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Die Guerilla-Bewerbung

Die Guerilla-Bewerbung

Titel: Die Guerilla-Bewerbung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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darauf hinzuweisen, dass es in den ersten zwei Jahren Zuschüsse zur Einstellung durch die Arbeitsagentur bekommt. Sogar ein Probemonat kann Sinn machen.
    Soll ich mich tatsächlich »billig« verkaufen, um dadurch meine Chancen zu erhöhen? Diese Frage wird oft gestellt – und lässt sich nicht pauschal beantworten. Deshalb drei Rückfragen an Sie: Was ist es Ihnen wert, einen Job zu bekommen? Wie weit würden Sie gehen, und welche Risiken würden Sie einkalkulieren? Klar ist: Es lohnt sich nicht, sich in die Arme eines notorischen Ausbeuters zu begeben. Wer qualifizierte Arbeitskräfte für 700 Euro brutto 40 Stunden arbeiten lässt (so unter anderem vorgekommen bei einem bekannten Versicherungsunternehmen), zugleich aber satte Unternehmensgewinne einfährt, ist für Sie der falsche Ansprechpartner.
    Bedenken Sie auch: Wenn Sie sich einmal unter Wert verkaufen, können Sie Ihren Preis oft auf lange Sicht nicht mehr erhöhen. Deshalb meine Empfehlung: Wenn Ihr Angebot auf den Preis fokussiert ist, so bestimmen Sie zeitgleich ein Verfallsdatum für dieses Angebot und den Normalpreis für die Zeit danach. Vereinbaren Sie dies immer auch schriftlich. Setzen Sie zudem nie nur auf billig, sondern immer auf »gut«. Filtern Sie Geizhälse und Ausbeuter heraus, aber betrachten Sie Arbeitgeber auch potenzialorientiert (so wie diese es umgekehrt ebenfalls tun sollten). Das heißt: Interessant für Sie sind all jene Unternehmen, die derzeit wirklich knapsen müssen, sich aber in Zukunft sehr gut entwickeln könnten. Das sind beispielsweise junge Unternehmen, die sich erst noch bewähren müssen, oder Unternehmen in einer Umbruch- und Investitionsphase. Hier kann sich kurzfristiger Verzicht auf mittlere und lange Sicht auszahlen.
Hilfen von der Bundesagentur für Arbeit
    Eingliederungszuschüsse werden zum Beispiel dann gezahlt, wenn Arbeitnehmer ihren Beruf längere Zeit nicht ausgeübt haben oder eine Behinderung haben. Die Zuschüsse sollen die »Minderleistungen« ausgleichen. Gefördert wird über maximal zwölf Monate. In dieser Zeit erhält der Arbeitgeber (das kann auch eine Behörde oder ein Verein sein) bis zu 70 Prozent der Lohnzahlung und des Arbeitgeberanteils am Gesamtsozialversicherungsbeitrag. Für Arbeitnehmer, die mindestens 50 Jahre alt sind, kann der Eingliederungszuschuss in Höhe von bis zu 50 Prozent des berücksichtigungsfähigen Arbeitsentgeltes sogar für einen Zeitraum bis zu 36 Monaten gezahlt werden (gemäß § 421f Abs. 1 Satz 1 SGB-III)!
    Dem Arbeitgeber können weiterhin Kosten für eine befristete Probebeschäftigung eines behinderten Bewerbers bis zu einer Dauer von drei Monaten erstattet werden, wenn dadurch die Chancen einer Teilhabe am Arbeitsleben für behinderte Menschen verbessert werden (§ 238 SGB III). Zuständig ist die Agentur für Arbeit.
    Zuschuss bei Neugründungen: Existenzgründer werden besonders gefördert, wenn sie einen arbeitslosen Arbeitnehmer oder einen Teilnehmer an einer Weiterbildungsmaßnahme einstellen. Die Gründer dürfen allerdings nicht länger als zwei Jahre selbstständig sein. Im Unterschied zum normalen Eingliederungszuschuss wird bei Existenzgründern die maximale Förderdauer von zwölf Monaten häufig ausgeschöpft. Höchstens zwei Arbeitnehmer werden gleichzeitig gefördert.
    Gerade für kleinere Firmen können diese Sparmöglichkeiten ein starkes Argument zur Einstellung sein. Sie gewinnen einen gewissen finanziellen Spielraum, wenn sie einige Monate gar kein Gehalt zahlen müssen oder die Arbeitsagentur einen Zuschuss gewährt.
    Seien Sie allerdings auf der Hut vor Arbeitgebern, die einen Arbeitslosen nach dem anderen verschleißen. Dieser »Missbrauch« ist jedoch nur dann möglich, wenn es sich um standardisierte, einfache Tätigkeiten handelt. Alle anderen erfordern eine längere Einarbeitungsphase, deren ständige Wiederholung sich kein Unternehmenauf Dauer leisten kann. Hinzu kommt der König Kunde: Hat er sich einmal an Mitarbeiter gewöhnt, reagiert er unwirsch, wenn diese plötzlich verschwinden, und spätestens beim zweiten schnellen Wechsel kurz hintereinander wird er extrem misstrauisch.
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Meine Erfahrung
    Der Weiterbildungsbranche geht es nicht so gut, sie ist viel von Förderungen abhängig. Ich wollte trotzdem so gern in diesem Bereich arbeiten, es war mein Traum. Ich machte verschiedene Praktika und irgendwann fragte ich das Institut, ob ich nicht ein, zwei Tage in der Woche kostenlos mitarbeiten dürfe. Ich war arbeitslos, mein

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