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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Fergusons Körper wurde starr. Die straffe Haut um seine Augen spannte sich noch mehr. »Bitte nicht«, flüsterte er.
    »Dann fangen wir mit den Koffern an.« McAuliff ließ den Arm los und hielt Ferguson mit seinem Blick an der Wand fest.
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt«, jammerte der junge
Mann. »Sie hatten Schwierigkeiten. Ich habe nur versucht zu helfen.«
    »Sie können Gift darauf nehmen, daß ich Schwierigkeiten hatte! Aber nicht nur mit dem Zoll. Wo ist mein Gepäck hingekommen? Unser Gepäck? Wer hat es genommen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich schwöre, daß ich es nicht weiß!«
    »Wer hat Ihnen befohlen, diese Nachricht zu schreiben?«
    »Niemand! Um Himmels willen, Sie sind ja verrückt!«
    »Warum haben Sie gestern abend dieses Theater gespielt? «
    »Was für ein Theater?«
    »Sie waren nicht betrunken — Sie waren stocknüchtern.«
    »Herrgott noch mal, ich wünschte, Sie hätten meinen Kater. Also wirklich ...«
    »Das reicht nicht, Jimbo. Wir versuchen es noch einmal. Wer hat Ihnen befohlen, diese Nachricht zu schreiben?«
    »Sie hören mir nicht zu ...«
    »Ich höre Ihnen zu. Warum verfolgen Sie mich? Wer hat Ihnen befohlen, mir heute morgen nachzugehen?«
    »Bei Gott, Sie sind übergeschnappt!«
    »Bei Gott, Sie sind gefeuert!«
    »Nein! Das können Sie nicht machen! Bitte.« Fergusons Stimme war ein angsterfülltes Flüstern.
    »Was haben Sie gesagt?« McAuliff stützte seine rechte Hand über Fergusons zarter Schulter gegen die Mauer. Er beugte sich zu dem sonderbaren jungen Mann hinunter. »Ich möchte, daß Sie das noch einmal sagen. Was kann ich nicht machen?«
    »Bitte — schicken Sie mich nicht zurück. Ich flehe Sie an.« Ferguson atmete durch den Mund, kleine Speicheltröpfchen hingen an seinen dünnen Lippen. »Nicht jetzt.«
    »Sie zurückschicken? Es ist mir völlig egal, wo Sie hingehen! Ich bin nicht Ihr Babysitter, Kleiner.« Alex nahm die Hand von der Wand und zog das Jackett unter seinem linken Arm hervor. »Sie haben Anspruch auf einen Rückflug. Ich werde das Ticket heute nachmittag für Sie ausstellen lassen, außerdem werde ich noch eine Übernachtung im Courtleigh zahlen. Danach sind Sie auf sich gestellt. Gehen Sie,
wohin Sie wollen — aber nicht mit mir. Nicht mit dem Vermessungsteam. «
    Mit diesen Worten drehte McAuliff sich um und schritt davon. Er betrat die enge Gasse und reihte sich in den Strom der gleichgültigen Passanten ein. Er wußte, daß der fassungslose Ferguson ihm folgen würde. Es dauerte nicht lange, bis er ihn hörte. Die jammernde Stimme zeugte von mühsam beherrschter Hysterie. Alex blieb nicht stehen und blickte sich auch nicht um.
    »McAuliff! Mr. McAuliff! Bitte!« Die Stimme des Engländers hob sich merkwürdig dissonant von dem singenden Gemurmel der jamaikanischen Gespräche ab. »Bitte, warten Sie! Entschuldigung, Entschuldigung, bitte. Es tut mir leid, lassen Sie mich bitte vorbei, bitte ...«
    »Was soll das, Mann? Ich hab’ Sie nicht angerempelt.«
    Der verbale Widerstand konnte Ferguson nicht aufhalten, der physische war offenbar etwas wirkungsvoller. Alex ging weiter. Bald hörte und spürte er wieder, wie der junge Mann langsam immer näher kam. Irgendwie fand er die Situation amüsant: Ein Weißer verfolgte einen anderen Weißen in einem düsteren, überfüllten Durchgang, der allem Anschein nach ausschließlich von Einheimischen benutzt wurde. McAuliff war kurz vor dem Ausgang zur Duke Street, als Ferguson ihn am Arm packte.
    »Bitte. Wir müssen reden — aber nicht hier.«
    »Wo?«
    Sie hatten den Bürgersteig erreicht. Vor ihnen am Bordstein stand ein langer Pferdewagen mit Obst und Gemüse. Der Besitzer, der einen Sombrero auf dem Kopf trug, stritt sich neben einer altertümlich aussehenden Waage mit einigen Kunden. Ein paar in Lumpen gehüllte Kinder stahlen Bananen vom hinteren Teil des Gefährts. Fergusons Hand lag noch immer auf McAuliffs Arm.
    »Gehen Sie zum Devon House. Das ist eine Touristen...«
    »Ich weiß.«
    »Dort gibt es ein Restaurant im Freien.«
    »Wann?«
    »In fünfzehn Minuten.«

    Das Taxi fuhr die langgestreckte Auffahrt zum Devon House hinauf, einem georgianischen Monument zum Gedenken an die Epoche der englischen Vorherrschaft und des weißen europäischen Geldes. Vor den makellos sauberen Säulen erstreckte sich eine Parkanlage mit Blumenbeeten, naßgespritzte Kieswege schlängelten sich um einen riesigen Brunnen. Das kleine Restaurant befand sich seitlich davon, die Tische waren hinter hohen Hecken

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