Die Günstlinge der Unterwelt - 5
für die Taten dieser Generation zu bestrafen. Die angrenzenden Länder werden wachsen und gedeihen, während Ihr dies, belastet durch die höheren Kosten eurer Kapitulation, nicht könnt. Schließlich wird auch Euer Land sich erholen, aber wahrscheinlich werdet Ihr das nicht mehr erleben.
Seid gewarnt: Ich habe die Absicht, diese Schlächter, die sich Imperiale Ordnung schimpfen, vom Erdboden zu fegen. Seid Ihr töricht genug, Euch ihr anzuschließen, dann schließt Ihr Euch auf Gedeih und Verderb mit ihnen zusammen, und es wird kein Erbarmen geben.«
»Damit kommt Ihr nicht ungestraft durch«, rief eine anonyme Stimme aus der Menge. »Wir werden Euch daran hindern.«
»Die Midlands sind zerschlagen. Man kann sie nicht wieder zu einem Ganzen zusammenfügen, sonst würde ich mich statt dessen Euch anschließen. Was vorbei ist, ist vorbei und kann nicht mehr zurückgewonnen werden.
Der Geist der Midlands wird in denen von uns weiterleben, die ihren Zielen zur Ehre gereichen. Die Mutter Konfessor hat die Midlands zu einem erbarmungslosen Krieg gegen die Tyrannei der Imperialen Ordnung verpflichtet. Macht Ihrer Herrschaft und den Idealen der Midlands auf die einzige Weise Ehre, die von Erfolg gekrönt sein wird: ergebt Euch D’Hara. Schließt Ihr Euch aber der Imperialen Ordnung an, so steht Ihr gegen alles, wofür die Midlands einst gestanden haben.
Eine Streitmacht galeanischer Soldaten, angeführt von der Königin Galeas selbst, hat die Meuchler der Imperialen Ordnung zur Strecke gebracht und sie bis auf den letzten Mann aufgerieben. Sie hat uns allen gezeigt, daß die Imperiale Ordnung zu besiegen ist.
Ich habe versprochen, die Königin von Galea, Kahlan Amnell, zu ehelichen und ihr Volk und das meine zu vereinen und auf diese Weise allen zu zeigen, daß ich die begangenen Verbrechen nicht dulde, selbst wenn sie von d’Haranischen Soldaten begangen wurden. Galea und D’Hara werden die ersten sein, die dem neuen Bund beitreten, indem Galea sich D’Hara ergibt. Meine Vermählung mit Kahlan wird allen zeigen, daß es sich um einen Bund gegenseitigen Respekts handelt, und beweisen, daß man dies auch ohne blutige Eroberung oder Gier nach Macht erreichen kann, sondern statt dessen um der Stärke willen und einer Hoffnung auf ein neues und besseres Leben. Kahlan hat nicht weniger als ich das feste Ziel, die Imperiale Ordnung zu vernichten. Sie hat ihren Mut mit kaltem Stahl bewiesen.«
Die Menge, sowohl die Menschen unten im Saal als auch die oben auf dem Balkon, fing an, Fragen zu rufen und Forderungen zu stellen.
Lord Rahl brüllte sie nieder. »Genug!« Widerstrebend verstummten die Leute ein weiteres Mal. »Ich habe nicht die Absicht, Euch noch länger zuzuhören. Ich habe Euch erklärt, wie es sein wird. Glaubt nicht irrtümlicherweise, ich würde die Art einfach so hinnehmen, wie Ihr als Nationen der Midlands aufgetreten seid. Das werde ich bestimmt nicht tun. Bis zu Eurer Kapitulation seid Ihr potentielle Feinde und dementsprechend werdet ihr behandelt werden. Eure Truppen werden ihre Waffen sofort abgeben, und es wird ihnen nicht erlaubt sein, sich aus der Bewachung der d’Haranischen Truppen zu entfernen, die gegenwärtig Eure Paläste umstellt haben.
Jedes Volk wird eine kleine Abordnung in sein Heimatland entsenden, die meine Botschaft so übermittelt, wie ich sie Euch soeben erklärt habe. Versucht nicht, meine Geduld auf die Probe zu stellen. Eine Verzögerung könnte Euch um Kopf und Kragen bringen. Und glaubt nicht, Ihr könntet mich zu besonderen Bedingungen überreden – die wird es nicht geben. Jedes Land, ob groß oder klein, wird gleich behandelt werden und muß sich ergeben. Entscheidet Ihr Euch für die Kapitulation, heißen wir Euch mit offenen Armen willkommen und erwarten von Euch, daß Ihr Euren Beitrag zum Ganzen leistet.« Er sah hinauf zu den Balkonen. »Die Verantwortung lastet auch auf Euren Schultern: leistet Euren Beitrag zu unserem Überleben oder verlaßt die Stadt.
Ich behaupte nicht, daß es einfach werden wird. Wir haben es mit einem gewissenlosen Feind zu tun. Die Kreaturen draußen auf den Pfählen wurden auf uns gehetzt. Haltet Euch ihr Schicksal vor Augen, wenn Ihr über meine Worte nachdenkt.
Solltet Ihr beschließen, Euch der Imperialen Ordnung anzuschließen, dann bete ich dafür, daß die Seelen Euch im Leben nach dem Tode gnädiger sein werden als ich in diesem.
Ihr seid entlassen.«
13. Kapitel
Die Wachen kreuzten ihre Lanzen vor der Tür. »Lord Rahl
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