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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nicht von einem Mriswith.«
    Kahlan nahm ihn tröstend in die Arme.
    »Zedd und Gratch«, sagte er leise. »Das muß einer von ihnen gewesen sein.«
    Ihre Arme drückten ihn fester. »Tut mir leid, Richard.«
    Er schob ihre Arme fort, stand auf und reichte ihr die Hand. »Wir müssen fort von hier. Ich habe etwas Schreckliches getan, und Aydindril ist in Gefahr. Ich muß dorthin zurück.«
    Richards Blick fiel auf den Rada’Han. »Was macht denn das an deinem Hals?«
    »Ich wurde von Tobias Brogan gefangengenommen. Das ist eine lange Geschichte.«
    Sie hatte noch nicht ausgeredet, da hatte er die Finger bereits um den Ring geschlossen. Ohne nachzudenken, nur durch das Verlangen und seine rasende Wut, spürte er, wie die Kraft in seiner ruhigen Mitte anschwoll und durch seinen Arm strömte.
    Der Halsring zerbröselte in seiner Hand wie von der Sonne ausgetrocknete Erde.
    Kahlan betastete ihren Hals. Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, der einem Wimmern nahekam.
    »Sie ist wieder da«, sagte sie leise, sich an ihn lehnend, und legte eine Hand auf ihr Brustbein. »Ich spüre meine Konfessorenkraft. Ich kann sie wieder berühren.«
    Er drückte sie mit einem Arm. »Wir sollten schnell von hier verschwinden.«
    »Ich habe Ahern gerade befreit. Dabei habe ich auch mein Schwert zerbrochen – auf einem Soldaten des Lebensborns. Er ist böse hingeschlagen«, fügte sie als Erklärung hinzu, als sie sein Stirnrunzeln bemerkte. »Ich habe Ahern gesagt, er soll mit den Schwestern nach Norden aufbrechen.«
    »Schwester? Welche Schwestern?«
    »Ich habe Schwester Verna gefunden. Sie sucht die Schwestern des Lichts, die jungen Männer, Novizinnen und Wachposten zusammen und flieht mit ihnen. Ich wollte mich mit ihnen treffen. Adie habe ich bei ihnen zurückgelassen. Beeil dich, dann können wir sie vielleicht noch abfangen, bevor sie aufbrechen. Sie sind nicht weit.«
    Kevin klappte der Mund auf, als er hinter der Mauer hervortrat, um sich den beiden in den Weg zu stellen. »Richard!« sagte er leise. »Seid Ihr es wirklich?«
    Richard lächelte. »Tut mir leid, Kevin, ich habe keine Pralinen dabei.«
    Kevin schüttelte Richard die Hand. »Ich bin Euch ergeben, Richard. Fast alle der Wachposten sind Euch ergeben.«
    Richard setzte im Dunkeln eine mißtrauische Miene auf. »Ich … fühle mich geehrt, Kevin.«
    Kevin drehte sich um und rief in deutlich vernehmbarem Flüsterton. »Es ist Richard!«
    Eine kleine Menschenmenge scharte sich um die beiden, nachdem er und Kahlan durch das Tor hinter die Mauer geschlüpft waren. Richard erblickte Verna im flackernden Schein der fernen Feuer unten bei den Hafenanlagen und schlang die Arme um sie.
    »Verna, ich freue mich so, Euch wiederzusehen!« Er hielt sie mit gestreckten Armen von sich. »Aber ich muß Euch sagen, Ihr habt ein Bad nötig!«
    Verna lachte. Ein wunderbarer Laut, den zu hören gut tat. Warren drückte sich an ihr vorbei und schloß Richard in die Arme.
    Richard drückte Verna den Ring der Prälatin in die Hand und schloß ihre Finger um ihn. »Ich habe gehört, Ann sei gestorben. Das tut mir leid. Dies ist ihr Ring. Ich glaube, Ihr wißt mehr damit anzufangen als ich.«
    Verna hielt sich die Hand näher vors Gesicht und starrte den Ring an. »Richard … wo hast du ihn her?«
    »Ich habe Schwester Ulicia dazu gebracht, ihn mir zu geben. Sie hatte kein Recht, ihn zu tragen.«
    »Du hast…«
    »Verna wurde zur Prälatin ernannt, Richard«, meinte Warren und legte ihr zur Bekräftigung die Hand auf die Schulter.
    Richard schmunzelte. »Ich bin stolz auf Euch, Verna. Steckt ihn also wieder an.«
    »Richard, Ann ist nicht … Man hat mir den Ring abgenommen … ein Gericht hat mich verurteilt … und als Prälatin abgesetzt.«
    Schwester Dulcinia trat vor. »Wir wurden von den anderen überstimmt, aber wir haben alle an Euch geglaubt. Ihr wurdet von Prälatin Annalina ernannt. Steckt den Ring wieder an.«
    Verna nickte den Schwestern unter Tränen dankbar zu, als diese erklärten, sie seien derselben Ansicht. Sie streifte den Ring wieder über ihren Finger und küßte ihn. »Wir müssen alle Leute sofort von hier wegbringen. Die Imperiale Ordnung ist auf dem Weg hierher, um den Palast einzunehmen.«
    Richard packte sie am Arm und zog sie wieder herum. »Was meint Ihr damit, ›die Imperiale Ordnung ist auf dem Weg hierher, um den Palast einzunehmen‹? Was wollen sie im Palast der Propheten?«
    »Die Prophezeiungen. Kaiser Jagang will sie dazu benutzen, die

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