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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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von ihnen wird dir dieses Ding abnehmen, während ich hineingehe.«
    Klopfenden Herzens schlich Verna durch die Korridore im Trakt des Propheten, nachdem sie Adie bei den anderen zurückgelassen hatte. Während sie immer tiefer in die dunklen Korridore vordrang, machte sie sich mit der Möglichkeit vertraut, daß Warren nicht mehr lebte. Sie wußte nicht, was man mit ihm angestellt hatte oder ob man einfach beschlossen hatte, ihn auszuschalten. Sie glaubte, es nicht ertragen zu können, seine Leiche zu finden.
    Nein. Jagang brauchte einen Propheten, der ihm bei den Büchern half. Ann hatte ihr – mittlerweile schien es Ewigkeiten her zu sein – befohlen, ihn augenblicklich fortzuschaffen.
    Dann kam ihr der Gedanke, vielleicht wollte Ann, daß sie Warren fortschaffte, damit die Schwestern der Finsternis ihn nicht umbrachten, weil er zuviel wußte. Sie verbannte den quälenden Gedanken aus ihrem Kopf, derweil sie die Korridore nach irgendeinem Anhaltspunkt dafür absuchte, daß die Schwestern der Finsternis sich in das Gebäude geschlichen hatten, um sich vor der Schlacht zu verstecken.
    Vor der Tür zu den Gemächern der Propheten holte Verna tief Luft, dann trat sie in das Wohnzimmer, durch Schichten von Schilden hindurch, die Nathan annähernd eintausend Jahre im Palast gefangengehalten hatten – und jetzt Warren.
    Sie durchbrach die Innentür, die in die Dunkelheit führte. Die gegenüberliegende Doppeltür, durch die man in den kleinen Garten des Propheten gelangte, stand offen und ließ die warme Nachtluft und einen Streifen Mondlicht herein. Auf einem Beistelltisch brannte eine Kerze, spendete aber nur wenig Licht.
    Vernas Herz begann zu klopfen, als sie sah, wie jemand sich aus einem Sessel erhob.
    »Warren?«
    »Verna!« Er stürzte auf sie zu. »Dem Schöpfer sei Dank, Ihr seid entkommen!«
    Verna fühlte, wie das Entsetzen nach ihr griff, als ihr Hoffen und Bangen ihre alten Ängste auslöste. Sie riß sich zusammen und drohte ihm mit dem Finger. »Was war das für eine Torheit, mir deinen Dacra zu schicken! Wieso hast du ihn nicht benutzt, dich selbst zu retten – und zu fliehen! Es war leichtsinnig, ihn mir zu schicken. Stell dir vor, es wäre etwas passiert. Du hattest ihn bereits sicher und hast ihn wieder aus der Hand gegeben! Was hast du dir dabei gedacht?«
    Er lächelte. »Ich bin froh, Euch zu sehen, Verna.«
    Verna verbarg ihre Gefühle hinter einer schroffen Erwiderung. »Beantworte meine Frage.«
    »Nun, erst einmal hatte ich noch nie einen Dacra benutzt und Angst, ich könnte etwas falsch machen. Zweitens trage ich diesen Ring um den Hals, und solange ich ihn nicht herunterbekomme, kann ich die Schilde nicht passieren. Wenn ich Leoma nicht dazu bringen konnte, ihn mir abzunehmen, weil sie lieber sterben würde, als das zu tun, wäre alles umsonst gewesen. Drittens«, sagte er und machte einen zögernden Schritt auf sie zu, »wenn nur einer von uns beiden die Chance bekäme zu fliehen, wollte ich, daß Ihr das seid.«
    Verna starrte ihn eine ganze Weile an und konnte den Kloß in ihrem Hals nicht schlucken. Schließlich schlang sie ihm die Arme um den Hals.
    »Warren, ich liebe dich. Ich meine, ich liebe dich wirklich und wahrhaftig.«
    Er nahm sie zärtlich in den Arm. »Du weißt gar nicht, wie lange ich schon davon träume, diese Worte von dir zu hören, Verna. Ich liebe dich auch.«
    »Und meine Fältchen?«
    Er lächelte sein herzliches, warmes, glühendes Warrenlächeln. »Solltest du irgendwann einmal Fältchen bekommen, dann werde ich sie ebenfalls lieben.«
    Dafür und für alles andere ließ sie sich fallen und küßte ihn.
    Eine kleine Traube Männer in karminroten Capes schoß um die Ecke, entschlossen, ihn zu töten. Er wirbelte mitten unter sie, trat einem in die Knie, während er einem zweiten das Messer in den Leib rammte. Bevor ihre Schwerter ihm den Weg versperren konnten, hatte er einem weiteren die Kehle aufgeschlitzt und mit dem Ellenbogen eine Nase zertrümmert.
    Richard war fuchsteufelswild – verloren im donnernden Zorn der Magie, die durch seinen Körper jagte.
    Auch wenn das Schwert nicht bei ihm war, so war er immer noch im Besitz seiner Magie. Er war der wahre Sucher der Wahrheit und mit dieser Magie unwiderruflich verbunden. Sie durchflutete ihn mit todbringender Besessenheit. Die Prophezeiungen hatten ihn fuer grissa ost drauka genannt, Hoch-D’Haran für ›Der Bringer des Todes‹, und wie dessen Schatten bewegte er sich jetzt. Jetzt begriff er die Worte, so

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