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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Wege waren überhaupt nicht eingezeichnet. Sie wanderten durch eine Reihe von Ghettosiedlungen, wobei sie sich der abschätzenden Blicke der Bewohner bewußt waren – zwei Weiße und kein erkennbarer Grund für ihre Anwesenheit. Es könnte sich lohnen, solche Männer zu überfallen.
    Hammond hatte darauf bestanden, daß sie die Jacketts über dem Arm trugen, die Waffen gut sichtbar in ihren Gürteln.
    Offiziere auf dem Marsch durch feindliches Kolonialgebiet, die den schwarzen Einheimischen zeigten, daß sie die todbringenden Zauberstöcke bei sich hatten.
    Grotesk.
    Aber sie wurden nicht überfallen.
    Sie überquerten den Montego River bei Westgate, ein paar hundert Meter von den Eisenbahnschienen entfernt. Dann gerieten sie in ein Lager von Tramps. Ein Hobo-Camp auf jamaikanisch. Hammond übernahm das Reden.
    Der Engländer sagte, sie seien Versicherungsinspektoren der Eisenbahngesellschaft. Sie hätten keine Einwände gegen
das schmutzige Lager, solange es keine Beeinträchtigung des Bahnbetriebes gebe. Sollte es aber Beeinträchtigungen geben, werde man harte Strafen verhängen.
    Grotesk.
    Aber niemand belästigte sie, obwohl ihnen die schwarzen Augen ringsum haßerfüllte Blicke zuwarfen.
    In Unity Hall gab es eine Station für Güterzüge – eine einzelne Plattform mit zwei Glühbirnen in einem Drahtgehäuse, die den trostlosen Ort beleuchteten. In dem verwitterten Unterstand saß ein alter Mann, der sich mit billigem Rum betrunken hatte. Mühsam holten sie so viele Informationen aus ihm heraus, daß McAuliff ungefähr wußte, wo sie sich befanden. Nur sehr vage, aber es reichte aus, um die Entfernung zum Highway bestimmen zu können, der bei Parish Warf ins Landesinnere abknickte, in das Landwirtschaftsgebiet im Südwesten.
    Um 21 Uhr 30 Uhr hatten sie die Weide erreicht.
    Jetzt warf Alex einen Blick auf seine Armbanduhr. Sie zeigte 22:30.
    Er war nicht sicher, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Er war nur sicher, daß ihm keine andere einfiel. Er konnte sich noch an das einsame Farmhaus auf dem Grundstück erinnern und daran, daß dort Licht gebrannt hatte. Jetzt war kein Licht zu sehen. Es lag verlassen.
    Sie konnten nichts tun als warten.
    Eine Stunde verging, und die einzigen Geräusche waren die der jamaikanischen Nacht: Raubtiere auf Futtersuche, Beute, die gefangen wurde, nicht enden wollende Kämpfe – ohne Bedeutung für alle, nur nicht für die Kämpfenden selbst.
    Die zweite Stunde war schon fast vorbei, als sie es hörten.
    Ein anderes Geräusch.
    Ein Auto. Es fuhr langsam, der Motor gedrosselt, in einem niedrigen Gang. Ein Eindringling, der sehr genau wußte, daß er leise sein mußte.
    Minuten später, im schwachen Licht des Mondes, der von Wolken verdeckt wurde, sahen sie, wie eine Gestalt über die Weide rannte, zuerst zum nördlichen Ende, wo eine einzelne Fackel entzündet wurde, dann nach Süden – etwa vierhundert
Meter -, wo der Vorgang wiederholt wurde. Dann lief die Gestalt wieder zum anderen Ende.
    Noch ein Geräusch. Noch ein Eindringling. Auch dieser mit gedrosseltem Motor – aus der Dunkelheit des Himmels.
    Ein Flugzeug kam steil von oben herunter, der Motor im Leerlauf.
    Es setzte auf, gleichzeitig wurde die Fackel am nördlichen Ende gelöscht. Sekunden später kam das Flugzeug neben der Flamme am südlichen Ende zum Stehen. Aus der kleinen Kabine sprang ein Mann. Sofort wurde die Flamme erstickt.
    »Gehen wir!« sagte McAuliff zu dem britischen Agenten. Zusammen liefen sie auf die Weide.
    Sie waren noch keine fünfzig Meter weit gegangen, als es passierte.
    Es kam so überraschend, so plötzlich, daß Alex unwillkürlich aufschrie, sich zu Boden warf und seine Pistole in Anschlag brachte.
    Hammond blieb stehen.
    Zwei leistungsstarke Suchscheinwerfer hatten sie mit dem gleißenden Licht ihrer Strahlen erfaßt.
    »Legen Sie Ihre Waffe weg, McAuliff«, sagte eine Stimme hinter dem grellen Leuchten.
    Daniel, der Ratsvorsitzende des Stammes Akabas, ging durch das Licht auf sie zu.

32 .
    »Als sie auf das Gelände kamen, haben Sie die Lichtschranken ausgelöst. Daran ist nichts Geheimnisvolles.«
    Sie saßen in dem Auto, Daniel vorn neben dem Fahrer, Hammond und Alexander auf dem Rücksitz. Sie hatten den Landeplatz verlassen, waren aus Unity Hall hinausgefahren, die Küste entlang nach Lucea Harbor und hatten dann auf einem menschenleeren Teil der unbefestigten Straße geparkt, von der aus man das Meer sehen konnte. Die Straße war eine jener kleinen Abzweigungen

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