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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sie alle erwischt«, meinte Kahlan. »Machen wir, daß wir hier rauskommen.«
    »Ich muß sie erledigen«, sagte Richard, »sonst legt sie neue.«
    Doch als die Königin der Mriswiths sah, daß alle ihre Eier vernichtet waren, schaltete sie von Angriff um auf Flucht. Ihre wie verrückt schlagenden Flügel hoben sie in die Lüfte. Sie stürzte gegen die Wand, krallte ihre Klauen in den Stein und begann zu einer großen Öffnung oben im Turm hinaufzuklettern.
    Richard und Kahlan zogen sich aus dem stinkenden Becken auf den Laufgang. Richard wollte zur Treppe rennen, die sich an der Innenseite des Turmes hinaufwand, doch als er sein Bein belastete, stürzte er zu Boden.
    Kahlan half ihm auf. »Du kannst jetzt nicht hinter ihr her. Wir haben alle Eier zerbrochen, wir werden uns später um sie kümmern müssen. Ist dein Bein gebrochen?«
    Richard lehnte sich an das Geländer und rieb sich die schmerzhafte Prellung, während er zusah, wie die Königin durch die Öffnung oben im Turm kletterte. »Nein, sie hat es nur gegen den Felsen geschmettert. Wir müssen runter in die Stadt.«
    »Aber du kannst nicht laufen.«
    »Ich komme schon zurecht. Der Schmerz läßt bereits nach. Gehen wir.«
    Richard nahm eine der leuchtenden Kugeln mit, um ihnen den Weg zu erhellen, und die beiden machten sich auf den Weg aus dem Bauch der Burg, wobei Kahlan ihn stützte. In den Gängen und Kammern, durch die er sie führte, war sie nie zuvor gewesen. Er mußte sie in den Armen halten, um sie durch die Schilde hindurch zu bekommen, mußte sie ständig warnen, was sie nicht berühren und wohin sie nicht treten durfte. Wiederholt stellte sie seine Warnungen in Frage, befolgte seine mit Nachdruck gegebenen Anweisungen jedoch, wobei sie leise protestierte, sie habe gar nicht gewußt, daß es diese eigenartigen Orte in der Burg überhaupt gab.
    Als sie sich durch die Säle und Korridore bis nach oben durchgearbeitet hatten, ging es seinem Bein wieder besser, obwohl es noch immer schmerzte. Er konnte gehen, wenn auch hinkend.
    »Wenigstens weiß ich, wo wir sind«, sagte Kahlan, als sie den langen Gang vor den Bibliotheken erreichten. »Ich hatte schon Angst, wir würden überhaupt nicht mehr dort unten rauskommen.«
    Richard steuerte auf die Korridore zu, von denen er wußte, daß sie nach draußen führten. Kahlan protestierte, dort könne er nicht langgehen, doch er bestand darauf, dies sei der Weg, den er stets gegangen sei, also folgte sie ihm widerstrebend. Er nahm sie in die Arme, um sie durch den Schild zur großen Halle am Eingang zu schleusen, und beide waren froh, eine Entschuldigung zu haben.
    »Wie weit ist es noch?« fragte sie, als sie sich in dem fast nackten Raum umsah.
    »Gleich hier. Das ist die Tür nach draußen.«
    Als sie durch die Tür gingen und nach draußen traten, drehte sich Kahlan verwundert zweimal um sich selbst. Sie raffte ihren Rock auf und deutete auf die Tür. »Dort? Du bist dort hineingegangen? Auf diesem Weg bist du in die Burg hineingelangt?«
    Richard nickte. »Der Pfad aus Steinen führte dorthin.«
    Sie zeigte wütend über die Tür. »Sieh doch, was dort steht. Und da bist du reingegangen?«
    Richard blickte hoch zu den Worten, die in den Stein über der riesigen Tür gemeißelt waren. »Ich weiß nicht, was diese Worte bedeuten.«
    » Tavol de ator Mortado «, las sie die Worte laut ab. »Das heißt ›Pfad der Toten‹.«
    Richard blickte zu den anderen Türen jenseits der weiten Fläche aus Gesteinssplittern und Kies hinüber. Er mußte an das Wesen denken, das unter dem Kies auf sie losgegangen war.
    »Na ja, es war offenkundig die größte Tür, und der Pfad führte genau dorthin, daher dachte ich, es sei der Weg, der hineinführt. Das ergibt doch Sinn, wenn man es sich überlegt. Ich wurde als ›Bringer des Todes‹ bezeichnet.«
    Kahlan rieb sich bestürzt die Arme. »Wir hatten Angst, du könntest zur Burg hinaufgehen. Wir hatten eine Heidenangst, du würdest dort hineingehen und umkommen. Gütige Seelen, ich kann immer noch nicht glauben, daß dir nichts passiert ist. Nicht einmal Zauberer würden diesen Eingang benutzen. Wegen des Schildes gleich dahinter käme ich ohne deine Hilfe überhaupt nicht hinein. Das allein besagt, daß es dort gefährlich ist. Ich kann alle Schilde passieren, nur nicht die, die die gefährlichsten Stellen markieren.«
    Richard hörte ein Knirschen und sah eine Bewegung im Kies. »Du fürchtest dich doch nicht etwa davor?« Sie hockte sich nieder und vergrub ihre Hand

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