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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wie sie geschrieben waren.
    Er pflügte durch die Männer des Lebensborns aus dem Schoß der Kirche, als wären sie nichts weiter als Statuen, die ein verheerender Sturm niederwarf.
    Augenblicke später war alles wieder still.
    Richard stand keuchend vor Wut über den Leichen und wünschte, es wären Schwestern der Finsternis und nicht bloß deren Günstlinge. Auf diese fünf hatte er es abgesehen.
    Sie hatten ihm verraten, wo man Kahlan gefangengehalten hatte, bei seinem Eintreffen jedoch war sie nicht mehr dort gewesen. Noch immer hing Schlachtrauch in der Luft. Offenbar hatte die Raserei entfesselter Magie den Raum zerstört. Er hatte die Leichen von Brogan und Galtero gefunden, und die einer Frau, die er nicht kannte.
    Möglicherweise hatte Kahlan, wenn sie überhaupt hier gewesen war, fliehen können. Die Befürchtung jedoch, daß die Schwestern sie hatten verschwinden lassen, daß sie noch immer eine Gefangene war, daß sie ihr weh taten oder, schlimmer noch, daß sie sie Jagang ausliefern würden, machte ihn rasend. Er mußte sie finden.
    Er mußte eine Schwester der Finsternis in die Finger bekommen und sie zum Sprechen bringen.
    Auf dem gesamten Palastgelände tobte ein chaotischer Kampf. Richard erschien es, als hätte es der Lebensborn auf jeden im Palast abgesehen. Er hatte tote Wachposten gesehen, tote Putzfrauen und tote Schwestern.
    Und er hatte eine große Zahl toter Soldaten des Lebensborns gesehen. Die Schwestern der Finsternis mähten sie erbarmungslos nieder. Richard hatte gesehen, wie ein Trupp von annähernd einhundert Mann von einer einzigen Schwester im Nu niedergemäht worden war. Und er hatte gesehen, wie ein unbarmherziger Trupp Soldaten eine andere Schwester von allen Seiten her überrannt hatte. Sie waren über sie hergefallen wie ein Rudel Hunde über einen Fuchs.
    Als er bei der Schwester eingetroffen war, die den Angriff niedergeschlagen hatte, war diese verschwunden, also machte er sich auf die Suche nach einer anderen. Eine von ihnen würde ihm verraten, wo Kahlan sich befand. Und wenn er alle Schwestern der Finsternis im Palast töten müßte, eine von ihnen würde reden.
    Zwei Soldaten des Lebensborns erblickten ihn und stürmten den Pfad herauf. Richard wartete. Ihre Schwerter trafen nur die Luft. Er streckte die beiden mit seinem Messer nieder, fast ohne einen Gedanken darauf zu verschwenden, und war schon wieder unterwegs, bevor der zweite Soldat ganz mit dem Gesicht auf dem Boden lag.
    Er hatte den Überblick verloren, wie viele Soldaten des Lebensborns er seit Beginn der Schlacht getötet hatte. Er fraß sich nur dann durch sie hindurch, wenn sie ihn angriffen. Er konnte nicht allen Soldaten ausweichen, auf die er stieß. Wenn sie sich auf ihn stürzten, so war dies ihre Entscheidung, nicht seine. Auf sie hatte er es nicht abgesehen – sondern auf eine Schwester.
    Nahe bei einer Mauer drückte Richard sich unter einer Gruppe duftender, einzeln stehender Hexenhaselnußsträucher in den Mondschatten und schlich auf einen der Laubengänge zu. Er sah, wie ein Schatten hastig den Weg verließ, und preßte sich flach an einen in der Wand eingelassenen Pfeiler. Im Näherkommen konnte er am Fall der Haare und an der Körperform erkennen, daß es eine Frau war.
    Endlich hatte er eine Schwester gefunden.
    Als er sich ihr in den Weg stellte, sah er, wie eine blutende Klinge auf ihn zugeschossen kam. Jede Schwester trug einen Dacra bei sich. Wahrscheinlich war es der und kein Messer. Er wußte, wie tödlich ein Dacra war und wie geschickt sie mit dieser Waffe umgehen konnten. Er durfte die Gefahr nicht auf die leichte Schulter nehmen.
    Richard ließ sein Bein herumschnellen und trat ihr den Dacra aus der Hand. Er hätte ihr den Kiefer gebrochen, damit sie nicht nach Hilfe rufen konnte, doch er brauchte sie unverletzt, damit sie sprechen konnte. Wenn er schnell genug war, würde sie kein Alarm schlagen.
    Er packte ihr Handgelenk, sprang hinter ihrem Rücken auf, packte ihre andere Faust, als sie ihn damit schlagen wollte, und umklammerte ihre beiden Handgelenke mit einer Hand. Von hinten legte er ihr den Arm mit dem Messer um den Hals, da wurde er mit einem Ruck zurückgeschleudert. Als er, die Frau vor sich auf der Brust, auf dem Rücken landete, hakte er seine Beine über ihre, damit sie ihn nicht treten konnte. Einen Herzschlag später saß sie hilflos gefangen.
    Er drückte ihr die Klinge an die Kehle. »Ich bin in einer ganz miesen Laune«, preßte er zwischen zusammengebissenen

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