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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wußte, was ihn erwartete, blieb der Schrecken diesmal aus.
    Atme , sagte die Sliph.
    Er ließ einen süßen Atemzug ab, leerte seine Lungen von dem Gefühl der Verzückung und sog die fremde Luft in sich hinein.
    Er spürte, wie Kahlan hinter ihm hochkam, und in der Stille von Kolos Kammer hörte er, wie sie die Sliph ausstieß und die Luft einatmete. Richard tauchte auf. Die Sliph fiel von ihm ab, als er sich die Mauer hinaufstemmte und darüberschwang. Als seine Füße den Boden berührten, drehte er sich um und bückte sich, um Kahlan herauszuhelfen.
    Merissa lächelte ihn an.
    Richard erstarrte. Nur langsam setzte sein Verstand wieder ein. »Wo ist Kahlan! Du bist mir über die Bande verpflichtet! Du hast einen Eid geschworen!«
    »Kahlan?« antwortete die melodiöse Stimme. »Sie ist gleich hier.« Merissa faßte nach unten in das Quecksilber. »Aber du wirst sie nicht mehr brauchen. Und ich halte meinen Eid – einen Eid, den ich mir selbst geschworen habe.«
    Sie hob Kahlans erschlafften Körper an ihrem Kragen in die Höhe. Mit Hilfe ihrer Kraft hievte sie Kahlan aus dem Brunnen der Sliph. Kahlan schlug gegen die Mauer und sackte, ohne zu atmen, am Boden zusammen.
    Bevor Richard zu ihr eilen konnte, schlug Merissa die Klingen eines Yabree gegen das Felsgestein. Der süße Gesang ergriff von ihm Besitz und machte seine Beine schlaff und unbrauchbar, während er wie gebannt Merissas lächelndes Gesicht anstarrte.
    »Der Yabree singt für dich, Richard. Sein Gesang ruft dich.«
    Sie schwebte auf ihn zu, brachte den summenden Yabree näher heran. Sie hielt ihn in die Höhe, drehte das prachtvolle Objekt seiner Begierde, stellte es zur Schau, quälte ihn damit. Richard leckte sich über die Lippen, als das schnurrende Gesumm des Yabree ihm in die Knochen fuhr. Der kraftvoll vibrierende Klang zog ihn in seinen Bann.
    Sie kam langsam näher, bot ihm den Yabree endlich an. Zu guter Letzt berührten seine Finger ihn, und der Gesang strömte durch jede Faser seines Körpers, schmeichelte sich in jeden Winkel seiner Seele. Lächelnd verfolgte Merissa, wie seine Finger sich um das Heft schlossen. Das Gefühl, ihn in den Händen zu halten, erfüllte ihn mit einem wohligen Schaudern. Seine Finger schlossen sich in quälender Lust fester.
    Sie zog einen weiteren Yabree aus dem silbrigen Becken hervor. »Das ist nur die eine Hälfte, Richard. Du brauchst beide.«
    Sie lachte, ein angenehmes Geräusch voller Schwung, und schlug den zweiten Yabree gegen das Gestein. Der Gesang machte ihn fast blind vor Sehnsucht, damit berührt zu werden. Nur mit Mühe konnte er verhindern, daß seine Knie einknickten. Er mußte den zweiten Yabree haben. Er beugte sich über die Mauer und reckte sich danach.
    Merissas Lächeln war der reinste Hohn, doch das war ihm egal. Er wollte, brauchte weiter nichts als den Zwilling zu dem Yabree in seiner anderen Hand.
    »Atme«, sagte die Sliph.
    Richard sah geistesabwesend hinüber. Die Sliph betrachtete die Frau, die zusammengesunken auf dem Boden an der Wand lag. Er wollte gerade etwas sagen, da schlug Merissa den zweiten Yabree ein weiteres Mal gegen das Gestein.
    Seine Beine wurden weich. Er legte seinen linken Arm, mit dem Yabree in der Hand, über die Mauer, um sich auf den Beinen zu halten.
    »Atme«, sagte die Sliph noch einmal.
    Richard kämpfte gegen den verzückenden Gesang an, der ihm summend in die Knochen fuhr, versuchte zu begreifen, wer das war, der dort an der Mauer lehnte, und zu dem die Sliph sprach. Es schien wichtig zu sein, er erinnerte sich jedoch nicht, wieso. Wer war das?
    Merissas Lachen hallte durch den Raum, als sie erneut den Yabree anschlug.
    Richard schrie hilflos auf, ein Gemisch aus Wonne und Verlangen.
    »Atme«, sagte die Sliph erneut, beharrlicher diesmal.
    Dann drang es langsam durch den betäubenden Gesang des Yabree zu ihm durch. Sein inneres Verlangen drängte an die Oberfläche, unterspülte die betäubende Melodie, die ihn gefangenhielt.
    Kahlan.
    Er sah sie an. Sie atmete nicht. In seinem Innern schrie eine Stimme um Hilfe.
    Als der Yabree erneut zu singen begann, erschlafften seine Nackenmuskeln. Sein Blick irrte umher und heftete sich schließlich auf einen Gegenstand im Gestein unter ihm.
    Ein Gefühl von Dringlichkeit setzte seine Muskeln in Bewegung. Er streckte die Hand aus. Seine Finger berührten es. Er umfaßte es mit einem Griff, und ein neues Verlangen fuhr ihm in die Glieder. Ein neues Verlangen, das er gut kannte.
    Mit explosionsartiger Wut riß

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