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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Schauspiel, damit sie fliehen konnte. Zumindest war dies meine Hoffnung. Die Mutter Konfessor steht für den Frieden. Für die Menschen wäre es ein großes Symbol der Hoffnung, wenn die Mutter Konfessor noch lebte. Wir brauchen sie. Ich hatte vor, ihr meinen Schutz anzubieten, falls sie noch lebt.«
    »Schlagt Euch die Hoffnung aus dem Kopf und widmet Euch der Zukunft.«
    »Aber Lord Rahl, Ihr habt doch gewiß die Gerüchte über ihre Flucht gehört?«
    »Ich habe keine solchen Gerüchte gehört. Kanntet Ihr die Mutter Konfessor überhaupt?«
    Brogan ließ ein liebenswürdiges Lächeln über seine Lippen spielen. »Aber ja, Lord Rahl. Recht gut sogar. Sie hat Nicobarese bei zahllosen Anlässen besucht, da wir ein geschätztes Mitglied der Midlands waren.«
    »Tatsächlich?« Lord Rahls Gesicht war ausdruckslos, als er auf ihn herabblickte. »Wie sah sie aus?«
    »Sie war … nun, sie hatte…« Tobias runzelte die Stirn. Er war ihr zwar begegnet, doch seltsamerweise stellte er plötzlich fest, daß er sich nicht mehr recht an ihr Äußeres erinnern konnte. »Nun, sie ist schwer zu beschreiben, und solche Dinge fallen mir nicht leicht.«
    »Wie war ihr Name?«
    »Ihr Name?«
    »Ja, ihr Name. Ihr sagtet, Ihr hättet sie gut gekannt. Wie lautete ihr Name?«
    Tobias runzelte erneut die Stirn. Wie war das möglich? Er verfolgte eine Frau, die Plage aller Gottesfürchtigen, das Symbol für die Unterdrückung der Frommen durch Magie, eine Frau, deren Verurteilung und Bestrafung er mehr herbeisehnte als die aller anderen Schüler des Hüters, und plötzlich wußte er nicht mehr, wie sie aussah, kannte nicht einmal mehr ihren Namen. Das Durcheinander in seinem Kopf überschlug sich, als er mühsam versuchte, sich ihr Äußeres ins Gedächtnis zu rufen.
    Plötzlich fiel es ihm ein: der Todeszauber. Lunetta hatte gesagt, wenn er funktionierte, würde er sich wahrscheinlich nicht an sie erinnern. Daß der Zauber sogar ihren Namen auslöschen würde, darauf war er nicht gekommen. Aber das mußte die Erklärung sein.
    Tobias zuckte mit den Achseln und lächelte. »Es tut mir leid, Lord Rahl, aber offenbar sind meine Gedanken durch die Dinge, die Ihr heute abend ansprechen mußtet, ein wenig verwirrt.« Er lachte stillvergnügt in sich hinein und tippte sich an die Schläfe. »Vermutlich werde ich alt und vergeßlich. Vergebt mir.«
    »Ihr greift Menschen auf offener Straße auf, um sie über die Mutter Konfessor auszufragen, weil Ihr hofft, sie lebend zu finden, um sie beschützen zu können, könnt Euch aber nicht erinnern, wie sie aussieht, und wißt nicht einmal mehr ihren Namen? Ich hoffe, Ihr habt Verständnis dafür, General, daß von meinem Platz hinter diesem Tisch aus ›vergeßlich‹ eine milde Umschreibung dieses Sachverhalts darstellt. Ich muß darauf bestehen, daß Ihr diese törichte, schlechtberatene Suche ebenso vergeßt wie ihren Namen und Euch statt dessen mit der Zukunft Eures Volkes befaßt.«
    Brogan merkte, wie es in seiner Wange zuckte, als er erneut die Hände ausbreitete. »Aber Lord Rahl, versteht Ihr denn nicht? Wenn man die Mutter Konfessor lebend fände, wäre Euch dies bei Euren Bemühungen eine große Hilfe. Wenn sie lebt und Ihr sie von Eurer Entschlossenheit und der Notwendigkeit Eures Planes überzeugen könntet, wäre sie Euch von unschätzbarem Wert. Würde sie Euren Plänen zustimmen, dann hätte dies bei den Menschen in den Midlands ein großes Gewicht. Obwohl es wegen des unglücklichen Vorgehens des Rates, das, in aller Offenheit, mein Blut in Wallungen versetzt, nicht den Anschein hat, so empfinden viele in den Midlands großen Respekt für sie und würden sich durch ihr Einverständnis mitreißen lassen. Möglicherweise – und das wäre ein toller Coup – könnt Ihr sie sogar überzeugen, Euch zu heiraten.«
    »Ich bin entschlossen, die Königin von Galea zu heiraten.«
    »Trotzdem, wenn sie lebte, könnte sie Euch helfen.« Brogan strich sich über die Narbe neben seinem Mund und fixierte den Mann hinter dem Tisch mit den Augen. »Haltet Ihr es für möglich, Lord Rahl, daß sie noch lebt?«
    »Ich war zu dieser Zeit nicht hier, doch man hat mir berichtet, Tausende von Menschen hätten mitangesehen, wie sie enthauptet wurde. Sie glauben, daß sie tot ist. Zugegeben, wenn sie noch lebte, wäre sie als Verbündete von unschätzbarem Wert, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, könnt Ihr mir einen einzigen guten Grund nennen, warum sich all diese Menschen irren sollten?«
    »Nun,

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