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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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landeten zwischen seinen Beinen. Es war einer dieser kurzen Momente, in denen man einfach nicht weiß, was man tun soll. Handtaschen waren geheime Objekte, eine Art ungeschützte Verlängerung des privaten Ichs. Außerdem war Alison nicht der Typ Frau, der einem Mann zwischen die Beine greift, um sich seine Sachen zurückzuholen.
    »Es ist nichts auf den Boden gefallen«, sagte Alex verlegen und reichte Alison die Handtasche. »Hier.«
    Mit der linken Hand griff er nach dem Lippenstift und der Puderdose, seine rechte lag auf der dicken Röhre, die zunächst eine sehr persönliche Bedeutung zu haben schien. Als sein Blick auf das Gehäuse fiel, änderte Alex seine Meinung. Die Röhre war eine Waffe — eine Sprühdose. Seitlich auf dem Zylinder war etwas aufgedruckt:
    INHALT 312 GAS
NUR ZUR VERWENDUNG DURCH MILITÄR UND/ODER POLIZEI
GENEHMIGUNGS-NR. 4316
AUSGEGEBEN: 1-6
    Die Nummer der Genehmigung und das Datum waren mit einem wasserfesten Stift geschrieben worden. Die Spraydose mit Gas war vor einem Monat von den britischen Behörden herausgegeben worden.

    Alison nahm ihm die Röhre aus der Hand. »Danke«, sagte sie nur.
    »Hast du vor, das Flugzeug zu entführen? Das Ding hier sieht ganz schön gefährlich aus.«
    »London ist heutzutage nicht ungefährlich für Mädchen — Frauen. In dem Haus, in dem ich wohne, gab es einige Zwischenfälle. Kann ich eine Zigarette haben? Ich glaube, meine sind alle.«
    »Sicher.« McAuliff griff in seine Hemdentasche, nahm seine Zigaretten heraus und hielt ihr die Schachtel hin. Er zündete ihre Zigarette an, dann fragte er mit leiser, freundlicher Stimme. »Warum lügst du, Alison?«
    »Ich lüge nicht, und ich finde es ziemlich unverschämt von dir, daß du mir das unterstellst.«
    »Komm schon.« Alex lächelte und verbarg damit, wie ernst er die Frage meinte. »Die Polizei — ganz besonders die Polizei von London — gibt keine Spraydosen mit Gas aus, nur weil es >Zwischenfälle< gegeben hat. Und du siehst nicht gerade wie ein Colonel der weiblichen Hilfstruppen aus.« In dem Moment, da er das sagte, hatte Alex plötzlich das Gefühl, daß er sich irrte. War Alison Booth von Hammond geschickt worden? Nicht von Warfield, sondern vom britischen Geheimdienst?
    »Es gibt Ausnahmen, Alex, wirklich.« Sie sah ihm in die Augen. Sie sagte die Wahrheit.
    »Soll ich raten, weshalb?«
    »Wenn du willst.«
    »David Booth?«
    Sie wandte den Blick ab und nahm einen tiefen Zug aus ihrer Zigarette. »Du weißt über ihn Bescheid. Deshalb hast du mir neulich immer wieder diese Fragen gestellt.«
    »Ja. Hast du gedacht, ich würde es nicht herausfinden?«
    »Es war mir egal — nein, das stimmt nicht. Ich glaube, ich wollte, daß du es herausfindest, wenn es mir dabei hilft, den Job zu bekommen. Aber ich konnte es dir nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Großer Gott, Alex! Du hast es doch selbst gesagt — du wolltest Profis, aber keine persönlichen Probleme! Wahrscheinlich
hättest du mich sofort von deiner Liste gestrichen. « Ihr Lächeln war verschwunden. Er sah nur noch Angst in ihren Augen.
    »Dieser Booth muß ja ein überaus netter Mensch sein.«
    »Er ist ein sehr kranker, sehr brutaler Mann ... Aber ich werde schon mit David fertig. Ich bin immer mit ihm fertig geworden. Er ist ein ausgesprochener Feigling.«
    »Das sind brutale Menschen meistens.«
    »Ich glaube nicht, daß ich dir da zustimmen kann. Aber es geht auch nicht um David, sondern um jemand anderes — um den Mann, für den er gearbeitet hat.«
    »Wer ist das?«
    »Ein Franzose. Ein Marquis. Er heißt Chatellerault.«
     
    Das Team fuhr mit mehreren Taxis nach Kingston. Alison blieb bei McAuliff am Flughafen, der sich zusammen mit jamaikanischen Regierungsbeamten, die vom Kultusministerium geschickt worden waren, um die Ausrüstung kümmerte. Alex spürte bei den Jamaikanern dieselbe undefinierbare Ablehnung, die ihm schon bei den Mitgliedern der Akademie in London aufgefallen war, aber jetzt ging es außerdem noch um die Hautfarbe. Gab es denn keine schwarzen Geologen? schienen sie zu denken.
    Noch deutlicher war das bei den Zollbeamten, deren khakifarbene Uniformen messerscharfe Bügelfalten aufwiesen. Sie bestanden darauf, jede Kiste und jeden Karton zu untersuchen, als ob sie überaus gefährliche Schmuggelware enthalten könnten. Während McAuliff hilflos dabeistand, gingen sie streng nach Vorschrift vor. Alison hatte sich zehn Meter weiter weg auf einen Gepäckkarren gesetzt.
    Anderthalb Stunden später war die

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