Die Guerilla-Bewerbung
Risiko. Geben Sie mir zehn Minuten, um Sie zu überzeugen.«
Aber auch ohne ein Nein kann eine Präsentation das geeignete Medium sein, den Wunscharbeitgeber zu überzeugen. Der Aufhänger dabei ist stets der Nutzwert für diesen, das sollten Sie im Kopf behalten. Bauen Sie eine Dramaturgie in Ihre Präsentation ein und schaffen Sie Raum für Dialog.
----
Meine Erfahrung
Ich bin seit mehr als zehn Jahren in der Autobranche beschäftigt. Nachdem ich meinen eigenen, neben dem Studium betriebenen Autohandel aufgegeben hatte, arbeitete ich mehr als fünf Jahre als Key Account Manager bei einem der bekanntesten Internetportale. In dieser Zeit lernte ich, wie sich das Internet zur Kontaktanbahnung und für den Kundenservice nutzen lässt. Ich erkannte, was Präsenzhändler falsch machen und gewann klare Vorstellungen davon, wie diese ihren Umsatz mithilfe des Internets steigern können beziehungsweise ihren Gewinn optimieren würden. Ich entwickelte Präsentationen für verschiedene große Autohäuser. Dort zeigte ich, mit wie wenig (Geld-)Einsatz sich das Potenzial des Internets ausschöpfen lässt, wo Möglichkeiten liegen und wie ich mir die Umsetzung vorstelle. Nach drei Monaten Überzeugungsarbeit fragte mich ein Geschäftsführer: »Würden Sie auch Autos verkaufen, wenn Not am Mann ist? Einen Internetmitarbeiter kann ich nicht bezahlen. Aber einen Verkäufer, der auch fürs Internet zuständig ist – warum nicht Wenn ja, dann können Sie am Ersten loslegen.« Das habe ich dann getan.
Peter, Betriebswirt und Ex-Unternehmer
----
Auch in Bereichen, in denen es auf das Talent des Anbieters ankommt, ist eine Präsentation eine gute Möglichkeit, ins Spiel zu kommen. Gerade Bewerbern, denen formale Abschlüsse und nachweisbare Berufserfahrungen fehlen, begegnen die Entscheider häufig mit (manchmal berechtigten) Fragezeichen. In so einer Situation sollten Sie sich auf das Zeigen und Vorführen konzentrieren. Demonstrieren Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie nicht nur etwas behaupten, sondern auch beherrschen. Fragen Sie sich: Lässt sich konkret zeigen, was Sie in dem Unternehmen durch Ihre Mitarbeit bewegen können? Können Sie Arbeitsproben bündeln und als eindrucksvolles Paket präsentieren?
Doch auch für Nicht-Kreative kann sich eine Demonstration lohnen – etwa für Vertriebler, Trainer und Lehrer. Sie können zigmal schreiben und versichern, was für ein toller Vertriebler, Coach oder Dozent Sie sind – ohne die entsprechenden Nachweise und ohne dass der Entscheider Ihre Fähigkeiten erlebt, bringt all das wenig. Damit Sie die Chance erhalten, gehört und gesehen zu werden, müssen Sie sich etwas einfallen lassen. Bieten Sie etwa ein kostenloses Schnuppertraining an. Oder, um beim Vertriebsbeispiel zu bleiben: Vereinbaren Sie einen Verkaufstag ohne Gehalt – dann können Sie vor Zeugen belegen, wie begabt Sie darin sind, Autos, Töpfe oder Kosmetik an den Mann oder die Frau zu bringen.
Die Angebotsstrategie Schritt für Schritt
Ermitteln Sie Ihre Wunscharbeitgeber.
Bringen Sie in Erfahrung, welche Probleme diese aktuell haben, warum sie nicht einstellen oder keinen Mitarbeiter für die Position suchen, die Sie interessiert.
Was fehlt dem Arbeitgeber, um erfolgreicher und effizienter arbeiten zu können? Was können Sie bieten? Überlegen Sie sich, wie sich Probleme mit Ihrer Hilfe lösen lassen.
In welche Art von Angebot können Sie Ihre »Lösung« verpacken?
Entscheiden Sie sich für den telefonischen oder persönlichen Weg, für eine Demonstration Ihrer Fähigkeiten oder eine Präsentation mit Argumenten und Folien.
Haken Sie nach. Niemand sagt sofort Ja, wenn ihm ein Angebot präsentiert wird. Er braucht Bedenkzeit oder mehrere Anläufe und Gespräche, bis er vollends von Ihnen als Mitarbeiter überzeugt ist.
Die Community-Strategie – »Ich werde Teil einer Gemeinschaft«
Ob bei Facebook oder Pinterest: Überall finden sich Communitys. Eine Community ist eine Online-Gemeinschaft aus Menschen, die an einem speziellen Thema oder bestimmten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, technischen oder politischen Fragen interessiert sind. Diese Menschen diskutieren miteinander, teilen Informationen und »liken« Bilder und Beiträge. Vielleicht sind sie auch in Foren aktiv oder betreiben ehrenamtliche Internetprojekte.
Die Community-Strategie setzt darauf, dass Sie entdeckt werden. Sie ist nicht nur die ideale Strategie für alle internetaffinen Jobsucher, sondern auch ausgezeichnet für die eher latente
Weitere Kostenlose Bücher