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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sich, und sie blickte hinaus in die Nacht. »Wir müssen ihn finden.«
    »Nimm mir den Halsring ab, wie du es versprochen hast, und dann kannst du ihm hinterherrennen. Ohne mich, wie ich hinzufügen möchte.«
    Ann spürte, wie ihr Zorn wuchs. »Du wirst mich begleiten.«
    »Dich begleiten? Verdammt, ich werde nichts dergleichen tun.«
    »Du wirst mich begleiten.«
    »Du hast die Absicht, dein Wort zu brechen!«
    »Nein, ich habe die Absicht, es zu halten, sobald wir diesen lästigen Propheten gefunden haben. Du hast ja keine Ahnung, welche Komplikationen dieser Mann anrichten kann.«
    »Wozu brauchst du dann mich?«
    Sie drohte ihm mit dem Finger. »Du wirst mich begleiten, ob es dir gefällt oder nicht, und damit Schluß. Wenn wir ihn finden, nehme ich dir den Halsring ab. Vorher nicht.«
    Er warf die Fäuste, vor Wut stammelnd, in die Höhe, während Ann loszog, um die Pferde zu holen. Ihr Blick wanderte zu den mondbeschienenen Hügeln in der Ferne. Sie sah die Schar von Schwestern, die nach Norden zog. Bei den Pferden angekommen, ging Ann vor Holly in die Hocke.
    »Holly, ich habe als ersten Auftrag an dich als Novizin bei den Schwestern des Lichts eine sehr wichtige, dringende Aufgabe.«
    Holly nickte ernst. »Was denn, Ann?«
    »Es ist unbedingt erforderlich, daß Zedd und ich Nathan suchen gehen. Ich hoffe, daß es nicht lange dauert, aber wir müssen uns beeilen, bevor es ihm gelingt zu entkommen.«
    »Bevor es ihm gelingt zu entkommen!« brüllte Zedd hinter ihr. »Er hatte Stunden Zeit dazu. Er hat einen Riesenvorsprung. Kein Mensch weiß, wo der Mann hingegangen ist. Er ist bereits ›entkommen‹.«
    Ann warf einen Blick über ihre Schulter. »Wir müssen ihn finden.« Sie drehte sich wieder zu Holly um. »Wir müssen uns beeilen, und ich habe keine Zeit, mich mit den Schwestern des Lichts dort drüben auf dem Hügel zu treffen. Du mußt für mich zu ihnen gehen und Schwester Verna alles das erzählen, was hier vorgefallen ist.«
    »Was soll ich ihr denn erzählen?«
    »Was immer du gesehen und gehört hast, solange du bei uns warst. Sag ihr die Wahrheit und erfinde nichts dazu. Es ist wichtig, daß sie Bescheid weiß. Erzähle ihr, daß Zedd und ich Nathan verfolgen und uns ihnen, sobald wir können, anschließen werden. Unsere dringlichste Aufgabe jedoch ist es, den Propheten zu finden. Sag ihr, daß sie nach Norden ziehen soll, wie sie es bereits tut, damit sie der Imperialen Ordnung nicht in die Hände fallen.«
    »Das kann ich tun.«
    »Es ist nicht weit, und der Weg dort drüben wird dich zu der Straße führen, die sie entlang reiten, du wirst sie also nicht verfehlen. Dein Pferd kennt und mag dich, es wird gut auf dich aufpassen. In knapp ein oder zwei Stunden wirst du dort sein, dann werden sich alle Schwestern um dich kümmern und dich lieben. Schwester Verna wird wissen, was zu tun ist.«
    »Ich werde dich vermissen, bis ihr uns eingeholt habt«, sagte Holly mit tränenerstickter Stimme.
    Ann umarmte das kleine Mädchen. »Oh, Kind, ich werde dich ebenfalls sehr vermissen. Ich wünschte, ich könnte dich mitnehmen, du warst so eine große Hilfe, aber wir müssen uns beeilen, damit wir Nathan einholen. Die Schwestern, vor allem Prälatin Verna, müssen wissen, was geschehen ist. Das ist wichtig, deshalb muß ich dich schicken.«
    Holly unterdrückte ihre Tränen tapfer schniefend. »Ich verstehe. Du kannst auf mich zählen, Prälatin.«
    Ann half dem Mädchen in den Sattel hinauf und küßte die Hand, in die sie die Zügel drückte. Ann winkte ihr zum Abschied nach, als Holly lostrabte, den Schwestern des Lichts hinterher.
    Dann drehte sie sich zu dem wutschnaubenden Zauberer um. »Wir sollten besser aufbrechen, wenn wir Nathan erwischen wollen.« Sie gab ihm einen Klaps auf die knochige Schulter. »Es wird nicht lange dauern. Sobald wir ihn eingeholt haben, nehme ich dir den Halsring ab, das verspreche ich dir.«

52. Kapitel
    Der Hagenwald war so finster und wenig einladend wie immer, dennoch war Richard sicher, daß die Mriswiths verschwunden waren. Während ihres Marsches durch den finsteren Wald hatte er nicht einen einzigen von ihnen erspürt. Der Ort wirkte zwar bedrohlich, war aber verlassen. Die Mriswiths waren alle nach Aydindril aufgebrochen. Er schauderte, wenn er daran dachte, was das bedeutete.
    Kahlan seufzte nervös und faltete die Hände, als sie in das freundlich lächelnde, quecksilbrige Antlitz der Sliph starrte. »Bevor wir es tun, möchte ich dir für den Fall, daß es

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