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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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durch den Schnee taumelte. Sie mußte entkommen, mußte Adie finden.
    Sie stieß gegen etwas. Sie dachte, es müsse ein Baum sein. Eine Faust packte sie bei den Haaren. Sie griff auf ihre Kraft zu, merkte zu spät, daß sie verbraucht war.
    Kahlan spuckte Blut. Ihr klangen die Ohren. Und dann war da ein Schmerz. Sie konnte sich nicht hochstemmen. Ihr Kopf fühlte sich an, als wäre ein Baum darauf gestürzt. Über sich hörte sie eine Stimme.
    »Lunetta, hör sofort damit auf.«
    Kahlan verdrehte den Kopf im Schnee und sah, wie die Magierin, die sie mit ihrer Kraft berührt hatte, immer größer zu werden und auseinanderzufallen schien. Ihre Arme flogen in zwei verschiedene Richtungen. Das war alles, was Kahlan sah. Dann füllte – dort, wo die Frau gestanden hatte – eine Wolke roten Nebels die Luft.
    Kahlan sackte in den Schnee. Nein. Sie durfte nicht aufgeben. Mit einer Drehung kam sie auf die Knie und zog ihr Messer. Brogans Stiefel traf sie mitten in den Leib.
    Sie blickte hinauf in die Sterne und versuchte, Luft zu holen. Unmöglich. Eine Woge kalter Panik überkam sie, als sie versuchte zu atmen. Die Luft wollte nicht in die Lungen. Ihre Bauchmuskeln zogen sich krampfartig zusammen, aber sie bekam keine Luft.
    Brogan kniete neben ihr, riß sie an ihrem Hemd in die Höhe. Schließlich kam ihr Atem als krampfhaftes Husten in halberstickten Zügen zurück.
    »Endlich«, sagte er leise. »Endlich gehört der Fang der Fänge mir – das kostbarste Spielzeug des Hüters, die Mutter Konfessor höchstpersönlich. Ihr habt ja keine Vorstellung, wie ich von diesem Tag geträumt habe.« Er schlug ihr mit dem Handrücken gegen das Kinn. »Überhaupt keine Vorstellung.«
    Kahlan mühte sich ab, um Luft zu bekommen, während Brogan ihr das Messer aus der Hand wand. Sie kämpfte, um zu verhindern, daß ihr schwarz vor Augen wurde. Sie mußte bei Bewußtsein bleiben, wenn sie denken, wenn sie sich wehren wollte.
    »Lunetta!«
    »Ja, mein Lord General, hier bin ich.«
    Kahlan spürte, wie die Knöpfe an ihrem Hemd absprangen, als er es aufriß. Schwach hob sie einen Arm, um seine Hände daran zu hindern. Er schlug ihren Arm fort. Ihre Arme fühlten sich zu schwer an, um sie zu heben.
    »Als erstes müssen wir uns ihrer bemächtigen, bevor ihre Kraft zurückkehrt. Danach haben wir alle Zeit, die wir wollen, sie zu verhören, bevor sie für ihre Verbrechen bezahlen wird.«
    Er beugte sich im Mondlicht näher heran, stemmte ein Knie in ihren Unterleib und drückte sie auf den Boden. Sie kämpfte, um wieder Luft in ihre Lungen zu bekommen, dann plötzlich entwich sie mit einem Schrei, als er ihr mit seinen brutalen Fingern die linke Brustwarze verdrehte.
    Sie sah, wie das Messer in seiner anderen Hand erschien.
    Mit aufgerissenen Augen sah sie das weiße Schimmern vor Brogans Grinsen. Drei Klingen verharrten im Mondschein vor seinem blutleeren Gesicht. Kahlan fuhr zusammen mit Brogan herum, und sie sahen über sich zwei Mriswiths.
    »Laßßßß sssie losss«, zischelte der eine, »oder du stirbssst.«
    Kahlan legte die Hand auf den durchdringenden Schmerz in ihrer Brust, nachdem er getan hatte, wie ihm befohlen worden war. Der Schmerz war so ungeheuer, daß ihr die Tränen in die Augen schossen. Wenigstens half es, sie vom Blut zu reinigen.
    »Was hat das zu bedeuten«, knurrte Brogan. »Sie gehört mir. Der Schöpfer will, daß sie bestraft wird.«
    »Du wirst tun, wassss der Traumwandler befiehlt, oder du wirsssst sterben.«
    Brogan hob herausfordernd den Kopf. »Das ist sein Wunsch?« Der Mriswith bestätigte es mit einem Zischen. »Das begreife ich nicht.«
    »Du bezweifelst es?«
    »Nein. Nein, natürlich nicht. Es wird geschehen, was du empfiehlst, Geheiligter.«
    Kahlan hatte Angst, sich aufzusetzen, und hoffte, als nächstes würden sie Brogan befehlen, er solle sie gehen lassen. Brogan stand auf und trat zurück.
    Ein weiterer Mriswith erschien mit Adie, stieß sie neben Kahlan auf den Boden. Die Berührung der Magierin auf Kahlans Arm verriet ohne Worte, daß es ihr gut ging, wenn sie auch zerschunden und zerkratzt war. Adie legte Kahlan einen Arm um die Schultern und half ihr, sich aufzusetzen.
    Kahlan hatte am ganzen Körper Schmerzen. Ihr Kiefer pochte, wo Brogan sie geschlagen hatte, und ihre Stirn brannte. Noch immer lief ihr Blut in die Augen.
    Einer der Mriswiths wählte zwei Ringe aus mehreren, die an seinem Handgelenk hingen, aus und hielt sie der Magierin in den zerfetzten Lumpen hin – Lunetta, wie Brogan

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