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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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von ihnen weiß, daß er seine Position stärken und ausbauen muß, selbst wenn er sich mit dem anderen zusammentut, um einen Wolf zu töten. Denn wenn der Kompromiß kommt – und er muß kommen -, will er dabei so viel wie nur möglich zu sagen haben.«
    »Willst du damit andeuten – um einmal von Kreisen und geraden Linien wegzukommen -, daß du es nicht für gut hältst, wenn Baraks >Armee< geschwächt wird?«
    »Nicht jetzt. Nicht zu diesem Zeitpunkt.«
    »Dann mischst du dich ein. Du bist ein Außenstehender, der sich verhält wie ein Einheimischer. Es ist nicht dein Boden, Liebling.«
    »Aber ich habe Charley hierhergebracht. Ich habe ihm den ehrbaren Anstrich für seine Deckung geliefert. Charley ist ein verdammter Mistkerl.«
    »Und Barak Moore ein Heiliger?«
    »Nicht eine Sekunde lang habe ich das gedacht. Auch er ist ein Mistkerl. Aber es ist wichtig, daß er das ist.« McAuliff ging zum Fenster zurück. Die Morgensonne spiegelte sich auf den Fensterscheiben und ließ winzige Kondenströpfchen entstehen. Jamaika stand ein heißer Tag bevor.
    »Was wirst du jetzt tun?« Alison setzte sich auf und machte Anstalten aufzustehen, während sie zu Alex hinübersah.
    »Tun?« fragte er leise. Seine Augen starrten auf etwas vor dem Fenster. »Das, weshalb man mich hergeschickt hat. Das, wofür man mir zwei Millionen Dollar zahlt. Die Vermessung abschließen oder Halidon finden – was eben zuerst geschieht. Und dann werde ich uns hier herausbringen. Zu unseren Bedingungen.«
    »Das klingt vernünftig«, sagte Alison und stand auf. »Und was ist das jetzt für ein übler Geruch?«
    »Was? Oh, ich habe vergessen, es dir zu sagen. Sie haben dein Zimmer ausgesprüht, um den Krankenhausgeruch zu vertreiben.« McAuliff ging näher an das Fenster heran und legte die Hand über die Augen, um nicht von den Strahlen der Morgensonne geblendet zu werden.

    »Der Ather oder das Desinfektionsmittel oder was immer es auch war, hat besser gerochen. Mein Badeanzug ist da drin. Kann ich ihn holen?«
    »Wie bitte?« Alex hörte ihr nicht zu. Er konzentrierte sich auf das, was draußen geschah.
    »Mein Badeanzug, Liebling. Er ist in meinem Zimmer.«
    McAuliff drehte sich um. Er hatte sie gar nicht gehört. »Warte hier. Ich bin gleich wieder da.« Mit schnellen Schritten lief er zur Terrassentür, öffnete sie und rannte hinaus.
    Alison sah ihm verwirrt nach. Sie ging zum Fenster hinüber, um herauszufinden, was Alex gesehen hatte. Es dauerte einige Sekunden, bis sie verstand. Sie begriff, als sie erkannte, daß McAuliff über den Sand zum Meer hinunterlief. Unten am Strand stand die einsame Gestalt eines hochgewachsenen Schwarzen, der auf das Meer hinausstarrte. Lawrence.
    Alex rannte auf den großen Jamaikaner zu. Er überlegte kurz, ob er ihm etwas zurufen sollte, tat es dann instinktiv nicht. Statt dessen räusperte er sich, als er noch etwa zehn Meter entfernt war, laut genug, um trotz der kleinen Wellen, die ans Ufer rollten, gehört zu werden.
    Lawrence drehte sich um. In seinen Augen standen Tränen, aber er blinzelte nicht und zeigte auch sonst keine Regung. Er war ein Kindmann, der den Schmerz einer sehr persönlichen Qual akzeptierte.
    »Was ist passiert?« fragte McAuliff leise. Er ging zu dem Jungen hinüber, der mit nacktem Oberkörper dastand.
    »Ich hätte auf Sie hören sollen, Mann. Nicht auf ihn. Er hatte nicht recht, Mann.«
    »Erzählen Sie mir, was passiert ist«, sagte McAuliff noch einmal.
    »Barak ist tot. Ich habe getan, was er mir befohlen hat, und jetzt ist er tot. Ich habe auf ihn gehört, und jetzt ist er tot, Mann.«
    »Er kannte das Risiko. Er mußte es eingehen. Ich glaube, er hat recht gehabt.«
    »Nein, er hat nicht recht gehabt, weil er jetzt tot ist. Deshalb hat er nicht recht gehabt, Mann.«

    »Floyd ist tot – Barak auch. Wer ist jetzt noch übrig?«
    Lawrence starrte McAuliff an. Seine Augen waren gerötet vom Weinen, und hinter dem Stolz und der mühsam aufgebrachten Stärke war die Angst des Kindes zu erkennen. Und der flehentliche Blick eines kleinen Jungen. »Sie und ich, Mann. Sonst gibt es niemanden mehr. Sie werden mir doch helfen, Mann?«
    Alex erwiderte den Blick des Rebellen. Er sagte nichts.
    Willkommen im Schoß der Revolution, dachte er.

21 .
    Die Polizei von Trelawny hatte Floyd erst um 7 Uhr 02 an diesem Morgen identifiziert. Die Verzögerung war der Tatsache zuzuschreiben, daß es in Falmouth keine Möglichkeiten zur Feststellung von Fingerabdrücken gab und mehrere Dutzend

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