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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bedeuten – nur eine allerletzte Chance.
    »Adie.« Kahlan keuchte, versuchte, wieder zu Atem zu kommen. »Wenn du kannst, halte eine der beiden Frauen auf, sobald sie uns eingeholt haben.«
    Adie brauchte keine weiteren Erklärungen. Sie hatte verstanden. Die beiden Frauen, die ihnen hinterher jagten, waren Magierinnen. Wenn Kahlan von ihrer Kraft Gebrauch machen mußte, war dies sicher die beste Verwendung dafür.
    Kahlan duckte sich, als es blitzte. Neben ihnen stürzte ein Baum mit ohrenbetäubendem Krachen zu Boden. Als sich die Wolken aufgewühlten Schnees legten, kam die andere Frau, die zu Fuß war, auf sie zumarschiert.
    Neben der Frau ging ein dunkles, schuppiges Wesen, halb Mensch, halb Echse. Kahlan hörte, wie ihrer Kehle ein Schrei entfuhr. Es war, als wollten ihr die Knochen aus dem erstarrten Leib springen.
    »So ganz allmählich habe ich genug von diesem Unfug«, meinte die Frau, die sich, das Schuppenwesen an ihrer Seite, mit energischen Schritten näherte.
    Mriswith. Es mußte ein Mriswith sein. Richard hatte sie ihr beschrieben. Dieses Alptraumgeschöpf konnte nur ein Mriswith sein.
    Adie schoß herbei und schleuderte der Frau glitzerndes Licht entgegen. Die Frau machte eine ruckartige Bewegung mit der Hand, fast beiläufig, und Adie ging zu Boden, während das Glitzern wirkungslos auf dem Schnee niederging.
    Die Frau bückte sich, packte Adies Handgelenk und schleuderte sie fort – wie ein Huhn, das später gerupft werden sollte. Kahlan explodierte und warf sich mit ihrem Schwert nach vorn.
    Das Etwas, der Mriswith, segelte wie ein Windstoß vor ihr her. Sie sah, wie sich im Vorüberwirbeln sein dunkles Cape blähte. Sie hörte das Klirren von Stahl.
    Plötzlich wurde ihr bewußt, daß sie auf den Knien lag. Ihre leere Schwerthand prickelte und brannte. Wie konnte er sich so schnell bewegen? Als sie den Kopf hob, war die Frau näher gekommen. Sie hob die Hand, und die Luft schimmerte. Kahlan spürte einen Schlag gegen ihr Gesicht.
    Sie blinzelte das Blut aus ihren Augen und sah, wie die Frau erneut die Hand erhob, die Finger gekrümmt.
    Plötzlich riß die Frau die Arme hoch, als sie von einem mächtigen Schlag von hinten getroffen wurde. Adie mußte alles hineingelegt haben, was sie noch an Kraft besaß. Der unsichtbare magische Stoß von Adie, hart wie ein Hammer, warf die Frau nach vorn. Kahlan bekam ihre Hand zu fassen, während sie verzweifelt versuchte, sie zurückzureißen.
    Es war zu spät. In Kahlans Bewußtsein verlangsamte sich alles. Die Magierin schien mitten in der Luft zu stehen, während Kahlan ihre Hand umklammert hielt. Die Zeit gehörte jetzt ganz Kahlan. Sie hatte alle Zeit der Welt.
    Die Magierin begann zu keuchen. Sie wollte den Kopf heben. Sie zuckte zurück. Kahlan hatte das ruhige Zentrum ihrer Kraft, ihrer Magie gefunden und war Herr der Lage. Die Frau hatte keine Chance.
    Kahlan konnte zusehen, wie die Magie aus ihrem Innern, die Magie des Konfessors, jede einzelne Faser ihres Seins durchdrang und schreiend vorwärtsdrängte.
    An diesem zeitlosen Ort ihres Bewußtseins setzte Kahlan ihre Kraft frei.
    Donner ohne Hall erschütterte die Nacht.
    Die Erschütterung peitschte durch die Luft, selbst die Sterne schienen zu wanken, als hätte eine himmlische Faust auf die Glocke des Nachthimmels geschlagen.
    Der Schock erschütterte die Bäume. Eine Welle aus Schnee hob sich und setzte sich kreisförmig nach außen fort.
    Der Aufprall der Magie hatte den Mriswith von den Beinen geworfen.
    Die Frau hob den Kopf, die Augen aufgerissen, die Muskeln erschlafft.
    »Herrin«, hauchte sie, »befehligt mich.«
    Soldaten brachen durch die Bäume. Der Mriswith rappelte sich taumelnd auf.
    »Beschütze mich!«
    Die Magierin sprang auf, streckte eine Hand aus und drehte sich. Die Nacht fing Feuer.
    Blitze fetzten im Bogen durch die Bäume. Baumstämme zerbarsten, sobald das gewundene Lichtband sie durchschnitt. Zersplittertes Holz wirbelte durch die Luft, Rauch nach sich ziehend. Männer waren der zerreißenden Gewalt nicht weniger schutzlos ausgeliefert als die Bäume. Kein Schrei entwich ihren Lungen, doch hätte ein solcher im Höllenlärm nie Gehör gefunden.
    Der Mriswith sprang auf sie zu. Schuppen, den Federn eines Vogels gleich, der vom Stein aus einer Schleuder getroffen wurde, füllten die Luft.
    Brüllendes Feuer erfüllte die Nacht. Die Luft war voller Flammen, Fleisch und Knochen.
    Kahlan wischte sich Blut aus den Augen und versuchte etwas zu erkennen, als sie rückwärts

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