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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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und hinterließ rote Striemen. Schlimmer noch, überall ringsum starben die Männer zu Hunderten, während der Lebensborn von hinten nachdrängte, um die Verwundeten abzuschlachten. Der Kampf zog sich endlos hin.
    Richard blickte in die Sonne und sah, daß der Horizont sie bereits teilte. Nacht senkte sich wie ein Leichentuch über die letzten Züge der Sterbenden. Er wußte, auch für ihn würde es kein Morgen geben.
    Richard spürte einen brennenden Schnitt in seiner Seite und wirbelte herum. Ein Mriswithkopf zerplatzte in einer Gischt aus Rot, als er ihn mit seinem Schwert erwischte. Er wurde müde, und sie kamen ihm zu nah. Er riß die Klinge hoch, schlitzte einem weiteren den Bauch auf. Er war taub für ihr Totengeheul.
    Er mußte an Kahlan denken. Es würde kein Morgen geben. Für ihn nicht. Für sie nicht. Der Tod senkte sich über sie wie die Dunkelheit.
    Nur mit Mühe verbannte er Kahlan aus seinen Gedanken. Die Ablenkung konnte er sich nicht erlauben. Drehen. Klinge hoch. Zustoßen. Dukken. Schnitt. Die Stimmen sprachen zu ihm, und er reagierte ohne Zögern oder Frage.
    Mit atemberaubender Bestürzung wurde ihm bewußt, daß sie ins Zentrum von Aydindril abgedrängt wurden. Er drehte sich um und blickte über den mit Getümmel, Chaos und der wirren Raserei des Gemetzels überschwemmten Platz hinaus und entdeckte den Palast der Konfessoren, kaum eine halbe Meile entfernt. Bald würden die Mriswiths die Reihen durchbrechen und auf den Platz strömen.
    Er hörte lautes Gebrüll und sah, wie ein Trupp d’Haranischer Soldaten hinter den feindlichen Linien aus einer Seitenstraße in den Lebensborn vorstieß und dessen Aufmerksamkeit vom Gemetzel an der Front ablenkte. Von der anderen Seite strömte eine ähnlich große Zahl herbei und trennte eine große Anzahl Männer in karminroten Capes auf einer breiten Durchgangsstraße ab. Die D’Haraner hackten sich in den Kessel aus Soldaten des Lebensborns und schlugen sie in Stücke.
    Richard erstarrte zur Statue, als er sah, daß Kahlan an der Spitze des Ausfalls stand. Sie führte nicht nur d’Haranische Truppen an, sondern auch Männer und Frauen aus dem Palastpersonal. Das Blut gefror ihm, als er daran dachte, mit welcher Verzweiflung sich die Menschen aus Ebinissia zum Schluß an der Verteidigung ihrer Stadt beteiligt haben mußten.
    Was tat sie nur? Sie sollte im Palast sein, wo es sicher war. Er erkannte zwar, daß dies ein tapferer Schachzug war, aber enden würde er fatal. Der Lebensborn war zu zahlreich, und sie würden mitten zwischen ihnen eingekeilt werden.
    Bevor es dazu kam, zog sie die Männer zurück. Richard schlug einem Mriswith den Kopf herunter. Er glaubte schon, sie habe sich wieder in Sicherheit gebracht, als sie einen weiteren Stoßangriff aus einer anderen Straße anführte, an einer anderen Stelle der Front.
    Die Männer in den karminroten Capes wandten sich der neuen Bedrohung zu, nur um von hinten bedrängt zu werden. Die Mriswiths nahmen der Wirkung der Taktik die Schärfe und fraßen sich bald mit derselben Wirksamkeit in die neue Front, mit der sie schon den ganzen Nachmittag vorgegangen waren.
    Richard schnitt eine gerade Linie durch die Masse karminroter Capes zu Kahlan. Nach dem Kampf gegen Mriswiths wirkten Menschen im Vergleich träge und schwerfällig. Nur die Entfernung machte die Sache anstrengend. Seine Arme wurden schwer, und seine Kraft ließ nach.
    »Kahlan! Was tust du!« Der Zorn der Magie kräftigte seine Stimme, als er sie an einem Arm zu fassen bekam. »Ich habe dich in den Palast geschickt, wo du in Sicherheit bist.«
    Sie riß ihren Arm los. In der anderen Hand hielt sie ein blutverschmiertes Schwert. »Ich werde nicht in einer Ecke meines Zuhauses kauernd sterben, Richard. Ich werde um mein Leben kämpfen. Und wage es nicht wieder, mich anzuschreien!«
    Richard wirbelte herum, als er die Gegenwart eines anderen Wesens spürte. Kahlan duckte sich, als die Luft auf einmal voller Blut und Knochen war.
    Sie drehte sich um und brüllte Befehle. Soldaten schwenkten herum, um auf ihr Kommando anzugreifen.
    »Dann sterben wir zusammen, meine Königin«, sagte Richard leise, denn sie sollte nicht hören, wie er sich verloren gab.
    Richard spürte die Zusammenballung der Mriswiths, als sich die Frontlinien auf den Platz zubewegten. Das Gefühl ihrer Gegenwart war zu übermächtig, um einzelne zu erkennen. Über den Köpfen des Meeres aus roten Capes und blitzenden Rüstungen erkannte er in der Ferne etwas Grünes, das auf die

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