Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
Thomas klingen, vermutete er.
Hammond.
McAuliff hatte ihre >kleine Meinungsverschiedenheit‹ — wie Hammond es genannt hatte — nicht gerade sehr höflich
beendet. Er hatte auf Hammonds bissige Bemerkung, daß Alex tun solle, was er ihm sage, impulsiv reagiert — Dunstone Limited werde ihm eine weitere Million Dollar zahlen, und dieses Geld wolle er auch haben. Von Dunstone oder jemand anderem.
Hammond war explodiert. Was nützten einem toten Geologen zwei Millionen Dollar? Eigentlich solle Alex für die Warnungen und den Schutz bezahlen, den man ihm gewähre. Aber nach einiger Überlegung wurde Hammond klar, daß es für McAuliffs Mitarbeit eine Motivation geben mußte. >Am Leben bleiben< war zu abstrakt — erst recht >das Leben verlieren<.
In den frühen Morgenstunden hatte ein Aushilfskellner des Savoy McAuliff einen Vertrag aufs Zimmer gebracht. Alex erkannte in ihm den Mann im braunen Mantel auf der High Holborn. Der Vertrag garantierte eine Entschädigung im Falle des >Verlustes von Honoraren< bis zu einer sehr deutlich formulierten Höchstgrenze von einer Million Dollar.
Falls er diese Sache heil überstand — und das hatte er vor —, würde er sein Geld bekommen. Er schickte den Vertrag per Post nach New York.
Hammond.
Alex suchte nach einer Erklärung. Welche Erklärung gab es für die Angst im Flüstern von Hammonds Frau? Er überlegte, wie Hammond wohl als Privatmann war, wußte aber instinktiv, daß der Agent private Fragen nicht beantworten würde.
Hammond war eben so. Vielleicht waren alle Menschen, die das taten, was Hammond tat, so. Männer im Schatten, deren Frauen in endlosen Tunneln der Angst lebten. Käfigen der Angst.
Und dann war da noch ...
Halidon .
Was bedeutete dieses Wort? Was war Halidon?
War es schwarz?
Vielleicht. Vielleicht auch nicht, hatte Hammond gesagt. Jedenfalls nicht ausschließlich. Es verfügte über zu viele Informationsquellen,
zuviel Einfluß in wichtigen Bereichen. Zuviel Geld.
Das Wort war erstmals unter sonderbaren und schrecklichen Umständen aufgetaucht. Der britische Agent, der an der ersten Vermessung von Dunstone teilgenommen hatte, war einer von zwei Männern gewesen, die bei einem Buschfeuer getötet worden waren. Das Feuer war in dem Lager ausgebrochen, das sie in einem Bambuswäldchen am Ufer des Flusses Martha Brae aufgeschlagen hatten, tief im Inneren des Cock Pit. Aufgrund der Spuren nahm man an, daß die beiden Teammitglieder versucht hatten, Geräte aus dem Feuer zu retten, dann wegen des Rauches zusammengebrochen und im Flammenmeer zwischen dem Bambus verbrannt waren.
Aber es war noch etwas geschehen, etwas so Entsetzliches, daß es sogar Hammond schwerfiel, davon zu erzählen.
Die beiden Männer waren mit Bambusschößlingen an zwei Bäumen festgebunden worden, teure Vermessungsgeräte neben sich. Sie waren verbrannt, weil sie nicht hatten weglaufen können. Der Agent hatte eine Nachricht hinterlassen, ein einziges Wort, das er auf das Metallgehäuse eines Geodimeters gekratzt hatte.
Halidon.
Die Untersuchung unter dem Mikroskop enthüllte den Rest dieser Horrorgeschichte — sie zeigte Teile von menschlichem Zahnschmelz. Der Agent hatte die Buchstaben mit einem zerbrochenen Zahn eingekratzt.
Halidon ... Hollydawn
Keine bekannte Definition. Ein Wort? Ein Name? Ein Mann? Ein dreisilbiger Klang?
Was sollte es bedeuten?
»Es ist wunderschön, nicht wahr?« fragte Alison, die an ihm vorbei durch das Fenster blickte.
»Du bist ja wach.«
»Jemand hat ein Radio eingeschaltet, und dann hat ein Mann geredet — endlos lange.« Sie lächelte und streckte ihre langen Beine aus. Dann gähnte sie und holte tief Luft. Ihre Brüste drückten sich gegen die dünne weiße Seide ihrer Bluse.
McAuliff beobachtete es. Sie bemerkte seinen Blick und lächelte wieder — amüsiert, nicht herausfordernd. »Ist das relevant, Dr. McAuliff?«
»Dieser Satz wird Sie noch einmal in große Schwierigkeiten bringen, Mrs. Booth.«
»Ich werde ihn nie wieder sagen. Aber eigentlich habe ich ihn nicht sehr oft gebraucht, seit ich dich kenne.«
»Dieser Zusammenhang gefällt mir. Nicht aufhören.«
Sie lachte und griff nach ihrer Handtasche, die auf der Lehne zwischen ihnen lag, doch in diesem Moment geriet das Flugzeug in eine Turbulenz und hüpfte auf und ab. Es war gleich wieder vorbei, aber Alisons offene Handtasche kippte zur Seite, und ihr Inhalt ergoß sich auf Alexanders Schoß. Lippenstift, Puderdose, Streichhölzer und eine kurze, dicke Röhre
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