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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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hinwegraste.
    Als sich alles beruhigt hatte, richteten sie sich zögernd wieder auf. Die Nacht war zurückgekehrt. Richard konnte in der plötzlichen Dunkelheit unten nicht viel erkennen, doch eins wußte er – der Palast der Propheten existierte nicht mehr.
    »Du hast es geschafft, Richard«, meinte Kahlan schließlich.
    »Wir haben es geschafft«, antwortete er, während er auf das leblose, schwarze Loch inmitten der Lichter aus der Stadt hinabstarrte.
    »Glücklicherweise hast du dieses Buch mitgenommen. Ich will wissen, was sonst noch über dich drinsteht.« Ein Lächeln spielte über ihre Lippen. »Ich denke, Jagang wird jetzt wohl nicht mehr dort wohnen.«
    »Das denke ich auch. Hast du alles heil überstanden?«
    »Mir geht es gut«, sagte sie. »Aber ich bin froh, daß es vorüber ist.«
    »Ich fürchte, es hat gerade erst begonnen. Komm, die Sliph wird uns nach Aydindril zurückbringen.«
    »Du hast mir immer noch nicht erzählt, was diese Sliph ist.«
    »Du würdest mir sowieso nicht glauben. Also wirst du sie dir einfach selber ansehen müssen.«
    »Ziemlich beeindruckend, Zauberer Zorander«, meinte Ann und wandte sich ab.
    Zedd tat es mit einem Brummen ab. »Das war nicht mein Werk.«
    Ann wischte sich die Tränen von den Wangen, froh über die Dunkelheit, weil er sie dadurch nicht sehen konnte, hatte aber zu kämpfen, damit ihre Stimme ihre Gefühle nicht verriet. »Du hast vielleicht nicht die Fackel draufgeworfen, aber du hast dafür gesorgt, daß der Scheiterhaufen errichtet wurde. Ziemlich beeindruckend. Ich habe schon einmal gesehen, wie ein Lichtnetz einen Raum in Stücke reißt, aber das hier…«
    Er legte ihr sacht die Hand auf die Schulter. »Tut mir leid, Ann.«
    »Nun, was sein muß, muß sein.«
    Zedd drückte ihre Schulter, als wollte er sagen, er verstehe. »Ich frage mich, wer die Fackel draufgeworfen hat.«
    »Die Schwestern der Finsternis können Subtraktive Magie benutzen. Eine von ihnen muß das Lichtnetz versehentlich entzündet haben.«
    Zedd spähte im Dunkeln hinüber zu ihr. »Versehentlich?« Er zog seine Hand zurück, gab aber nur ein zweifelndes Schnauben von sich.
    »Das muß es gewesen sein«, meinte sie seufzend.
    »Das war ein wenig mehr als ein Versehen, würde ich sagen.« Sie glaubte eine Spur von Stolz in seinem versonnenen Gemurmel zu erkennen.
    »Und was?«
    Er überging ihre Frage. »Wir sollten zusehen, daß wir Nathan finden.«
    »Ja«, sagte Ann. Sie drückte Hollys Hand. »Hier haben wir uns von ihm getrennt. Er muß hier irgendwo sein.«
    Ann blickte zu den fernen mondbeschienenen Hügeln hinüber. Sie sah, wie eine Schar von Menschen die Nordstraße entlangzog: eine Kutsche und eine Gruppe von Leuten, größtenteils zu Pferd. Es waren zu viele, um sie nicht zu spüren. Es waren ihre Schwestern des Lichts. Dem Schöpfer sei Dank, die Flucht war ihnen schließlich doch gelungen.
    »Ich dachte, du könntest ihn über diesen infernalischen Halsring finden.«
    Ann sah sich im Gebüsch um. »Das kann ich, und er verrät mir, daß er hier ganz in der Nähe sein muß. Vielleicht wurde er durch den Sturm verletzt. Da der Bann zerstört wurde, muß er hier gewesen und seinen Teil bei der Zerstörung des äußeren Schildes übernommen haben. Es kann also sein, daß er verletzt wurde. Hilf mir suchen.«
    Holly suchte ebenfalls mit, blieb aber in der Nähe. Zedd schlenderte zu einer offenen, flachen Stelle. Geleitet von der Art und Weise, wie Äste und Gestrüpp abgeknickt waren, suchte er in der Nähe des Knotenpunktes, dort, wo die Kraft sich verdichtet haben mußte. Zedd bückte sich, um zwischen den flachen Stellen im Gestein nachzusehen, und rief ihr etwas zu.
    Ann ergriff Hollys Hand und lief hinüber zu dem alten Zauberer. »Was ist?«
    Er zeigte auf etwas. Aufrecht, so daß sie es nicht übersehen konnten, eingeklemmt in die Spalte eines runden Granitbrockens, steckte ein runder Gegenstand. Ann zerrte ihn heraus.
    Sie starrte ungläubig. »Das ist Nathans Rada’Han.«
    Holly stockte der Atem. »Oh, Ann, vielleicht wurde er getötet. Vielleicht wurde Nathan durch die Magie getötet.«
    Ann betrachtete ihn von allen Seiten. Er war fest verschlossen. »Nein, Holly.« Sie strich dem Mädchen tröstend durchs Haar. »Er wurde nicht getötet, sonst wären hier irgendwelche Spuren von ihm. Aber gütiger Schöpfer, was bedeutet das?«
    »Was das bedeutet?« seufzte Zedd. »Nun, er ist weg. So, und jetzt nimm meinen Ring ab.«
    Anns Hand, die den Rada’Han hielt, senkte

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