berichten. »Verna, es sind ein paar Schwestern hier, die Euch sprechen wollen. Sie warten drinnen.«
    »Ich habe niemandem erlaubt, in meinem Büro zu warten!« Phoebe hielt den Kopf gesenkt. »Ich weiß, Prälatin, aber –«
    »Ich werde mich darum kümmern. Danke, Phoebe.« Verna hatte einen finsteren, wütenden Blick aufgesetzt, als sie in ihr Büro stürmte. Ohne ihre ausdrückliche Genehmigung durfte sich niemand in ihrem Büro aufhalten.
    Sie hatte keine Zeit für Unfug. Endlich hatte sie herausgefunden, wie man die Schwestern des Lichts von den Schwestern der Finsternis unterscheiden konnte, und sie wußte, weshalb Kaiser Jagang nach Tanimura in den Palast der Propheten kam. Sie mußte Ann eine Nachricht schicken. Sie mußte wissen, was sie tun sollte.
    Im Näherkommen erkannte sie in dem dämmerigen Raum die Gestalten von vier Frauen. »Was hat das zu bedeuten?«
    Als sie in den Schein der Kerze trat, erkannte Verna Schwester Leoma. Und dann wurde die Welt rings um sie nach einem blendenden, schmerzhaften Blitz dunkel.
    »Tu, was ich sage, Nathan.«
    Er beugte sich zu ihr hinunter, eine ziemliche Entfernung, wenn man ihren Größenunterschied bedachte, und knirschte mit den Zähnen. »Du könntest mir wenigstens Zugang zu meinem Han verschaffen. Wie soll ich dich sonst beschützen?«
    Ann verfolgte in der Dunkelheit, wie die Kolonne von fünfhundert Mann Lord Rahl die Straße hinauf folgte. »Ich will nicht, daß du mich beschützt. Das Risiko dürfen wir nicht eingehen. Du weißt, was zu tun ist. Erst wenn er mich gerettet hat, darfst du einschreiten, sonst haben wir keine Chance, einen so gefährlichen Mann zu fassen zu bekommen.«
    »Und wenn er dich nicht ›rettet‹?«
    Ann wollte diese

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